Beschreibung der Videos

Das bedeutendste Geläut der Hansestadt Lübeck hängt im Turm von St.Jakobi.
Bereits in der 1.Hälfte des 13.Jahrhunderts wird eine Kirche mit dem Patrozinium Jakobus des Älteren urkundlich erwähnt. Dieser Bau ging beim großen Stadtbrand im Jahre 1276 unter. Um 1300 begann man mit den Bauarbeiten für ein neues Gotteshaus. Die Weihe von Chor und Altartisch erfolgte 1334 durch Bischof Heinrich II von Bocholt. Gegen Ende des 15.Jahrhunderts errichtete man auf dem Kirchenschiff einen Dachreiter, der jedoch bald in Folge eines Sturmes herabstürzte und in der Mitte des 16.Jahrhunderts wieder aufgebaut wurde. Im Jahre 1628 trug man den Turm aufgrund von Baufälligkeit um einige Stockwerke ab und baute diesen anschließend wieder auf. Die markante Turmspitze entstand erst zwischen 1657 und 1658. Wie durch ein Wunder überstand St.Jakobi die furchtbare Zerstörung Lübecks am Palmarum 1942 völlig unversehrt. Dadurch ist auch die reiche historische Innenausstattung erhalten geblieben. Dazu zählen die mittelalterlichen Fresken aus dem 14.Jahrhundert, das bronzene Taufbecken von 1466 und der spätgotische Broemsenaltar aus der Zeit um 1500. Der Hochaltar wurde 1717 von Hieronymus Hassenberg geschaffen und ersetzt ein Retabel von 1435, welches sich nun in der Mittelaltersammlung des Schlosses Güstrow befindet. Herausragend sind aber vor allem die historischen Orgeln, von denen die Große Orgel an der Westwand und die Kleine Orgel an der Nordwand noch auf spätgotische Instrumente zurückgehen.
Nicht minder herausragend ist das bedeutende 4-stimmige Geläut, welches ausschließlich aus historischen Glocken besteht. Die älteste und zugleich größte Glocke im Turm ist der Salichmaker. Gegossen wurde dieses gewaltige Instrument im Jahre 1507 durch Gerhardus van Wou und Johannes Schonenborch. Die beiden Glockengießermeister schufen zeitgleich noch mindestens zwei Glocken für St.Petri in Lübeck, welche 1942 zerstört wurden, sowie mindestens eine weitere Glocke für St.Jakobi. Der Salichmaker, im Volksmund auch Pulsglocke genannt, ist ein typisches Instrument der Van Wou-Werkstatt. Sie trägt zwei verschiedene Zierfriese sowie das berühmte Christusrelief, welches Van Wou auch auf anderen Großglocken verwendete. 1756 kam die Predigtglocke des Lübecker Ratsgießers Johann Hinrich Armowitz hinzu. Ihre Vorgängerinnen aus den Jahren 1561 und 1589 waren infolge von Rissen unbrauchbar geworden und wurden jeweils umgegossen. Die Bürgerglocke stammt von Armowitz' Vorgänger, Lorenz Strahlborn aus dem Jahre 1743. Dieses sehr klangvolle Instrument ist der Umguss zweier gesprungener Glocken von 1507, gegossen von Gerhardus van Wou und Johannes Schonenborch, und einer weiteren von 1633, die von Anton Wiese geschaffen wurde. Die vierte Glocke im Bunde, die Abendglocke, ist ein Werk von Berent Bodemann. 1619 wurde sie gegossen. In ihrer äußeren Gestaltung erinnert sie noch entfernt an die Werke Hinrik van Kampens. Zusammen ergibt sich aus dem Ganzen das wohl bedeutendste Geläut Lübecks, vielleicht sogar eines der bedeutendsten seiner Art in unserer Bundesrepublik. Durch die ungewöhnliche Disposition erhält das Geläut einen immensen Wiedererkennungswert!
Neben dem großen Hauptgeläut gab es früher noch einige kleinere Einzelglocken die es wert sind, an dieser Stelle erwähnt zu werden. 1818 erhielt St.Jakobi eine im Jahre 1510 von Hinrik van Kampen gegossene Glocke aus dem ehemaligen Dominikanerkloster, welche sich mittlerweile in der Lutherkirche in Lübeck-St.Lorenz befindet. Aus dem 14.Jahrhundert stammte eine Clemensglocke, die aus der gleichnamigen Kirche kam und sich heute in der Glockensammlung der Lübecker Katharinenkirche. Hinzu kamen noch die Zeichen- und die Wachtglocke sowie die kleine Kinderglocke, die 1740 von Lorenz Strahlborn gegossen wurde. Ihr Verbleib ist bis heute ungeklärt.
Im Dachreiter befinden sich noch zwei Uhrglocken. Die größere stammt aus dem Ende des 15.Jahrhunderts, während die kleinere ein Werk von Johann David Kriesche aus dem Jahre 1783 ist.

