Beschreibung der Videos

Es läuten die 4 Stahlglocken aus Braz im Klostertal in Vorarlberg.


Töne: f' as' b' des"

Im Jahre 1919 lieferte die Firma Böhler aus Kapfenberg vier Kaliber, die klanglich äußerst interessant und einmalig sind.
Die große Glocke hängt im oberen Stockwerk und benötigt den gesamten Platz zum schwingen. Es handelt sich hierbei um eine f' Glocke mit 2578 kg und einem Durchmesser von 160 cm! Es sind zudem seltene Glocken in der schweren Oktavrippe der Firma Böhler zu Kapfenberg.

Bereits vorhandenes Video: https://www.youtube.com/watch?v=4u6r4kWuEoA&t=296s


Die Altäre in der Pfarrkirche Braz sind mit Figuren von Josef Klemens Witwer und Josef Anton Renn aus Imst sowie mit Gemälden von Johann Jakob Zeiller aus Reutte und Philipp Jakob Greil aus Pfunds ausgestattet. Den Kreuzweg schuf Franz Thomas Leu, die Kanzel erhielt Figuren von Johann Ladner. Der Kirchturm wurde 1787 in der heute erhaltenen Form gestaltet.


Die Gemeinde und Pfarre Braz liegt im äußeren Klostertal unmittelbar an der Arlbergbahn.


Aufnahme und Fotos: Arlberg09


Das zweitälteste, noch in Betrieb befindliche Stahlgeläute im Bistum Aachen hängt im Turm von St.Johannes Baptist in Haaren bei Waldfeucht.
Die alte Haarener Kirche trug den Namen St.Jans-Klus. Vermutlich wurde sie im 8. oder 9.Jahrhundert von iro-schottischen Wandermönchen gebaut. 1328 wurde diese Kirche erstmals in einem Ablassbrief erwähnt. Anscheinend wurde das alte Gotteshaus baufällig, weshalb man im 17. / 18.Jahrhundert ein neues Gebäude errichtete. Dieses diente von 1804 bis 1824 als Pfarrkirche. Heute ist dort ein Café untergebracht.
Eine neue Kirche war nötig, da die Einwohnerzahl in Haaren rasant stieg und die alte Kirche auf Dauer zu klein für die immer größer werdende Gemeinde wurde. 1821 begann man mit dem Bau des neuromanischen Langhauses, welcher bis 1824 andauerte. Aus dieser Zeit ist auch noch der Turmunterbau vorhanden. Erst 1866 konnte ein größerer, vernünftiger Turm errichtet werden. Ein neugotisches Querschiff sowie ein Chor wurden in den Jahren 1913 und 1914 angefügt. Im 2.Weltkrieg wurde der Turmhelm zerstört. Die Wiederaufbauarbeiten dauerten bis 1947 an. Unter Denkmalschutz steht die schöne Klais-Orgel mit pneumatischer Traktur aus dem Jahre 1925.
Der Turm beherbergt 3 Stahlglocken des Bochumer Vereins aus dem Jahre 1890. Zusammen bilden sie das zweitälteste, noch in Betrieb befindliche Stahlgeläute im Bistum Aachen. Durch schlechte Wartung fehlen bei allen Klöppeln die nötigen Bronzepuffer fast vollständig. Jedoch ist diese Firma nicht mehr für das Haarener Geläute zuständig. Wie man deutlich sehen kann schwingen alle Glocken sehr hoch und besitzen überdimensionierte Läuteräder. Leider wird dieses Geläute in absehbarer Zeit nicht mehr zu hören sein. Der Gemeinde wurde vom Glockensachverständigen des Bistums Aachen geraten, die Stahlglocken auszutauschen da ihr Klang "stumpf und blechern" und "ihre Lebensdauer begrenzt ist". Wie wir alle wissen ist das völliger Blödsinn; bei guter Pflege können Stahlglocken weit mehr als 100 Jahre halten! Im nächsten Jahr wird schon ein neues, aber bereits gebrauchtes Geläute aus dem Haarener Kirchturm erklingen. Nur die kleine Stahlglocke soll weiterhin verwendet werden, während die beiden großen Glocken unterhalb der Glockenstube starr aufgehängt werden sollen. Hier kann man den Verlust dieses Geläutes wirklich bedauern, da es in einer für Stahlglocken sehr ungewöhnlichen Tonfolge erklingt. Das neue Geläute hingegen ist auf die Töne f', as' und b' gestimmt. Es mag zwar schön und gut sein, dass ein Geläute einer profanierten Kirche weiterverwendet wird, allerdings wäre in Haaren ein komplett neues Geläute in einer interessanteren Disposition angebracht (z.B. g', c'', d'', e'', f'' und g''), welches dann auch auf die umliegenden Geläute halbwegs gut abgestimmt wäre...

Große Glocke, Schlagton g', Gewicht ca. 670 kg, Durchmesser 1150 mm, gegossen im Jahre 1890 vom Bochumer Verein in Bochum.

Mittlere Glocke, Schlagton b', Gewicht ca. 420 kg, Durchmesser 980 mm, gegossen im Jahre 1890 vom Bochumer Verein in Bochum.

Kleine Glocke, Schlagton es'', Gewicht ca. 195 kg, Durchmesser 745 mm, gegossen im Jahre 1890 vom Bochumer Verein in Bochum.

Herzlichen Dank an den Küster für die Ermöglichung der Turmaufnahme des Geläutes!

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