Beschreibung der Videos

Als außergewöhnlich kann das Geläute der Gatower Dorfkirche bezeichnet werden!
Es wird angenommen, dass die erste Kirche in Gatow bereits im 13.Jahrhundert errichtet wurde, da das Spandauer Nonnenkloster den kleinen Ort im Jahre 1272 kaufte. Die ursprüngliche Kirche war ein schlichter, rechteckiger Saalbau. Im 15.Jahrhundert wurde die Kirche erstmals erweitert. Aus dieser Zeit stammte auch das spätgotische Eingangsportal an der Südseite. Während der Besatzung durch Napoleon erlitt die Kirche einige Beschädigungen, welche im Jahre 1816 beseitigt wurden. Der alte Turm wurde kurz darauf als baufällig bezeichnet, und 1846 ersetzt. Eine zweite Erweiterung erfuhr die Kirche von 1868 bis 1869. Eine Sakristei wurde erst im Jahre 1913 bei der dritten Erweiterung hinzugefügt. 1935 wurde eine Restaurierung durchgeführt, bei welcher man unter dem Altar 17 Särge der Familie Brandhorst vorfand. Dort sollen sie sich bis heute befinden. Im Jahre 1953 wurde die Kirche komplett umgebaut. Anlass dafür war der erneut baufällig gewordene Turm. Die Decke im Innenraum wurde erhöht und der barocke Kanzelaltar samt dem Emporenaufgang entfernt und verbrannt. Die Empore selbst wurde weiter zurückgezogen. Etwa zur selben Zeit erhielt die Gemeinde ein auf Holz gemaltes Bild aus der Berliner St.Marienkirche, welches die Beweinung Christi darstellt. Es entstand im Jahre 1495. Von der Originalausstattung der Kirche ist so gut wie nichts mehr erhalten. Die alte Orgel aus dem Jahre 1877 von Carl Eduard Gesell aus Potsdam wurde 1953 durch ein neues Instrument der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke ersetzt.
Im Turm befinden sich 3 Glocken. Ob die Kirche früher über mehrere Glocken verfügte ist ungewiss. Erhalten hat sich jedenfalls eine sehr interessante Glocke aus dem 14.Jahrhundert. Sie ist mit vielen schönen Reliefs und Medaillons verziert. Zu sehen sind dort u.a. die Unbefleckte Empfängnis, die hl. Familie und auch die Kreuzigung Christi. Die Kronenhenkel der Glocke sind "geriffelt", wirken aber dennoch relativ schlicht, so wie man es von frühgotischen Glocken gewohnt ist. Vom selben Gießer stammt eine für die Dorfkirche in Berlin-Staaken gegossene Glocke, welche allerdings bei Reparaturarbeiten im Jahre 1980 vom Dach herunterfiel und in mehrere Teile zersprang. Es handelt sich dabei allerdings um ein bedeutend kleineres Exemplar (ca. 17 kg Gewicht). Die zusammengeklebte Glocke steht nun in der Kirche. 2 neue Glocken wurden im Jahre 1953 angeschafft. Gegossen wurden sie vom Eisenwerk Franz Weeren in Berlin-Neukölln. Weeren-Glocken sind nur in Westberlin anzutreffen. Auffällig ist ihr für Eisenglocken sehr weicher Klang. Zwar kann die kleine Glocke in Gatow klanglich nicht so recht überzeugen, allerdings dürfte das an der unpassenden Aufhängung liegen. Interessant ist auch, dass die Gießersignatur ("WEEREN") und das Gussjahr im Inneren der kleinen Glocke stehen. Die größere Eisenglocke trägt keine Inschrift! Somit verfügt die Gatower Dorfkirche ein außergewöhnliches und vor allem schönes Geläute, welches auch zur Kirche passt und seinesgleichen in Berlin und Umgebung sucht!

Große Glocke, Schlagton d''-1, Gewicht ca. 300 kg, Durchmesser 763 mm, gegossen im 14.Jahrhundert von einem unbek. Gießer.

Mittlere Glocke, Schlagton e''-4, Gewicht ca. 380 kg, Durchmesser 858 mm, gegossen im Jahre 1953 vom Eisenwerk Franz Weeren in Berlin-Neukölln.

Kleine Glocke, Schlagton g''-6, Gewicht ca. 200 kg, Durchmesser 722 mm, gegossen im Jahre 1953 vom Eisenwerk Franz Weeren in Berlin-Neukölln.

Ein herzliches Dankeschön geht an den Pfarrer und an den freundlichen Herrn von der Kirchengemeinde für das Sondergeläute und für die Ermöglichung, das Geläute im Turm aufzunehmen!


Es erklingen die fünf Eisenhartgussglocken der katholischen Kirche St. Peter und Paul zu Dermbach in der Rhön im Wartburgkreis.

Tonfolge: as' b' c'' es'' ges''

Alle Glocken goss die Firma Ulrich & Weule/Apolda - Bockenem, 1921. Nach Ostern 2018 werden diese durch ein neues, bereits gegossenes Geläute der Firma Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher ersetzt. Es soll die Tonfolge as' b' c'' es'' f'' besitzen und auf die vier Glocken der benachbarten evangelischen Kirche mit es' g' b' c'' abgestimmt sein.

DIE ALTEN GLOCKEN ERKLINGEN NOCH BIS OSTERN 2018!

Ablauf des Videos:

--- Einzelglocken---

Glocke 5 (ges'') ... 0:15
Glocke 4 (es'') ..... 1:02
Glocke 3 (c'') ....... 1:52
Glocke 2 (b') ....... 2:52
Glocke 1 (as') ..... 3:52

--- Vollgeläute ---

Anläuten (Turmaufnahme) ................................................. 6:00
Präsentation des Kirchengebäudes (Außenaufnahme) ... 8:00
Ausläuten (Turmaufnahme) ............................................... 9:05
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Zum Kirchenbau:
Die Franziskanerklosterkirche, deren Ostfassade auf das Schloss ausgerichtet ist, wurde von 1731 bis 1735 nach den Plänen des Hofarchitekten Andrea Gallasini, als spätbarocke Saalkirche an die Gebäude des Klosters angebaut. Die Weihe erfolgte am 17. August 1735. Nach der Säkularisation im Jahr 1803 wurde die Fürstabtei säkularisiert, die Franziskaner übersiedelten in das Kloster Frauenberg in Fulda. Ein Bruder verblieb in Dermbach und betreute die katholische Kirchengemeinde, die auch weiterhin ein Nutzungsrecht hatte. Die Kirche und das Pfarrhaus sind seit 1996 wieder kirchliches Eigentum.
Die Orgel erbauten die Gebrüder Peternell aus Seligenthal bei Schmalkalden im Jahr 1864.
(Quelle: wikipedia.org)
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Ein großer Dank geht an Pfarrer, Pfarrsekretärin und Mesner für die Geduld, Mühe und Hilfe beim Vorhaben die Eisenhartgussglocken zu dokumentieren.
Viel Freude mit diesem Video!

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