Beschreibung der Videos

Es erklingen die Glocken der Pfarrkirche zu den heiligen Peter und Paul aus Hochheim am Main, Main-Taunus-Kreis.

5 Glocken:
c' d' f' g' a'
Motiv: Pentatonisch

Daten:

Glocke 1
Name: Mater Dolorosa
Ton: c'
Gewicht: 2250 Kg
Giesser: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1958

Glocke 2
Ton: d'
Gewicht: 1340 Kg
Giesser: J.G. und Joh. Schneidewind, Frankfurt am Main
Gussjahr: 1764

Glocke 3
Name: Petrus
Ton: f'
Gewicht: 940 Kg
Giesser: J.G. und Joh. Schneidewind, Frankfurt am Main
Gussjahr: 1764

Glocke 4
Name: Anna
Ton: g'
Gewicht: 670 Kg
Giesser: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 2015

Glocke 5
Name: Paulus
Ton: a'
Gewicht: 450 Kg
Giesser: J.G. und Joh. Schneidewind, Frankfurt am Main
Gussjahr: 1764

Im Rahmen einer Sanierung und eines Wechsels vom Stahlglockenstuhl auf Holz wurde dem Geläut zur Vervollständigung eine weitere Glocke hinzugegossen. Sie ist der Hl. Anna geweiht. Die Anna-Glocke wurde mit drei weiteren Glocken am 12. Juni 2015 in der Glockengiesserei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Münsterland) gegossen.
Ein Glockenexperte schreibt in seinem Abnahmebericht von der neuen Anna-Glocke folgendes: "Unter Berücksichtigung der klanglichen Struktur der Glocken aus der Barockzeit war es aus fachlicher Sicht geboten, eine Rippe zu konstruieren, die geeignet ist, mit dem Neuguss ein vergleichbares Klangbild zu schaffen. Die neue Glocke ist gut aus dem Guss herausgekommen, Gussfehler konnten keine festgestellt werden. Die vom Sachverständigen geforderte Unterseptim als musikalisches Charakteristikum wurde genau getroffen. Dadurch ist dem Glockengiesser die klangliche Anpassung an die historischen Glocken gut gelungen. Die neue Glocke übertrifft mit ihrem fast zwei Minuten nachklingenden Unterton nicht nur alle übrigen Glocken des Geläutes, sondern mühelos auch in den Limburger Richtlinien vorgegebenen Grenzwert."

Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Hochheim am Main. Sie gilt als die einzige hessische spätbarocke Fresko-Kirche und wurde in den Jahren 1730 bis 1732 auf den Fundamenten der Vorgängerkirche von dem Mainzer Ingenieur-Hauptmann Johann Farolsky erbaut.
1775 schuf der aus Söflingen (heute Stadtteil von Ulm) stammende Johann Baptist Enderle, der von 1725 bis 1798 lebte, die spätbarocken Fresken im Kirchenschiff und Hochchor sowie an den beiden Emporenbrüstungen. (Wikipedia)

Ein grosses Dankeschön geht an 'manuelrocco28' für die Organisation, sowie an den Kirchenverwaltungsrat Peter Mertens für das ermöglichen der Turmaufnahme und das läuten aller Glocken.

Hochheim am Main ist eine Stadt mit rund 17'000 Einwohnern im Main-Taunus-Kreis in Hessen und liegt zentral im Rhein-Main-Gebiet zwischen Frankfurt am Main und Mainz.


In Turm und Dachreiter von Maria Himmelskron im Wormer Stadtteil Hochheim befinden sich insgesamt fünf Glocken. Das älteste Exemplar von ihnen hängt im Dachreiter und wird im Normalfall nicht mit den anderen Glocken zusammengeläutet, es ist die Wandlungsglocke welche 1736 von Benedict Simon in Worms gegossen wurde. Im Hauptturm dagegen befindet sich das vierstimmige Hauptgeläute. Ledigliche eine Glocke aus der Vorkriegszeit läutet von dort. Zu ihr wurden 1954 wieder zwei weitere Schwestern hinzugegossen. Das Fundament erhielt das Geläute jedoch erst 1963 mit einer Glocke von Meister Schilling aus Heidelberg, jene dröhnt mächtig und erhaben und gibt ein gutes Fundament für das Geläute. Insgesamt ist das (Haupt)Geläute sehr gut abgestimmt und ein wahrer Hörgenuss und in meinen Ohren stört die kleine Dachreiterglocke das Gesamtgeläute nicht (wie auch auf der Außenaufnahme zu hören) und könnte zumindest an den höchsten Feiertagen mit den anderen Glocken geläutet werden.

Gl. 1 | dis' | 1322 kg | F.W. Schilling, Heidelberg (1963)
Gl. 2 | fis' | Karl Hamm, Frankenthal (1954)
Gl. 3 | gis' | Fritz Hamm, Frankenthal (1905)
Gl. 4 | h' | Karl Hamm, Frankenthal (1954)

Gl. 5 | g'' | Wandlung | 88 kg | 495 mm | Benedict Simon (1736)
"BENEDIC SIMON GOSS MICH IN WORMBS 1736 UNSER LIEBEN FRAUENKIRCH ZUR HIMMELSKRON IN HOCHHEIM GEWIDMET V. CHURPFALTZ AMBTSOBERFAUTH U. SCHAFFNER IOHAN HERMANN OTTO"

Der Ablauf des Videos gliedert sich wie folgt:
00:00-01:08 Bilderpräsentation und Außenaufnahme der 5 Glocken
01:08-02:23 Turmaufnahme der Glocke 1
02:23-03:33 Turmaufnahme der Glocke 2
03:33-04:40 Turmaufnahme der Glocke 3
04:40-05:36 Turmaufnahme der Glocke 4
05:36-07:52 Turmaufnahme der Glocke 5
07:52-13:01 Videoaufnahmen des Geläutes aller 5 Glocken mit längerem Ausläuten des Hauptgeläutes (Glocken 4-1)

Vor ungefähr 1000 Jahren, also 50 Jahre vor der erstmaligen urkundlichen Erwähnung Hochheims im Jahre 1068 wurde die Pfarrei Sankt Peter Hochheim bereits errichtet. Bis zum Bau der heutigen Kirche Maria Himmelskron nutzten katholische Christen die jetzt evangelische Bergkirche. Ab 1278 wurde an der Stelle des heutigen Gotteshauses ein Kloster errichtet, die Grundmauern der damaligen Kirche von 1293 stehen noch heute in Teilen. Während den Bauernkriegen wurde Maria Himmelskron nur leicht zerstört und konnte immer wieder aufrecht erhalten werden. So hielt das Kloster auch den mehrmaligenen Versuchen der Reformation stand und die Kirche blieb katholisch. Bis 1570 die Nonnen gewaltsam ihres Klosters beraubt worden sind und alle Gebäude der Klausur, bis auf die Kirche abgebrochen wurden. Bis im Jahr 1705 die Kirche wieder der katholischen Gemeinde übergeben wurde, wurde sie von evangelischen Christinnen und Christen genutzt. Im Jahr 1905 errichtete man zusätzlich zum Dachreiter schließlich noch den Kirchturm und die Vorhalle zur Kirche. Durch diverse Umbauten und Renovierungen kann nun auch die alte Marienglocke seit 1997 wieder regelmäßig aus dem Dachreiter erklingen.

Vielen Dank an Herrn Faulhaber für die Ermöglichung der Aufnahmen und des Sonderläutens am 19.05, sowie an den Herrn Pfarrer für die Genehmigung der Aufnahme.

Mit diesem Video wünsche ich allen einen gesegnetes Hochfest Maria Himmelfahrt.

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