Beschreibung der Videos

Aus 5 Glocken besteht das kuriose Geläut von St.Johannes der Täufer in Nabburg.
In der Zeit um 1290 wurde mit dem Bau der im Zentrum der Nabburger Altstadt gelegenen gotischen Basilika begonnen. Das Gebäude war in der Mitte des 14.Jahrhunderts fertiggestellt worden. Im 15.Jahrhundert folgte der Anbau der Annakapelle. Durch einen Blitzeinschlag im Jahre 1536 brannte der Nordturm von St.Johannes der Täufer ab. Dieser stürzte in sich zusammen und wurde anschließend nicht wieder aufgebaut. Im 17.Jahrhundert folgten barocke Umbauten. In der Mitte des 19.Jahrhunderts war die Kirche schließlich so baufällig, dass eine umfassende Renovierung notwendig wurde. Die damalige Kuppel auf dem Südturm ersetzte man durch einen Spitzhelm. Im Jahre 1897 erfolgte die Regotisierung der Kirche. Dies hatte zur Folge, dass sämtliche barocken Altäre entfernt wurden. Die neugotische Ausstattung fertigte damals Joseph Pongratz aus Amberg an. Zwischen 1900 und 1905 erhielt St.Johannes der Täufer neue Glasfenster von Franz Xaver Zettler. Von den mittelalterlichen Fenstern des 14.Jahrhunderts sind leider nur noch wenige Reste vorhanden. Im 2.Weltkrieg blieb die Kirche glücklicherweise von Bomben verschont. In den 1960er-Jahren erfolgte eine Innenrenovierung, bei welcher ein Großteil der neugotischen Ausstattung entfernt wurde. Dies wurde jedoch zwischen 1978 und 1981 bei einer erneuten Innenrenovierung weitestgehend rückgängig gemacht. Von der Innenausstattung sind aber nicht alle Stücke neugotisch. So ist zum Beispiel noch eine Mondsichelmadonna aus der Zeit um 1470 vorhanden. Der Taufstein von 1492 wurde im Laufe der Zeit leider stark überarbeitet. Aus dem Jahre 1980 stammt die von Guido Nenninger gefertigte Orgel.
Beim Brand des Nordturms schmolzen sämtliche Glocken. Schon kurz nach der Brandkatastrophe erhielt St.Johannes Baptist ein 4-stimmiges Geläut. Den Anfang machte die Marienglocke, gegossen im Jahre 1537 vom Amberger Glockengießer Hans Stain. Ein Jahr später war es Hans Durnknopf aus Regensburg, der zwei neue Glocken goss, von denen heute noch die große Feuerglocke erhalten ist. Es handelt sich hierbei um ein äußerst klangschönes Exemplar, vielleicht sogar um eine der schönsten Renaissanceglocken überhaupt! 1540 goss Hans Durnknopf noch die Sterbeglocke. Im 17.Jahrhundert wurde die kleinere der beiden im Jahre 1538 gegossenen Glocken durch einen Sprung unbrauchbar. Der Umguss erfolgte 1682 durch Johann Gordian Schelchshorn in Regensburg. Das alte Gewicht wurde zwar beibehalten, allerdings verwendete Schelchshorn für die neue Glocke seine eigene Rippe, sodass St.Johannes Baptist fortan zwei gleich tontiefe Grundglocken hatte. Im 18.Jahrhundert fügte man noch eine fünfte Glocke hinzu, die jedoch zu einem unbekannten Zeitpunkt verschwand. Vermutlich wurde sie in einem der beiden Weltkriege eingeschmolzen... 1954 goss die Glockengießerei Perner in Passau zwei neue Glocken für St.Johannes der Täufer. Im Zuge dieser Neuanschaffung stimmte man die Marienglocke von Hans Stain um rund einen Halbton tiefer. Ihren musikalischen Wert hat die Glocke damit für immer verloren! Trotzdem handelt es sich hierbei nach wie vor um ein unverwechselbares und äußerst charaktervolles Geläut, dessen herbe Wirkung vor allem aus den beiden tongleichen großen Glocken resultiert.

Dreifaltigkeitsglocke, Schlagton es'±0, Gewicht ca. 1.300 kg, Durchmesser 1308 mm, gegossen im Jahre 1682 von Johann Gordian Schelchshorn.

Feuerglocke, Schlagton es'+4, Gewicht ca. 1.950 kg, Durchmesser 1401 mm, gegossen im Jahre 1538 von Hans Durnknopf.

Marienglocke, Schlagton g'±0, Gewicht ca. 840 kg, Durchmesser 1087 mm, gegossen im Jahre 1537 von Hans Stain.

Barbaraglocke, Schlagton b'-3, Gewicht ca. 430 kg, Durchmesser 895 mm, gegossen im Jahre 1954 von der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau.

Sebastiansglocke, Schlagton c''±0, Gewicht ca. 310 kg, Durchmesser 793 mm, gegossen im Jahre 1954 von der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau.

Für die Aufnahmeermöglichung danke ich in besonderer Weise Pfarrer Hannes Lorenz recht herzlich!
*** Mit dem Geläut von St.Johannes der Täufer in Nabburg wünsche ich allen Glockenfreunden ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 2015! ***


Es läuten alle 5 Glocken der Kirche in Wald im Pitztal.

Stimmung: e' g' a' h' d''

Glocke 1 : Grassmayr 2003
Glocke 2 : Berndorfer Gießerei 1923
Glocke 3 : Grassmayr 2003
Glocke 4 : Grassmayr 1922
Glocke 5 : Grassmayr 1929

Die Kirche von Wald ist ein im Kern gotischer Bau und wird 1493 urkundlich erwähnt. 1909 brannte die Kirche nieder und wurde 1911/12 in neugotischen Formen erneuert. Die Malereien stammen von Rafael Thaler.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten.

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