Beschreibung der Videos

Im Turm der spätromanischen Kirche St. Oswald in Manubach befindet sich ein dreistimmiges historisches Geläute, darunter zwei gotische Glocken und eine barocke Glocke aus Heidelberg.

Disposition:

Glocke 1 fis´ ±0
von einem unbekannten Gießer im 3. Viertel des 14. Jhdts. gegossen
d= 113 cm

Glocke 2 ais´-7
1773, Anselm Franz Speck, Heidelberg
231 kg, d= 78 cm

Glocke 3 f´´ -3
von einem unbekannten Gießer im Jahr 1448 gegossen
152 kg, d= 62 cm


Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Nicolai in Cadenberge zu hören.

Ablauf:
0:00 Führung
1:44 Einzelläuten von Glocke 1
3:16 Einzelläuten von Glocke 2
4:46 Vollgeläut

- Läuteglocken:

Glocke 1
Ton: g'-1
Gießer und Gussjahr: Caspar König, 1732
Gewicht: 832 kg
Durchmesser: 1120 mm
Inschriften:
- Flanke:
* (M) (M) IN G. W. (M) (M), (O) HERR BENEDICTUS.GEORGIUS BREMER (O), LANT UNT LEGIONSRAT EN . CADENBERGE . BENTWISCH . UND SEEBOURG ERBHERR, UND . HINRICH . MEYER, KIRCHEN . IVRATH, (M) (O) (M)
- Schärfe:
*(O), (O) SOLIDEO GLORIA (O), CASPARIS KONIG DANTISKANVS ME FECIT CADENBERGE ANNO 1732

Glocke 2
Ton: as'+7
Gießer und Gussjahr: Christoph Haupner/Stade, 1698
Gewicht: 571 kg
Durchmesser: 970 mm
Inschrift:
- Flanke:
* IN GEGENWART HERRN DIETRICH BREMERN CLAUS PETERS UND HERMAN JUNGEN BIN ICH GEGOSSE, IN GOTTES NAMEN BIN ICH GEFLOSSEN, ANNO 1698, (M) STADE MEFECIT (M), (B) CHRISTOPH HAUPNER (B) (Flanke)

- Weitere Glocken:

Uhrglocke
Ton. (e")
Gießer und Gussjahr: Fa. Weule/Bockenem, 1950
Gewicht: 125 kg
Durchmesser: 680 mm

Legende:
M = Medallion
O = Ornament
B = Blatt

Hinweis: Bei den Fotos, bei denen auf den Wolm der jeweiligen Glocke verwiesen wird, sollte dieses eigentlich mit dem Schlagring passieren..

Ein herzliches Dankeschön geht an den KV-Vorsitzenden Stelling und Pastor Hitzegrad für die Ermöglichung der Aufnahme!

Die erste urkundliche Erwähnung der Cadenberger Kirche geht auf das Jahre 1319 zurück. Die ursprüngliche gotische Kirche wurde wegen Baufälligkeit durch die jetzige im barocken Stil ersetzt, welche von 1742 bis 1752 errichtet wurde. Der Turm wurde erst kurz zuvor im Jahre 1724 errichtet und war noch auf die alte kleinere Kirche angepasst. Um ihn proportional der neuen Kirche anzupassen wurde er auf vier Steinpfeiler ersetzt, welche durch aufgeschichtete Findlinge verdeckt wurden. Die Kirche wurde von 1962 bis 1965 renoviert.
Der Kanzelaltar stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Er ist reich mit goldenen Ornamenten bestückt.
Der auf den Altar angepasste und von der gleichen Werkstatt stammende Ambo stammt ebenfalls aus der Erbauungszeit der Kirche.
Bemerkenswert ist, dass die Paramente beider Gegenstände mit den gleichen Symbolen verziert sind, wie die der Partnergemeinde Deutschneudorf. Das Kruzifix aus Lindenholz auf dem Altar wurde 1959 von Deutschneudorf an Cadenberge verschenkt.
Das Taufbecken besteht aus orientalischem Sandstein und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der obere viereckige Teil ist mit Ornamenten verziert und wir von vier Säulen getragen. Er kam erst 1965 in die Kirche.
Der Oster- und der Gebetsleuchter sind moderne schmiedeeiserne Gegenstände.
Die Hauptorgel wurde vom Lastender Orgelbauer Albrecht Lamstedt angefangen, später jedoch abgebrochen. Fortgeführt wurde der Orgelbau durch Johann Hinrich Klapmeyer, welcher jedoch 1759 starb. Vollendet wurde die Orgel 1764 durch Dietrich Christoph Gloger aus Stade.
Über die Chororgel liegt mir momentan nichts vor.
Die Kronleuchter wurden in den Jahren 1884 und 1988 aus Messing gegossen. Sie sind Kronleuchtern aus der Barockzeit nachempfunden.
Die größere der beiden Priechen gehörte der Grafenfamilie Bremer.
Der Opferstock stammt aus dem Jahre 1668. Selbiges trifft vermutlich auch auf die Eichenlade zu.
Das Familienwappen ist jenes der Grafenfamilie Bremer, welche die Stifter der Kirche waren.
Das Uhrwerk wurde 1924 von der Fa. Weule in Bockendem gefertigt. Es ersetzte einen umgänglichen Vorgänger aus dem Jahre 1588.
Die erste erwähnte Glocke ist eine Uhrglocke aus dem Jahre 1588. 1698 wurden vom Gießer Christoph Haupner zwei Läuteglocken gegossen. Von diesem Duett existiert heute noch die Glocke 2. Die andere Glocke wurde 1732 von Caspar König umgegossen, nachdem sie längere Zeit gesprungen war. In sie Floss auch eine gesprungene Glocke der Nachbargemeinde Geversdorf. Die Uhrglocke wurde 1842 von L. Kovatsay aus Walsrode umgegossen. Im Weltkrieg wurden Glocke 1 und die Uhrglocke eingezogen. Während Glocke 1 den Schmelzöfen entging, so wurde das Schicksal der Uhrglocke besiegelt. 1950 wurde diese durch die jetzige ersetzt.

Quellen: Wikipedia, Literatur der Kirchengemeinde, nomine.de
Bilderquellen: Prianteltix, Pastor Hitzegard (Bilder von Kanzelaltar und Taufbecken)
Musik: BWV 525, gespielt von Hans-Andre Stamm

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