Salichmaker, Schlagton a°+4, Gewicht ca. 4.150 kg, Durchmesser 1868 mm, gegossen im Jahre 1507 von Gerhardus van Wou und Johannes Schonenborch.

Predigtglocke, Schlagton ais°+1, Gewicht ca. 2.385 kg, Durchmesser 1634 mm, gegossen im Jahre 1756 von Johann Hinrich Armowitz.

Bürgerglocke, Schlagton h°-5, Gewicht ca. 3.320 kg, Durchmesser 1732 mm, gegossen im Jahre 1743 von Lorenz Strahlborn.

Abendglocke, Schlagton e'+4, Gewicht ca. 1.475 kg, Durchmesser 1304 mm, gegossen im Jahre 1619 von Berent Bodemann.

Für die Aufnahmeermöglichung und das Sonderläuten danke ich in besonderer Weise Pastor Jedeck sowie Pastor i. R. Jansen und vor allem Nico für die Organisierung!
Schaut euch auch Nicos Video an: https://www.youtube.com/watch?v=QxfZqN85Wmc
*** Mit dem Geläut von St.Jakobi in Lübeck wünsche ich allen, die dieses Video sehen, ein frohes und gesegnetes Osterfest 2017! ***


Es erklingt das Festtagsgeläut des Münsters St. Vinzenz in Bern zum eidgenössischen Buss-, Dank- und Bettag.

6 Glocken:
E° Gis° H° cis' (cis') e' gis'
Motiv: "Wachet auf, ruft uns die Stimme" mit verdoppeltem Grundton, erweitert

In der Berner Altstadt steht eine in jeder Hinsicht bedeutende Kirche. Beim Münster handelt es sich mit einer Turmhöhe von 101 Metern um das höchste Gotteshaus der Schweiz, welches zugleich das schwerste Gesamtgeläut des Landes mit der schwersten Glocke beherbergt. Kantonal belegen sogar die beiden grössten Glocken die ersten Ränge der Gewichtsliste.

Das Geläut setzt sich aus 5 historischen Glocken und zwei Umgüssen der Firma Rüetschi zusammen, welche 1883 gefertigt wurden. Dadurch wurde das Geläut zu einem Dur-Akkord vereinheitlicht, wie es damals üblich war. So gingen leider die alte Predigtglocke von 1508 und die Betglocke von 1763 verloren. Sie erklangen in den Tönen d' und dis', welche somit ziemliche Dissonanzen im Geläut hervorgerufen haben sollen. Die beiden cis'-Glocken wurden anfänglich im neuen Vollgeläut gar nicht verwendet.

Glockendaten:

Glocke 1:
Name: Grosse Glocke (Susanne)
Ton: E°+3
Gewicht: ~9'940 kg
Giesser: Abraham Zehnder & Peter Füssli, Bern
Gussjahr: 1611

Glocke 2:
Name: Mittagsglocke
Ton: Gis°±0
Gewicht: 6'395 kg
Giesser: Franz Sermund, Bern
Gussjahr: 1583

Glocke 3:
Name: Predigtglocke
Ton: H°+0.5
Gewicht: 3'322 kg
Giesser: Gebrüder Rüetschi, Aarau
Gussjahr: 1883

Glocke 4:
Name: Burgerglocke
Ton: cis'+7
Gewicht: 3'850 kg
Giesser: Nikolaus & Johannes Kupferschmied, Luzern
Gussjahr: 1403

Glocke 5:
Name: Armsünderglocke
Ton: cis'+4
Gewicht: 2'300 kg
Giesser: Samuel steiner, Emanuel Zehnder & J. Rihs
Gussjahr: 1734

Glocke 6:
Name: Betglocke
Ton: e'+3
Gewicht: 1'428 kg
Giesser: Gebrüder Rüetschi, Aarau
Gussjahr: 1883

Glocke 7:
Name: Silberglocke
Ton: gis'-2
Gewicht: 770 kg
Giesser: unbekannt
Gussjahr: 1356

Weitere Informationen zum Münster: http://www.bernermuenster.ch/de/berner-muenster/muensterbau/index.php

Bei dieser Präsentation wurden Tonaufnahmen der oberen und der unteren Glockenstube zusammengemischt, um einen optimalen Gesamtklang im Video zu erhalten.

Herzlicher Dank geht an Felix für die Erlaubnis zur Turmbesteigung! Spiezer Glockenfreund war auch mit auf dem Turm.

Bern ist die Bundesstadt der Schweiz und somit Regierungssitz. Zudem ist die Stadt Hauptort des Kantons Bern. Bern liegt im Mittelland, rund 30 Kilometer östlich von Fribourg und der französischen Sprachgrenze entfernt. Durch Bern fliesst die Aare, welche in Koblenz (AG) in den Rhein mündet.

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