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"Großmächtig"

Dieses Wort beschreibt wohl am besten die 5 Glocken A° - c' - f' - g' ~ h'' der St.Martinskirche in Kaufbeuren. Es handelt sich dabei nicht nur um eine sehr schönes und großes, sondern auch ein historisch bedeutendes Geläut mit einer interessanten Entstehungsgeschichte.
Programm:

1:50 Festtagsangelus

4:50 Schiedumglocke: ~ h''- Ehinger Glockengussmeister - 14. Jahrhundert
5:25 Kreszentiaglocke: g' - Glockengießerei Gebhard - 1949
6:05 Osanna: f' - Philipp A. Brandmeier - 1768
7:40 Marienglocke gen. "Große Irseerin": c' - Anton Grieshaber - 1755
8:40 Martinusglocke gen. "Großer Martin": A° - Glockengießerei Gebhard - 1949

10:10 Vollgeläut

Geläutet von Orgelix !

Die älteste Glocke des heutigen Geläutes ist die kleine Schiedum-Glocke. Gegossen wurde sie wohl im 14. Jahrhundert in Ehingen/Oberschwaben.
Sie hatte bereits ab 1311 eine Schwester, die im Jahre 1768 wegen eines Sprunges umgegossen werden musste. Die heutige Glocke hat ein Gewicht von 1,8t und wurde von Philipp A. Brandmeier in Augsburg gegossen. Besonders schön ist das Stadtwappen der damaligen freien Reichstadt Kaufbeuren.
Die wohl bedeutendste historische Glocke kam allerdings im Jahre 1804 nach Kaufbeuren. Es ist die ehemals größte Glocke des benachbarten Kloster Irsee, das nach der Auflösung alle Glocken abgeben musste. Nach Irsee kam sie im Jahre 1755. Anton Grieshaber goss in Salem diese 2,4t schwere spätbarocke Glocke. Besonders schön ist die umfangreiche Glockenzier, die beinahe die komplette Flanke bedeckt. Aber das Wichtigste ist bei dieser Glocke doch der wunderschöne Klang, der sie weithin berühmt gemacht hat. Bis heute ist sie als "Die große Irseerin" bekannt.
Zum Glück konnten diese Meisterwerke über beide Weltkriege gerettet werden. Eine kleinere Glocke blieb leider verschollen.

Im Jahre 1949 wurde diese kleine Glocke von der Glockengießerei Gebhard in Kempten wieder neu geschaffen. Zudem fiel die Entscheidung auch noch eine große Glocke zu ergänzen.
Der große Martin ist eine der wenigen Glocken dieser Zeit, die Gebhard in der schweren Rippe goss. Mit 4,2t ist diese a° bis heute die größte und tontiefste Glocke dieser Gießerei, die es in Deutschland gibt und wohl die zweitgrößte, die in Kempten nach dem Krieg gegossen worden ist. Auch die Glockenzier, die den heiligen Martin und die Reichstadt Kaufbeuren zeigt ist für damalige Verhältnisse außerordentlich gut gelungen.
Ihr mächtig voller und warmer Klang mit der typischen etwas herben Klanggebung, der die Großglocken dieser Gießerei auszeichnet, passt perfekt zu den historischen Damen und bildet das mächtige Fundament für die hohen Festtage.

Das Vollgeläut ist ein gigantisches Singen aller Glocken. Selbst die Kleine ist noch gut hörbar. Klanglich hat sich verständlicherweise jedoch keine Chance gegen die anderen Schwergewichte.

Die Anlage ist in sehr gutem Zustand. Bis heute haben die Glocken noch die Läutearme von vor der Elektrifizierung, die auch bis vor einigen Jahre noch in der Silvesternacht verwendet wurden. Auch die Tradition des Klöppelfangens mit der Hand wurde noch lange praktiziert.



Die gewaltige Basilika wurde von 1438-1443 im spätgotischen Stil errichtet. Der romanische Vorgängerbau war dem Stadtbrand 1325 zum Opfer gefallen und nur Notdürftig wieder aufgebaut worden. Von diesem Vorgängerbau ist noch ein Portal vorhanden, das in den neuen Kirchenbau integriert wurde. Diese Romanische Kirche war auf dem Gebiet einer Burg errichtet worden. Der weithin sichtbare Glockenturm steht heute auf dem erweiterten Fundament des damaligen Burgturmes.
Interessant ist, dass die neue Stadtpfarrkirche bis zum Neubau der evangelischen Dreifaltigkeitskirche von beiden Konfessionen verwendet wurde.

Besonderer Dank geht an den Herrn Stadtmesner, der seine Zeit geopfert und diese Aufnahme ermöglicht hat !


Einzel- und Vollgeläute der Pfarrkirche zum hl. Vigil aus Meran-Untermais in Südtirol.

7 Glocken:
A° c' d' f' g' a' c''
Motiv: Idealseptett
Giesser:
Glocke 1: Glockengiesserei Grassmayr, Innsbruck, 1998
Glocke 2: Frateli Cobacchini, Trient, 1928
Glocke 3: Luigi Colbacchini, Trient, 1921
Glocke 4: Luigi Colbacchini, Trient, 1921
Glocke 5: Luigi Colbacchini, Trient, 1921
Glocke 6: Luigi Colbacchini, Trient, 1921
Glocke 7: Karl Chiappani, Trient, 1903

Zur Kirche: (www.meran.eu)
Der heutige Turm steht auf einem 6 Meter hohen romanischen Unterbau; die Kirche wurde im 13. und 14. Jahrhundert errichtet, 1934-36 entstand der heutige Bau über der gotischen Apsis. Einige der alten, ursprünglich, romanischen Reliefs sind noch erhalten. Im Inneren sind der kostbare gotische Altar und mehrere Fresken aus dem 15. Jahrhundert.

Herzlicher Dank geht an den freundlichen Pfarrer für das Sondergeläute an Fronleichnam!

Meran ist nach Bozen die zweitgrösste Stadt Südtirols. Sie liegt in einem Talkessel, in den das Etschtal, der Vinschgau und das Passeiertal einmünden.

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