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Das zweitgrößte Geläut Kölns besitzt die Basilika St.Kunibert.
Im 7.Jahrhundert soll der Kölner Erzbischof Kunibert eine dem hl. Clemens geweihte Kirche gestiftet haben. In dieser wurde er auch auf eigenen Wunsch hin bestattet. Später wurde die Kirche in St.Kunibert umbenannt. Zu Beginn des 13.Jahrhunderts erfolgte unter dem damaligen Propst Theoderich von Wied ein großer Neubau. Von der neuen romanischen Kirche wurde zuerst der Chor im Jahre 1226 fertiggestellt, 1247 wurde sie zur Stiftskirche erhoben. Zu diesem Zeitpunkt waren sämtliche Bauarbeiten abgeschlossen. Im Jahre 1376 brannte der romanische Westturm völlig nieder. Er wurde im gotischen Stil erneuert. Aufgrund statischer Probleme stürzte dieser im Jahre 1830 durch einen Orkan ein. Der Neubau dauerte schließlich 30 Jahre an. Im 2.Weltkrieg sank St.Kunibert in Schutt und Asche. Die Dächer brannten ab, der Westturm stürzte in sich zusammen und riss Teile des Querhauses mit sich. St.Kunibert war fortan ein Torso. Das südliche Seitenschiff, das Langhaus und der Chor wurden bis 1955 wiedererrichtet. Der Westteil blieb jedoch noch jahrelang eine Ruine. Gegen Ende der 1970er-Jahre kam dann doch der Wunsch auf, diesen nach alten Plänen zu rekonstruieren. Die Pläne hierfür lieferten Otmar Schwab und Leo Hugot. 1993 waren alle Bauarbeiten abgeschlossen. Seitdem präsentiert sich St.Kunibert wieder in seiner mittelalterlichen Form. Von der Ausstattung sind vor allem die im 13.Jahrhundert entstandenen Glasfenster der Apsis erwähnenswert. Dank ihrer Auslagerung überstanden sie den 2.Weltkrieg unbeschadet.
St.Kunibert verfügt über insgesamt 10 Glocken, die auf 2 Türme verteilt hängen. Die beiden ältesten Glocken aus den Jahren 1422 und 1453 bilden das Kirspelgeläut, und hängen in einem kleinen Dachreiter neben dem großen Westturm. Die einst dritte Kirspelglocke gab man später in die Kölner Elendskirche ab, wo sie im 2.Weltkrieg zerstört wurde. Martin Legros, Glockengießer aus Malmedy (B), wurde 1773 mit dem Umguss des bestehenden Geläutes beauftragt. Aus dem Metall der vorhandenen Glocken schuf er 3 neue, welche in einem für das Rheinland völlig untypischen Durdreiklang erklangen. Die Glocken überstanden die Turmeinstürze in den Jahren 1830 und 1944 fast unbeschadet. Lediglich die kleinste Glocke wurde im 2.Weltkrieg ein Raub der Flammen. Die beiden anderen standen in der Kirche zur Ablieferung bereit, wurden jedoch unter dem einstürzenden Turm begraben und nach Kriegsende unversehrt geborgen. 1958 wurden zwei neue Glocken von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.) gegossen. Sie bildeten bis in die 1990er-Jahre mit den beiden vorhandenen Kirspelglocken das Geläut von St.Kunibert. Als der Westturm neu erbaut wurde spielte man mit dem Gedanken, das ursprüngliche Legros-Geläut zu rekonstruieren. Da der Turm jedoch viel Platz bot, wurden gleich 4 neue Glocken in Auftrag gegeben! Der Guss erfolgte im Jahre 1990 durch die Koninklijke Klokkengieterij Eijsbouts in Asten (NL). Hierbei orientierte man sich an den relativ schweren Rippen der Legros-Glocken, während die große Engelglocke in schwerer Hemony-Rippe gegossen wurde. In das neue Geläut nahm man auch die beiden Glocken von 1958 auf. Mit einem großen Glockenkonzert wurde das neue Geläut im Jahre 1993 in Betrieb genommen. Seitdem ist es das zweitgrößte Glockenensemble der Stadt Köln. Ein beeindruckendes Klangspektakel, jedoch sind die musikalischen Probleme der Engel- sowie der Brunoglocke unüberhörbar. Auch lässt der technische Zustand der Anlage sehr zu wünschen übrig.
Seit geraumer Zeit wird die kleine Cordulaglocke (d'') nicht mehr mitgeläutet; aus "harmonischen Gründen"...

