Beschreibung der Videos

Über die Dächer von Lindlar im Bergischen Land erklingt eines der schönsten Geläute im Erzbistum Köln.
Vom ursprünglich romanischen Bau aus der Zeit um 1100 zeugt heute nur noch der massive Westturm. Um 1500 wurde die Kirche umgebaut, und erhielt einen neuen spätgotischen Chor. Der romanische Turm brannte am 16.Dezember 1626 aus. Im Jahre 1785 wurde der Turm mit einer geschweiften Spitze samt Laterne bekrönt. Das Langhaus sowie die beiden Seitenschiffe wurden zu Beginn des 19.Jahrhunderts aufgrund von Baufälligkeit abgerissen und 1826 in einem spätklassizistischen, bzw. neugotischen Stil neu errichtet. Die Strebepfeiler am Chor wurden ebenfalls verändert. Im 2.Weltkrieg gingen die spätgotischen Fenster im Chor verloren. Von der Innenaustattung sind nur wenige Sachen erwähnenswert. Darunter eine mittelalterliche Kreuzigungsgruppe sowie ein romanischer Taufstein aus dem 13.Jahrhundert.
Über die ersten Glocken von St.Severin ist nichts bekannt. Die älteste vorhandene Glocke hängt - leider nicht erreichbar - im Dachreiter. Sie wurde im Jahre 1500 von Johann von Andernach gegossen, und steht heute außer Betrieb. Ob Johann von Andernach im selben Jahr noch ein größeres Geläut für die Kirche goss ist unbekannt. 1605 schuf der Kölner Meister Kerstgen von Unckel eine Glocke für St.Severin. Johannes und Simon Helling aus Kalkar gossen im Jahre 1627 die noch heute vorhandene Marienglocke. Ihre Inschrift wurde in gotischen Minsukeln (!) verfasst was darauf hindeutet, dass ihre Vorgängerin vermutlich eine spätmittelalterliche Glocke war. Zwei, im selben Jahr gegossene Glocken, wurden 1718 von Gottfried Dinckelmeyer umgegossen. Im 1.Weltkrieg waren es die beiden Dinckelmeyer-Glocken sowie die kleine Glocke des Kerstgen von Unckel, die eingeschmolzen wurden. Lediglich die Marienglocke verblieb im Turm. Die Firma Junker & Edelbrock lieferte daraufhin 4 neue Glocken, die aber den 2.Weltkrieg nicht überstanden. Erst im Jahre 1959 wurde das Geläut komplettiert. Die Erweiterung erfolgte durch die Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher. Bemerkenswert die Klangfülle der neuen Glocken sowie die gute Einbeziehung der alten Glocke in das neue Geläut. Sehr markant ist das Duett der beiden großen Glocken, welches eine herbe aber dennoch feierliche Wirkung hat! Die Kirchengemeinde kann zurecht behaupten, eines der schönsten Geläute im Erzbistum Köln zu besitzen.

Severinusglocke, Schlagton d'-4, Gewicht ca. 1.800 kg, Durchmesser 1427 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Marienglocke, Schlagton e'-4, Gewicht ca. 1.850 kg, Durchmesser 1402 mm, gegossen im Jahre 1627 von Johannes und Simon Helling.

Josefsglocke, Schlagton g'-4, Gewicht ca. 700 kg, Durchmesser 1044 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Annaglocke, Schlagton a'-4, Gewicht ca. 500 kg, Durchmesser 917 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Reinoldusglocke, Schlagton h'-3, Gewicht ca. 350 kg, Durchmesser 807 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Schutzengelglocke, Schlagton c''-2, Gewicht ca. 290 kg, Durchmesser 763 mm, gegossen im Jahre 1959 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Danke sagen möchte ich an dieser Stelle dem Dechanten, dem Kaplan von Hohkeppel sowie dem Küster für die Ermöglichung dieser Aufnahme!
*** Mit diesem Video wünsche ich allen Glockenfreunden ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 2013! ***


Es läuten die sechs Glocken der katholischen Kirche St. Pelagius in Bischofszell, Kanton Thurgau.

6 Glocken
As° c' es' f' as' b'
Motiv: Salve Regina mit verdoppeltem Grundton, erweitert
Giesser: Emil Eschmann, Rickenbach (TG) bei Wil (SG)
Gussjahr: 1967

Aus dem Turm der Pelagiuskirche Bischofszell erklingt ein kraftvolles Eschmann-Geläute, welches den typisch herben Klang aufweist. Die grosse Glocke klingt leicht ernst, herb und dennoch voluminös. Bei den kleineren Glocken ist eher der herbe Klang dominant. Das Geläute hat leider einen ziemlich niedrigen Läutewinkel, was aber erstaunlicherweise rein akustisch betrachtet gar nicht so schlimm ist. Die Glocken machen keine Aussetzer, ja es tönt sogar recht schwungvoll, wenn man es nicht wüsste. Als ich die Aufnahme zum ersten Mal hörte war ich sehr positiv überrascht.

In der reformierten Johanneskirche hängt ein Idealsextett-Geläute, basierend auf einer Grundglocke B°. Dieses auch sehr klangvolle Geläute, welches noch von Beton-Akustik unterstütz wird, durfte ich fünf Minuten Lang vom Turm der Pelagiuskirche aus geniessen, bis jenes festliche Ensemble seinen starken Klang über die Stadt legte. Ein Bild der Johanneskirche ist im Intro zu sehen.

Zum heiligen Pelagius: (aus Wikipedia)

Der heilige Pelagius ist Stadtpatron von Konstanz und wurde ab dem 5. oder 6. Jahrhundert in Istrien und ab dem 9. Jahrhundert im Bodenseeraum als Märtyrer verehrt.

Pelagius war Patron des 1821 aufgelösten Bistums Konstanz, der Stadt Konstanz und des Konstanzer Münsters. Vor allem im Gebiet des ehemaligen Bistums, also in Südwestdeutschland und der Nordschweiz, finden sich heute noch Kirchen, die unter seinem Patrozinium stehen. In den meisten Klöstern und in vielen Pfarrkirchen des Bistums wurde Pelagius verehrt, häufig durch die Weihe eines Altars.

Ein herzliches Dankeschön an den sehr netten Mesmer für die Ermöglichung dieser Aufnahme!

Am Anfang ist ein Teil der Fuge aus Johan Sebastian Bachs Toccata & Fuge in D-Moll (BWV 565), dem bekanntesten/berühmtesten Orgelstück der Welt zu hören.

Bischofszell ist eine Stadt zwischen Uzwil und Amriswil.

Glockendaten:

Glocke 1:
Name: Dreifaltigkeitsglocke
Ton: As°
Gewicht: 5120 kg

Glocke 2:
Name: Pelagiusglocke
Ton: c'
Gewicht: 2520 kg

Glocke 3:
Name: Marienglocke
Ton: es'
Gewicht: 1525 kg

Glocke 4:
Name: Schutzengelglocke
Ton: f'
Gewicht: 1054 kg

Glocke 5:
Name: Wendelinsglocke
Ton: as'
Gewicht: 606 kg

Glocke 6:
Name: Johannes der Täufer-Glocke
Ton: b'
Gewicht: 410 kg

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