Beschreibung der Videos

Gleich 2 Glockenjubiläen gibt es 2015 in St.Sebastian in Amberg zu feiern!
Die alte Pestkirche, 1473 errichtet, wurde zwischen 1557 und 1566 auf Geheiß von Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz zum größten Teil abgerissen. Erst im Jahre 1710 begann man mit dem Wiederaufbau. In den darauffolgenden Jahren wurde die Kirche ausgestattet. Ein besonderer Blickfang ist der Hochaltar, der 1715 von Bernhard Eham aus Landshut gefertigt wurde. Die Seitenaltäre folgten 1722. 18 Jahre später wurde eine neue Kanzel gebaut. Im Jahre 1753 erfuhr die Kirche ihre letzte bauliche Veränderung. An der nördlichen Langhauswand wurde eine Seitenkapelle angebaut. Vor einigen Jahren wurde St.Sebastian grundlegend innen und außen renoviert.
Das heutige Geläut besteht aus 3 Glocken. Die älteste von ihnen ist die kleine Marien- und Michaelsglocke. Gegossen wurde sie im Jahre 1715 von Magnus Gabriel Reinburg. Sie ist sehr schön verziert und weist Reliefs der Muttergottes mit dem Jesuskind sowie des Erzengels Michael auf. Als 1965 zwei neue Glocken von Georg Hofweber aus Regensburg geliefert wurden, stimmte man die Barockglocke aus mir völlig unerklärlichen Gründen nach. Ihren Wert als musikalisches Denkmal hat sie damit ein für allemal verloren! Von ihrem historischen Klangcharakter dürfte sie aber nur wenig eingebüßt haben. Immerhin passen die neuen Hofweber-Glocken gut zur alten, weshalb man hier von einer relativ gut geschlossenen Einheit sprechen kann.
In diesem Jahr feiern die Glocken ihren 50sten, bzw. 300sten Geburtstag. Hoffentlich werden noch viele weitere folgen!

Große Marienglocke, Schlagton cis''-3, Gewicht ca. 235 kg, Durchmesser 724 mm, gegossen im Jahre 1965 von Georg Hofweber in Regensburg.

Sebastianusglocke, Schlagton e''±0, Gewicht ca. 130 kg, Durchmesser 608 mm, gegossen im Jahre 1965 von Georg Hofweber in Regensburg.

Kleine Marien- und Michaelsglocke, Schlagton fis''+3, Gewicht ca. 100 kg, Durchmesser 544 mm, gegossen im Jahre 1715 von Magnus Gabriel Reinburg.

Dem Herrn Prälaten von St.Sebastian sei hiermit herzlich für die Aufnahmeermöglichung gedankt!
Da es weder im Turm noch im Dachstuhl Steckdosen gab musste der Film ohne zusätzliche Beleuchtung erstellt werden. Ich hoffe, dass er euch trotzdem gefällt...


Kath. Pfarrkirche St. Pankratius – Sulzschneid/Ostallgäu; Südbayern – Deutschland

1. Video: 11-Uhr-Stundenschlag; Plenum – Gedächtnisläuten der Sterbestunde Jesu, das landschaftlich auch als Schiedläuten oder Kreuzläuten bezeichnet und vorallem im südlichen Allgäu bis heute gepflegt wird.

2. Fotodokumentation: Glocken, Reliefs, Gießermarke & Pfarrkirche

Historie:

Bischof Christoph Freiherr von Stadion errichtete im Jahr 1527 für Sulzschneid eine Pfarrei. Dies geht aus einer Verschreibungsurkunde von 1530 gegenüber der Vikariebruderschaft des Domstiftes Augsburg hervor. Als Pfarrkirche diente in den ersten 200 Jahren die aus dem Mittelalter stammende, dem heiligen Pankratius geweihte Kapelle auf dem Bühl (Kappl). Diese wurde 1518 das erste Mal als „S. Pankraciecappel im Feld“ erwähnt. Die Gemeinde erweiterte sie durch den Anbau eines Chores und eines Turms. 1716 wurde sie nochmals vergrößert. Doch Raummangel und Baufälligkeit erforderten einen Neubau.
Die 1724 erfolgten Bitten von Pfarrer Truckmiller bei Bischof Alexander Sigmund um Genehmigung und Schenkung eines Bauplatzes im Hofanger blieben erfolglos.
1737 wurde Johann Franz Schenk von Stauffenberg Bischof von Augsburg. Als dieser im Jahr darauf in Oberdorf residierte, überreichte Sulzschneids Pfarrer Mayr eine Denkschrift. Schon kurz darauf, am 21. August 1738, erhielt er Antwort: „Ihre hochfürstlichen Gnaden haben bewilligt, daß die Pfarrkirche zu Sulzschneid verlegt und aus dem Kirchenvermögen mit Hand- und Fronfuhren der Pfarr-Künd nach beygebogenem Abriß gebaut werde.“ Eben diesen Abriss hatte der gebürtige Oberdorfer Johann Georg Fischer, Baumeister in Füssen, schon 1724 und dann 1738 gefertigt. Der Bau sollte 2600 Gulden kosten. Das war für die Sulzschneider zu viel. Der Plan, dass Fischer das Gotteshaus erbaut, wurde verworfen. So wurde die Kirche von Maurermeister Joseph Halbritter aus Oberdorf in den Jahren 1739 und 1740 errichtet. Das Material stammte zum Teil vom Abbruch der baufälligen ersten Kirche.
Am 17. Juli 1740 erfolgte die Benediktion durch Dekan Kögl – unter Assistenz der Pfarrer von Bertoldshofen, Stötten und Thalhofen. Das Patronat des heiligen Pankratius wurde auf die neue Kirche übertragen.

Die vier Glocken, 1949 von Johann Hahn in Landshut gegossen, ersetzen ein im Krieg zerstörtes vierstimmiges Geläut, das 1905 von Theodor Wohlfahrt in den Tönen Es-Ges-As-B mit einem Gesamtgewicht von 51 Zentnern, in Kempten gegossen worden ist.

Dem Herrn Kirchenpfleger und der Pfarrsekretärin gebührt mein abschließender Dank.

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