Beschreibung der Videos
Im Jahre 2013 konnte nach knapp zwei Jahren der Stille dem Turm von St.Nikolaus in Wald wieder Leben eingehaucht werden. Seither erklingt eines der schönsten Geläute des Allgäus aus dem wiedererrichteten Turm der Pfarrkirche.
Programm:
1:05 Impressionen der Glockenweihe am 08.09.2013
7:00 Glocke 5: b'-Glockengießerei Maria Laach-2013
9:00 Glocke 4: g'-Glockengießerei Maria Laach-2013
10:55 Glocke 3: f'-Glockengießerei Maria Laach-2013
13:00 Glocke 2: es'-Glockengießerei Maria Laach-2013
15:00 Glocke 1: c'-Glockengießerei Maria Laach-2013
17:20 Vollgeläut
Am späten Nachmittag des 5.Januar 2012 brach ein unglaublich heftiges Wintergewitter über die Gemeinde Wald herein. Ein Blitz schlug in die Turmhaube ein. Zunächst schien nicht wirklich etwas passiert zu sein. Ungefähr zwei Stunden später wurde Rauch aus den Schallfenstern gemeldet. Der Blitzeinschlag hatte wohl einen Schwelbrand in den elektrischen Anlagen ausgelöst, der dann rasch auf das alte Holz übergriff. Die anrückende Feuerwehr erkannte bereits von der Anhöhe im Turm den Feuerschein. Das Feuer fraß das das gesamte Innenleben des Turmes. Wie durch ein Wunder blieb nur der Turm betroffen. Das Kirchenschiff war unbeschädigt.
Die fünf Glocken - drei von Meister E. Gebhard aus Kempten, zwei historisch - waren nicht mehr zu retten. Die altehrwürdige Glocke von 1651 war sogar in Einzelteile zerbrochen. Eine Idee diese Glocke zu retten stellte sich leider als nicht machbar heraus.
Schließlich wurden in der Glockengießerei Maria Laach von Bruder OSB Michael Reuter fünf neue Glocken gegossen. Sie sind den alten von der Zier her recht ähnlich, jedoch wurden die neuen um die Thematik der Katastrophe erweitert. Besonders deutlich wird dies an der neuen Glocke zwei. Sie trägt nicht nur die Zier der historischen Glocke, sondern auch ein neues Bildnis, das den brennenden Kirchturm zeigt. Sie ist dem heiligen Florian geweiht.
Die neuen Glocken sind ein Symbol für das neu erstarkte Gemeinschaftsgefühl der Gemeinde Wald. Die gesamte Dorfgemeinschaft trug zur Verwirklichung des großen Traumes von neuen Glocken bei. Es sei hiermit mein Glückwunsch zu diesem außergewöhnlich schönen Geläut ausgesprochen !
Im Jahre 1397 bekam die Siedlung Wald -damals noch Wittisried- ihren ersten Kirchenbau. Damals von der Pfarre Oberdorf betreut, wurde die Kirche im Jahre 1426 zur Pfarrei erhoben. Gute 70 Jahre später bekam der Kirchenbau dann schließlich auch einen Turm, der bis heute noch steht.
Ab dem Jahr 1670 bekam die Kirche ihre heutige barocke Ausstattung. Die barocken Altäre kamen während des großen Chorraumumbaus nach Wald. Ebenso wurde die Kirche um diese Zeit vom lokalen Künstler Joseph Keller ausgemalt.
Nach dem großen Turmbrand wurde die Kirche neu gestrichen und entrußt und erstrahlt nun wieder in neuem Glanz.
Ich möchte mich bei Herrn Kirchenrektor Wegele für die Ermöglichung der Aufnahmen ganz herzlich bedanken !
