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Vor allem einem wohlwollenden Gönner der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist zu Bad Saulgau ist es zu verdanken, dass vom weithin sichtbaren Kirchturm heute eines der ganz großen Meisterwerke der Glockengießerei Kurtz in Stuttgart erklingt. Im Jahre 1961 stiftete der Sohn der Stadt - Martin Staud- ein siebenstimmiges Geläut H°-d'-e'-fis'-g'-a'-h', das ältere -nicht wirklich überzeugende- Stahlglocken ersetzen sollte. Dieses Geläut muss heute als eines der ganz großen Meisterwerke der Glockengießerei Kurtz zu Stuttgart angesehen werden und ist bis heute ein Zeugnis der hohen Glockengießkunst, die Heinrich Kurtz nach dem Krieg in Stuttgart aufgebaut hat und die leider kurz darauf ihr Ende fand !
Im Jahre 2006 entschloss sich die Kirchengemeinde das Geläut umfassend zu sanieren. Der marode Stahlglockenstuhl wurde entfernt und die Glocken in eine moderne Holzanlage gehängt. Durch die neuen Klöppel wurde die Klangausbeute noch einmal signifikant gesteigert.

Im Jahre 1390 begann der Bau der heutigen Kirche. Bis um das Jahr 1450 bauten die Saulgauer Bürger an ihrem Gotteshaus. Diese Bausubstanz hat noch bis heute Bestand. Nach vielerlei Umgestaltungen im Laufe der Jahrhunderte erhielt die Kirche von 1985-1986 wieder ihr mittelalterliches Gesicht.

Ich möchte mich bei allen Beteiligten für die Ermöglichung der Aufnahme herzlich bedanken !


Es erklingt das 7-stimmige Geläut von St.Peter und Paul zu Ratingen.
Bei St.Peter und Paul handelte es sich zu Beginn um eine einfache romanische Kirche mit zwei Chorflankentürmen, die bis heute erhalten sind. Aus der 1.Hälfte des 13.Jahrhundert stammt der massive spätromanische Westturm. Gegen Ende des 13.Jahrhunderts wurde der alte romanische Bau, bis auf die besagten Chorflankentürme abgetragen, und durch eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit 5 Jochen ersetzt. Eine neue Turmspitze wurde in der Zeit des Barock aufgesetzt. Zwischen 1892 und 1894 erweiterte man den Bau nach Plänen von Heinrich Wiethase gen Osten. In einem neugotischen Stil baute man ein Querschiff sowie einen neuen Chor. Die Kirche wurde zwar im 2.Weltkrieg schwer beschädigt, konnte aber rasch wieder aufgebaut werden. In den 1970er-Jahren erfolgte eine Außen- und Innenrenovierung. Da die Chorflankentürme einzustürzen drohten und sich Risse im Mauerwerk bildeten, wurde eine erneute Renovierung in der Mitte der 1990er-Jahre unumgänglich. Seitdem präsentiert sich die Kirche, übrigens eine der frühesten Hallenkirchen des Rheinlands, in neuem Glanz.
Der massive Westturm beinhaltet ein nicht minder massives Geläut aus 4 Jahrhunderten. Bis heute haben sich 3 große Glocken des Spätmittelalters erhalten. Die größte von ihnen, die Marienglocke, ist nach den Kölner Domglocken Pretiosa und Speciosa die drittgrößte mittelalterliche Glocke Nordrhein-Westfalens. Sie ist ein musikalisches Meisterwerk des Glockengießers Jan von Venlo, der sie "cum fratre suo" goss, wie es in der Inschrift der Glocke steht. Leider ist der Name des Bruders nicht überliefert. Im Volksmund wird die Marienglocke auch liebevoll "Märch" genannt. Um diese Glocke ranken sich Sagen und Legenden. So soll sie zum Schutz während des Dreißigjährigen Krieges im Junkersbusch vergraben worden sein, wo sie später von wühlenden Schweinen wieder ausgegraben wurde. Eine andere Legende berichtet, dass die Kölner die Marienglocke für ihren Dom haben wollten. Dafür wollten sie den Weg von Köln bis Ratingen mit Silbermünzen pflastern und zudem noch ihre größte Domglocke dazugeben. Die Ratinger lehnten dieses verlockende Angebot jedoch ab. Ebenfalls von hohem historischen Wert ist die Peter- und Paulsglocke. 1523 wurde sie von Jan und Reynart van Nuys gegossen, die damals zur Aachener Werkstatt gehörten und meistens mit eher kleineren Glocken in Erscheinung traten. Die Glocke in Ratingen ist ihr größtes und wohl auch schönstes Werk! Geschmückt ist sie mit Heiligenreliefs und Szenen aus dem Leben Jesu. Aus der Zeit um 1300 stammt die Katharinenglocke. Sie ist die älteste Glocke von St.Peter und Paul, und weist einen erstaunlich klar geordneten Teiltonaufbau auf! Vermutlich gehört sie zum Opus eines Kölner Gießers namens "Hermannus". Die jetzigen 3 Glocken aus dem Jahre 1958 ersetzen jeweils 3 tongleiche Vorgängerinnen aus den Jahren 1910 und 1927. Kurz vor Beginn der großen Kirchenrenovierung in den 1990er-Jahren entschied man sich aus musikalischen Gründen zur Anschaffung einer siebten Glocke. 1994 wurde die Edith Stein-Glocke in Gescher gegossen, und bildet seitdem die Klangkrone des Geläutes. Gleichzeitig wurden auch die alten Glocken geschweißt sowie ein komplett neuer Holzglockenstuhl samt Holzjochen eingebaut. Im Vollgeläute fällt vor allem die kleinste Glocke unangenehm auf, was aber wohl auf den ungünstig proportionierten Klöppel zurückzuführen ist. Nichtsdestotrotz ist hier ein beeindruckendes Geläute entstanden, dessen monumentale Wirkung erst durch die drei alten Glocken zustande kommt und auch "Laien" in seinen Bann zieht!

Marienglocke, Schlagton b°-3, Gewicht ca. 3.920 kg, Durchmesser 1812 mm, gegossen im Jahre 1498 von Jan von Venlo cum fratre suo.

Peter- und Paulsglocke, Schlagton des'-5, Gewicht ca. 2.960 kg, Durchmesser 1646 mm, gegossen im Jahre 1523 von Jan und Reynart van Nuys.

Christkönigsglocke, Schlagton es'-5, Gewicht ca. 1.500 kg, Durchmesser 1344 mm, gegossen im Jahre 1958 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Franziskusglocke, Schlagton f'-5, Gewicht ca. 980 kg, Durchmesser 1172 mm, gegossen im Jahre 1958 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Katharinaglocke, Schlagton ges'±0, Gewicht ca. 890 kg, Durchmesser 1145 mm, gegossen um 1300 von Hermannus.

Annaglocke, Schlagton as'-3, Gewicht ca. 520 kg, Durchmesser 961 mm, gegossen im Jahre 1958 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Edith Stein-Glocke, Schlagton b'-2, Gewicht ca. 423 kg, Durchmesser 875 mm, gegossen im Jahre 1994 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle vor allem an den Küster für die Ermöglichung der Aufnahme!
*** Mit dem Geläut von St.Peter und Paul in Ratingen wünsche ich allen Glockenfreunden ein frohes und vor allem gesegnetes Osterfest 2014! ***

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