Beschreibung der Videos

Es läuten die drei Glocken der evangelischen Kirche in Hilbeck, einer zu Werl eingemeindeten Ortschaft in Westfalen.
Bei der Kirche handelt es sich um einen zum großen Teil romanischen Bau aus der zweiten Hälfte des 11. (Schiff) bzw. 12. Jahrhunderts (Turm). Der heutige Chorraum wurde im 14. Jahrhundert angefügt. Bei der Renovierung 1860 erfolgte eine Vergrößerung der romanischen Fenster im Kirchenschiff.*

Das Glockengeläut hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Von den vier Glocken wurden 1673 bei einer Plünderung drei zerschlagen und das Material als Beute mitgenommen. Übrig blieb nur eine Glocke von 1503. Da die Kirchengemeinde nicht das nötige Geld zur Anschaffung einer neuen zweiten Glocke besaß, wurde bei der Kreissynode der Grafschaft Mark eine Kollekte beantragt, sodass aus verschiedenen Spenden das Geld zusammengetragen werden konnte. 1748 goss der Glockengießer Fridericus Schweys aus Münster die heute noch vorhandene Glocke. Sie wurde am 7. August desselben Jahres mit einem Pferdefuhrwerk nach Hilbeck gebracht und auf den Turm gezogen.**

Es handelt sich hierbei um eine Glocke aus der Zeit des Rokoko, die mit einem umlaufenden Schulterfries verziert ist. Sie trägt folgende Inschrift:
FRIDERICUS SCHWEYS ME FECIT MONASTERII SOLI DEO GLORIA Ao 1748 +
HERZU UND HORET DIE WORTE DES HERREN EURES GOTTES + IOH : 3 : VS : 9 ++

Somit besaß die Kirche in Hilbeck wieder zwei Glocken.
1849 wurde die inzwischen nicht mehr funktionsfähige Glocke von 1503 bei Wilhelm Rincker (?)*** aus Elberfeld zu zwei neuen Glocken umgegossen, die im November desselben Jahres auf den Turm gezogen wurden. Die Schweys-Glocke wurde zur mittleren Glocke des nun dreistimmigen Geläutes. 1917 mussten die beiden neuen Glocken zu Kriegszwecken im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. Als Ersatz wurden im Jahr 1927 die bis heute noch vorhandenen Gussstahlglocken beim Bochumer Verein gegossen.**

Sie sind in der typischen Untermollsext-Rippe konstruiert und tragen folgende Inschriften an der Flanke:
FRIEDE AUF ERDEN (Glocke 1) UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN (Glocke 2).
Beide Glocken hängen an geraden Stahljochen.

Im März 1942 musste die Glocke von 1748 abgeliefert werden. Sie entging jedoch dem Einschmelzen auf dem Glockenfriedhof in Lünen und kam nach Kriegsende zurück auf den Hilbecker Kirchturm. Allerdings hatte sie während der Lagerung auf dem Glockenfriedhof Schaden erlitten und bekam einen Sprung. Nach einer Reparatur im Glockenschweißwerk in Nördlingen konnte sie wieder funktionsfähig 1965 nach Hilbeck zurückgebracht werden und läutet seitdem elektrisch - anfangs allerdings an einem geraden Stahljoch. Die beiden Gussstahlglocken wurden schon 1961 elektrifiziert. Die Bronzeglocke hängt seit 1996 nun wieder an ihrem alten Holzjoch.**

Den Viertelstundenschlag versieht die Bronzeglocke, den Stundenschlag die große Gussstahlglocke. Die mechanische Turmuhr stammt von Ulrich & Weule aus dem Jahr 1906 und wird bis heute händisch aufgezogen.

Glockendaten (**):

Glocke 1
Gussjahr: 1927
Gießer: Bochumer Verein
Gewicht: ca. 1272 kg
Nominal: dis'

Glocke 2
Gussjahr: 1927
Gießer: Bochumer Verein
Gewicht: ca. 849,5 kg
Nominal: fis'

Glocke 3
Gussjahr: 1748
Gießer: Fridericus Schweys, Münster
Gewicht: ca. 480,5 kg
Nominal: a'

Herzlichen Dank Herrn Pfarrer Frederking und dem Presbyterium für die freundliche Erlaubnis sowie der Küsterin für das Öffnen der Luke zum Turm.

Aufnahmedatum: 25.12.2019

Verwendete Quellen:
* Gesamter Abschnitt: http://www.emmaus-hamm.de/index.php/unsere-kirchen/kirche-zu-hilbeck
** Gesamter Abschnitt: Pfannekuche, Erna: Eine Glocke wird 250 Jahre. Eine Glocke erzählt. Ein Artikel ausgearbeitet 1996: http://www.emmaus-hamm.de/index.php/unsere-kirchen/kirche-zu-hilbeck
*** Laut Homepage der Glocken- und Kunstgießerei Rincker hieß der Begründer der 1820 entstandenen Gießerei in Elberfeld Gottfried Rincker: http://www.rincker.de/unternehmen/geschichte/ (Stand: 28.12.2019)
Über einen Sohn Wilhelm konnte der Verfasser nichts herausfinden.


Es läuten die 3 Stahlglocken der Bergkirche zur Hl. Maria Magdalena aus Dornbirn-Ebnit in Vorarlberg.

Stimmung:

fis' a' h'

Gießer: Böhler, Kapfenberg (1922)

Ebnit ist ein Bergdorf im Gemeindegebiet der Stadt Dornbirn in Vorarlberg (Österreich). Das kleine Dorf im gebirgigen Süden Dornbirns ist ein Luftkurort und zählt wie beispielsweise auch Lech, Damüls oder Mittelberg zu den Vorarlberger Walserdörfern.

Ebnit liegt in den Bergen oberhalb des Vorarlberger Rheintals auf einer Höhe von 1075 m ü. A. im schwer zugänglichen Tal der Ebniterach auf einer Freifläche am rechtsseitigen Hang des Tals. Inmitten der Gebirgslandschaft des zu den westlichsten Ausläufern der Ostalpen zählenden Bregenzerwaldgebirges gelegen war die Ortschaft durch ihre geografische Lage über Jahrhunderte nur schwer zugänglich. Heute bildet insbesondere die abgeschiedene Lage Ebnits inmitten der Dornbirner Bergwelt eine gute Ausgangsposition für Wanderungen im Gebiet des Freschenstocks.

Die kleine katholische Pfarrkirche im Dorfzentrum von Ebnit trägt den Namen Pfarrkirche Hl. Maria Magdalena. In Ebnit stand an dieser Stelle von circa 1351 bis 1377 ein Kloster der Augustiner-Eremiten. Nach einem Brand 1508 erfolgte 1515 ein Neubau. 1927 zerstörte erneut ein Brand das Pfarrgebäude. 1928/29 erfolgte der Neubau nach Plänen von Alfons Fritz.

Quelle: (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ebnit)

Ein herzliches Dankeschön an den Organisator, der Mesnerin sowie meinem Begleiter!

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