Tonfolge: h°-cis¹-e¹-fis¹-a¹-h¹(-g²)
7) FRANZ-XAVER-GLOCKE (Sterbeglocke)
Schlagton: ca. g²
Gewicht: 65 kg
Durchmesser: 515 mm
Gießer und Gussjahr: Martin Neumaier (Stadtamhof) 1725
Schulterinschrift (zweizelig):
"GOTT ZV EHR VND DES HEYL FRANCISCI XAVER AVCH ZV TROST DER STERBENTEN"
"HAT HER FRANZ WIDMAN MALER DISE GLOKKEN MACHEN LASEN GOSS MICH MARTIN NEVMAIR ZV STATT AM HOF MDCCXXV”
6) SEBASTIANSGLOCKE
Schlagton: h¹-9
Gewicht: 426 kg
Durchmesser: 849 mm
Gießer und Gussjahr: Karin Schneider-Andris (Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei) 1989
Flankeninschrift:
"IN KRANKHEIT UND NOT, IM LEBEN UND TOD, HL. SEBASTIAN, BITTE FÜR UNS”
5) PATERNOSTERGLOCKE
Schlagton: a¹-2
Gewicht: 378 kg
Durchmesser: 860 mm
Gießer und Gussjahr: Joseph Neumaier (Stadtamhof) 1748
Schulterinschrift (zweizeilig):
"PATER NOSTER QVI ES IN COELIS SANCTIFICETVR NOMEN TVVM ADVENIAT REGNV TVVM”
“IOSEPH NEIMAIR GOSS MICH ZV STATT AM HOF MDCCXXXXVIII”
4) "SCHWEDENGLOCKE"
Schlagton: fis¹-6
Gewicht: ca. 1.100 kg
Durchmesser: 1.180 mm
Gießer und Gussjahr: Dionys Frei (München) 1619
Schulterinschrift:
"ZU GOTTES LOB UND EHR GEHER ICH DIONISI FREI IN MINCHEN GOSS MICH MDCXIX”
3) FRIEDENSGLOCKE
Schlagton: e¹-12
Gewicht: 1.510 kg
Durchmesser: 1.288 mm
Gießer und Gussjahr: Karin Schneider-Andris (Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei) 1989
Flankeninschrift:
"JESUS CHRISTUS UNSER FRIEDE”
2) MARIENGLOCKE
Schlagton: cis¹-9
Gewicht: 2.220 kg
Durchmesser: 1.480 mm
Gießer und Gussjahr: Karin Schneider-Andris (Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei) 1989
Flankeninschrift:
"MARIA HIMMELSKÖNIGIN EMPFIEHL UNS JESUS DEINEM SOHN”
1) ÄGIDIUSGLOCKE
Schlagton: h°-9
Gewicht: 3.280 kg
Durchmesser: 1.667 mm
Gießer und Gussjahr: Karin Schneider-Andris (Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei) 1989
Flankeninschrift:
"HL. ÄGIDIUS SCHÜTZE STADT UND PFARREI”
Die Sterbeglocke erklingt normalerweise nicht mit den anderen Glocken zusammen. Gegen Ende des Videos läutet sie trotzdem kurz einmal mit.
Die vier Glocken aus Karlsruhe ersetzen sechs Gussstahlglocken des Bochumer Vereins, die man nach dem Zweiten Weltkrieg angeschafft hatte. Ihre unbefriedigende Klangqualität und der schlechte technische Zustand der Läuteanlage Ende der 1980er-Jahre führten zu dem Entschluss, das gesamte Geläut auszutauschen und die beiden größeren der noch vorhandenen historischen Glocken in ein neues Geläut zu integrieren.
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Die Siebentälerstadt Dietfurt liegt an der Ferienstraße Alpen-Ostsee im Naturpark Altmühltal. Von den fünf Kirchen im Ort besitzt die Stadtpfarrkirche den mit etwa 60 m höchsten Turm, der noch aus gotischer Zeit stammt. Das Kirchenschiff wurde nach den Plänen des Eichstätter Hofbaudirektors Gabriel de Gabrieli in den 1730er-Jahren neu errichtet. Dabei verwendete man das Mauerwerk der gotischen Kirche, stockte es auf und verlängerte das Langhaus. Die Konsekration erfolgte 1736, bis zur Vollendung der Innenausstattung vergingen noch weitere 36 Jahre.
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Alle Fotos und Video:
© unteroktav
Die Präsentation ist noch nicht ganz zufriedenstellend geworden und wird zukünftig sicher einmal durch eine bessere ersetzt werden.
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