Beschreibung der Videos

Es erklingen die Glocken der Abteikirche Muri-Gries aus Bozen in Südtirol.


9 Glocken:
As° B° c' des' es' f' g' as' b'
Motiv: Dur-Tonleiter
Giesser und Gussjahre:
Glocke 1: Karl Chiappani, Trient, 1895
Glocke 2: J. Grassmayr, Innsbruck, 1998
Rest: Daciano Colbachini, Padua, 1922

Aus dem mächtigen Turm der Benediktinerabtei von Muri-Gries erklingt ein kräftiges 9-Stimmiges Geläut. Die äusserst seltene Disponierung einer Dur-Tonleiter zusammen mit dem im Südtirol üblichen Hochschwung verleihen dem Ensemble eine besondere Note. Es wirkt sehr kräftig und erhaben. Nach dem Geläute der Heilig-Kreuz-Kirche in Lana erklingt aus dem im 12. Jahrhundert errichteten Glockenturm das zweitschwerste Geläute Südtirols.

Zur Entstehung von Muri-Gries: (www.muri-gries.com)
1845 schlägt die Geburtsstunde von Muri-Gries: die aus ihrem 1027 gestifteten Kloster Muri im Schweizer Kanton Aargau vertriebenen Benediktiner ziehen in das inzwischen aufgehobene Augustinerchorherrenstift Gries ein. Ein neuer Abschnitt in der jahrhunderte alten Geschichte von Burg und Kloster zu Gries beginnt: die Geschichte von Muri-Gries.

Ein grosser Dank geht an alle Beteiligten, die diese Aufnahme ermöglichten!

Bozen ist Landeshauptstadt der autonomen Provinz Bozen und zugleich die grösste Stadt Südtirols. In Bozen kommen das Etschtal von Nordwesten und das Eisacktal von Nordosten zusammen.


Disposition: f' - g' - b' - c"
Läutedauer: 08.49 Uhr - 09.00 Uhr


Die protestantische Kirche erbaute ein Kaiserslauterer Ingenieur namens Fiebinger. Anfang Oktober 1961 erfolgte die Grunsteinlegung der Kirche. Zwei Tage vor Heiligabend im Jahr 1962 wurde der Turm vollendet. Die Indienststellung der neuerbauten Kirche konnte am 26.01.1964 ermöglicht werden. Die um 1955 aus Nürtingen-Neckarhausen errichtete Weigle-Orgel, wurde 2001 durch den Orgelbaumeister Richard Franz aus Malterdingen mit ihren alten Orgelteilen komplett erneuert und technisch überholt. Mit 12 Registern aus zwei Manualen und einem Pedal ist die neu konstruierte Orgel fit für die Zukunft.

Seit 1964 hängen im erbauten Turm der protestantischen Kirche vier Glocken. Im Geläut sind zwei Besonderheiten zu wissen. Das einzigste Exemplar aus der pfälzischen Glockenlandschaft ist die kleinste Buchenland-Glocke, die im Volksmund auch "Bukowina" genannt wird, was als Übersetzung soviel heißt wie "Buchenland". Der Buchenländer Glockengießer Arnold Geib goss 1924 in Czernowitz, heutiger Ort der Ukraine, diese Buchenland-Glocke. Damals blieb die Glocke bis zum Anfang des 2. Weltkrieges in Buchenland bestehen, bis sie 1940 von den Buchenländern in die Flucht mitgenommen wurde, sodass sie unbeschadet das Kriegsfeuer überstand. Ihre leichte Untermollsextrippe war zu ihrer Zeit häufiger in Osteuropa anzutreffen. Jedenfalls soll es sich um die vielleicht einzig erhaltene Glocke des Glockengießers handeln.
Die Glockengießerei Bachert in Karlsruhe goss 1964 für die im Turm existierende Buchenland-Glocke, ein neues Geläut mit drei weiteren Glocken. Der damalige Glockensachverständiger Theo Fehn machte für die drei Bronzeglocken eine neue Geläutevorstellung. Sie alle sind in Untermollsextrippen gegossen worden, sodass sich ihr Klang von herkömmlichen Gußstahlglocken des Bochumer Verein in gleicher Rippenkonstruktion unterscheiden. Die Nominaltonfolge f' - g' - b' - c" präsentiert sich mit einer Gewisse Leichtigkeit und Brillianz in das protestantische Geläut, darunter ist die Untermollsexte als as° - b° - des' - es' angegeben. Durch ihre Besonderheit der 4 Bronzeglocken kann es zu den interessantesten Geläute der Pfalz gezählt werden. Seit einiger Zeit wurden neue Leitern zur Glockenstube eingebaut, die problemlos zu besteigen sind.

Einen herzlichen Dank geht an den Hauptpfarrer Andreas Rummel für den netten Kontakt und der Erlaubnis, Aufnahmen zu machen, sowie die Daten zu den Glocken. Auch danken möchte ich mich bei der zuständigen Kirchendienerin Hilde Beisecker für das Aufmachen der Tür zur Glockenstube und für das schöne Ein- und Ausschalten der Glocken laut meiner Anweisungen. Leider fiel der 2. Baustrahler wegen einer lockeren Birne aus, sodass ich mich mit dem einen Baustrahler auskommen muss.


--- GLOCKE 1: Sonntags- und Totenglocke ---
f' - Bachert / Karlsruhe (1964)

--- GLOCKE 2: Abendbetglocke ---
g' - Bachert / Karlsruhe (1964)

--- GLOCKE 3: Mittagsbetglocke ---
b' - Bachert / Karlsruhe (1964)

--- GLOCKE 4: Bukowina (Buchenland-Glocke) ---
c" - 158 kg - Ø 69,8 cm - Arnold Geib / Czernowitz [Buchenland] (1924)


Aufnahme vom 26.08.2012 zum Gottesdienst

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