Beschreibung der Videos

Die vor wenigen Jahren aufwändig sanierte Barockkirche St. Pankratius im Marktoberdorfer Ortsteil Sulzschneid beherbergt in ihrem Turm ein vierstimmiges Geläute von 1949 aus der Glockengießerei Johann Hahn in Landshut.

Glocke 1 des’ 1949 Johann Hahn (Landshut)
Glocke 2 es’ 1949 Johann Hahn (Landshut)
Glocke 3 f’ 1949 Johann Hahn (Landshut)
Glocke 4 as’ 1949 Johann Hahn (Landshut)

Quellen: Datensammlung B.S.
Aufnahme: B.S.
Foto: "Sulzschneid" Von Flodur63 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31339404


Ein Geläute mit unten liegendem Halbton befindet sich im hohen Turm von St. Jacobi, eine der ev. Hauptkirchen in der Innenstadt von Göttingen. Die wertvolle hist. Glocke von 1443 wurde erst im 16. oder 17. Jahrhundert von der St. Jacobi-Gemeinde von der ev. St. Petri-Kirche in Grone erworben und hing bis 1942 als Stundenglocke in der unzugänglichen Turmlaterne. Wurde sie bei der Glockenablieferung 1917 noch verschont, so musste auch sie 1942 heruntergeholt werden. Erst hierbei wurde ihr tatsächlicher hist. Wert festgestellt und sie zunächst von der Einschmelzung zurückgestellt. Sie blieb dann unversehrt auf dem Hamburger Glockenfriedhof erhalten und konnte 1947 wieder nach Göttingen zurückgeführt werden. Da im Turm noch ein 4-stimmiges Eisenhartgussgeläute von 1925 aufgehängt war, wurde die alte Bronzeglocke zunächst eingelagert. Nachdem sich die Kirchengemeinde zum Guss neuer Bronzeglocken entschieden hatte, sollte die Glocke von 1443 die Grundlage eines neuen Geläutes bilden und in dieses integriert werden. So konnten 1968 von der Gießerei Rincker nach der Disposition des damaligen Glockensachverständigen F. Hardege 4 weitere Glocken in Anlehnung an die hist. Glocke in leichten bis mittleren Rippen gegossen werden. Aufgrund des Schlagtones der hist. Glocke g’+2 war es so auch möglich, das Geläute auf die Glocken der ev. St. Johanniskirche abzustimmen, sodass auch ein Gesamtgeläute (b°d’d’es’f’f’g’b’) mit ihr zusammen möglich ist. Außerdem befindet sich noch eine historische Einzelglocke e’’, im Turm, die aber nur solistisch verwendet wird. Auch sie wurde ursprünglich nicht für die Jacobikirche gegossen, sondern stammt aus der St. Johanniskirche in Seulingen. Auch wann sie genau nach St. Jacobi gekommen ist, ist bislang unbekannt. Auch sie musste 1942 abgeliefert werden, kam aber mit der anderen Glocke von 1443 ebenfalls 1947 wieder nach St. Jacobi zurück. Ebenfalls 1968 wurde von Rincker noch ein aus 11 Glocken (c’’d’’e’’- c’’’) bestehendes Glockenspiel gegossen und über dem Hauptgeläute aufgehängt.

Hinweis: Auf dieser Aufnahmen beginnt das Hauptgeläute (Plenum) bewusst mit der historischen Glocke g’, zu der dann die anderen Glocken zugeschaltet wurden. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen wurde während der Aufnahme der Standpunkt einmal gewechselt.

Glocke 1: d’+1 1399 kg ø 1343 mm 1968 Rincker (Sinn)

Glocke 2: es’+1 1078 kg ø 1246 mm 1968 Rincker (Sinn)

Glocke 3: f’+2 827 kg ø 1127 mm 1968 Rincker (Sinn)

Glocke 4 g’+2 625 kg ø mm 1443 Hinrik Hestirboom (Göttingen)

Glocke 5: b’+2 345 kg ø 832 mm 1968 Rincker (Sinn)

Glocke 6: e’’ 1636 David Fobben (Göttingen)

Quellen: Gutachten F. Hardege (Datensammlung B.S.)
Kanonen statt Glocken – Glocken statt Kanonen Eine kleine Geschichte der Glocken im Turm von St. Jacobi gefunden als pdf-Datei im Internet
Tonaufnahme: B.S.
Foto: Wikipedia CC-BY-SA-2.5, von Daniel Schwen

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