Beschreibung der Videos

Die beiden Türme der Basilika Minor in der Allgäuer Marktgemeinde Ottobeuren tragen ein siebenstimmiges Großgeläut G°-B°-c'-d'-f'-g'-a', welches ein bedeutendes Werk der frühen Nachkriegszeit darstellt. Gegossen wurde ein Großteil der Glocken bei der Glockengießerei Johann Hahn in Landshut.

Programm:
0:05 Stundenschlag
1:25 Vollgeläut der Basilikaglocken
4:40 Vollgeläut Außenaufnahme mit Vorstellung der Basilikaglocken
8:45 Aufnahme der Nordturmglocken 1+2
9:45 Aufnahme der Südturmglocken 3+4+5+6+7
11:15 Vollgeläut der Basilikaglocken

16:10 Glocke 1: G° -Glockengießerei Johann Hahn/Landshut- 1947 -5000kg

Nach dem zweiten Weltkrieg blieben von umfangreichen Vorgängergeläuten nur noch drei Glocken für die Basilika Ottobeuren übrig. Es handelte sich hierbei um zwei Glocken der Biberacher Gießhütte Vollmer und eine Glocke von 1926. Bereits im Jahre 1945 konnte man über die Wiederbeschaffung eines Geläutes nachdenken, das jedoch wesentlich größer ausfallen sollte als noch das Vorkriegsgeläut. Aufgrund eines glücklichen Umstandes hatte man da bereits Zugang zu einem nicht unerheblichen Vorrat an Glockenbronze.
So wurde bereits im Januar 1946 eine neue große Glocke [1] in Auftrag gegeben. Wie ihre Vorgängerin Hosanna genannt, sollte sie bei einem Glockengewicht von 5t und dem Schlagton G° das Fundament für das kommende Geläute bilden, das aufgrund der immer noch schwierigen Situation später gefertigt werden sollte. So goss die Glockengießerei Johann Hahn im Jahre 1947 die erste Bronzegroßglocke nach dem Krieg überhaupt, die mehr als 3,5t auf die Waage brachte. Die Verwirklichung dieses Projektes stand vor diversen Schwierigkeiten, von denen die Reglementierung der Bronze als "Kriegswichtiges Material" wohl die schwerwiegendste war. Mithilfe von vielen Spenden und Konzerten in der Basilika konnte dieses Mammutprojekt schließlich abgeschlossen werden. Bis heute erklingt die große Glocke [1] nach einem Basiliakonzert eine Zeit lang solistisch!
Im Jahre 1948 wurden dann die übrigen sechs Glocken [2+3+4+5+(6)+7] bestellt, wozu die Glocke von 1926 eingeschmolzen und die Glocken der Biberacher Gießhütte verkauft werden sollten. Da jedoch die neugegossene Glocke (6) nicht überzeugte behielt man zum Glück zumindest die kleinere Glocke [6] aus Biberach, die vom Klang her besser zum neugegossenen Geläute passte.
Im Jahre 1985 raubte ein Gussfehler der Glocke (5) aus Landshut endgültig die Stimme. Sie wurde im folgenden Jahr von der Glockengießerei Bachert in Kochendorf zur heutigen Glocke [5] umgegossen.
Weitere Details können auf folgender Seite nachgelesen werden: [http://www.pfarrei-ottobeuren.de/Basilika/Glocken.html]

Die großangelegten Sanierungsmaßnahmen in der Basilika zwischen 2005 und 2015 brachten erhebliche Schäden zu Tage, die zweifelsfrei auf das Glockengeläut zurückzuführen waren. Durch die ungünstige Schwungrichtung der Glocken zum Kirchenschiff, rissen die Schwungkräfte der Glocken stark an der Gewölbestruktur. Durch Gegengewichte mussten die Schubkräfte der vier großen Glocken deutlich vermindert werden. Der Klangeindruck des Gesamtgeläutes leidet merklich unter den neuen Armaturen, hat sich aber glücklicherweise seine mächtige Ausstrahlung besonders vor der Basilika bewahren können!

Die Basilika Ottobeuren ist neben der Basilika Weingarten und dem Zwiefalter Münster wohl eine der beeindruckensten Barockbauwerke überhaupt. Der gewaltige, fast als Zentralbau angelegte Raum, wurde 1736 von Simpert Krämer begonnen und Johann Michael Fischer bis 1766 vollendet. Die Klosterkirche ist wohl die Vollendung des schwäbischen Rokoko und mit Sicherheit einer der schönsten Kirchenbauten überhaupt. Die Basilika feiert dieses Jahr ihr 250-jähriges Weihejubiläum.
Initiator des Neubaus der damals gesamten Klosteranlage war der Wangener Rupert Neß, der als 52. Abt des Benediktinerstifts eine repräsentative Anlage wünschte. Die Vollendung der begonnen Arbeiten hatte er persönlich leider nicht mehr erleben dürfen. Er verstarb im Jahre 1740.


Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Basilika Ottobeuren für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken !


Unter der Bauherrschaft von Abt Benedikt Knittel (Regierungszeit von 1683 bis 1732) entstand die barocke Klosterkirche und heutige katholische Pfarrkirche St. Joseph zu Schöntal. In den beiden barocken Türmen befindet sich ein bemerkenswertes Geläute, das aus fünf historischen Glocken besteht.

Die Videoaufnahmen mit den läutenden Glocken entstanden im Nord- und im Südturm, die Tonaufnahme auf dem Westgiebel zwischen beiden Türmen.

Disposition:

Südturm:

Glocke 1 d´
d=138 cm, h=110 cm
1720, Nicolaus und Alexander Arnoldt, Dinkelsbühl

Nordturm:

Glocke 2 fis´
d=114 cm, h=91 cm
1726, Nicolaus und Alexander Arnoldt, Dinkelsbühl

Glocke 3 a´
d=95 cm, h=78cm
1663, Stefen Bruncler

Glocke 4 h´ (vertieft)
d=80 cm, h=60 cm
1720, Nicolaus und Alexander Arnoldt, Dinkelsbühl

Glocke 5 d´´
d=71 cm, h=54 cm
1527, Wolfgang Steger, München


Mit freundlicher Gestattung des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Heilbronn.

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