Engelglocke, Schlagton f°-4, Gewicht ca. 9.380 kg, Durchmesser 2470 mm, gegossen im Jahre 1990 von der Koninklijke Klokkengieterij Eijsbouts in Asten (NL).

Marienglocke, Schlagton b°-2, Gewicht ca. 3.880 kg, Durchmesser 1840 mm, gegossen im Jahre 1990 von der Koninklijke Klokkengieterij Eijsbouts in Asten (NL).

Kunibertsglocke, Schlagton des'-3, Gewicht ca. 2.290 kg, Durchmesser 1540 mm, gegossen im Jahre 1773 von Martin Legros.

Clemensglocke, Schlagton f'-6, Gewicht ca. 1.130 kg, Durchmesser 1210 mm, gegossen im Jahre 1773 von Martin Legros.

Ewaldiglocke, Schlagton as'-5, Gewicht ca. 660 kg, Durchmesser 1000 mm, gegossen im Jahre 1990 von der Koninklijke Klokkengieterij Eijsbouts in Asten (NL).

Brunoglocke, Schlagton b'-4, Gewicht ca. 440 kg, Durchmesser 890 mm, gegossen im Jahre 1990 von der Koninklijke Klokkengieterij Eijsbouts in Asten (NL).

Jakobusglocke, Schlagton c''-6, Gewicht ca. 280 kg, Durchmesser 770 mm, gegossen im Jahre 1958 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).

Für die Aufnahmeermöglichung sei dem Küsterteam recht herzlich gedankt!


Im wuchtigen quadratischen Turm der Pfarrkirche Sankt Kunigund im Nürnberger Stadtteil Gleishammer befindet sich ein festliches fünfstimmiges Glockengeläute. Sowohl das Vorgängergeläute als auch die heutigen Glocken sind von der Firma Petit und Edelbrock aus Gescher gegossen worden. Glocken 2 und 5 des heutigen Geläutes überlebten den zweiten Weltkrieg, die anderen Glocken mussten nach dem Krieg neu gegossen werden. Alle Glocken klingen äußerst homogen und sind gut aufeinander intoniert. Das größte Exemplar rundet das Geläute durch ihren ruhigen Klang nach unten gelungen ab.

Gl. 1 | Marien | c' | 2450 kg | 1570 mm | Petit, Edelbrock (1962)
"SALVE REGINA MATER MISERICORDIAE - GEGOSSEN 1962 IM
JAHR DES ZWEITEN VATIKANISCHEN KONZILES"
Gl. 2 | Canisius | es' | 1384 kg | 1320 mm | Petit, Edelbrock (1934)
"SANCTI CANISI DEFENSOR FIORI ORA PRO NOBIS"
Gl. 3 | Kunigund | f' | 990 kg | 1159 mm | Petit, Edelbrock (1962)
"HL. KUNIGUNDE PATRONIN UNSERER PFARRGEMEINDE"
Gl. 4 | Aloisius | g' | 670 kg | 1016 mm | Petit, Edelbrock (1962)
"HL. ALOISIUS BITTE FÜR UNS"
Gl. 5 | Unschuld. Kinder | b' | 392 kg | 860 mm | Petit, Edelbrock (1934)
"SANCTI INNOCENTES ORA PRO NOBIS"

Nach einer Notkirche aus dem Jahre 1921 wurde Sankt Kunigund in den Jahren 1934/35 vom Architekten Michael Kurz in barocken Formen im Nürnberger Stadtteil Gleishammer errichtet.

Herzlich bedanken möchte ich mich bei Herrn Pfarrer Schneider für die Genehmigung des gesonderten Geläutes im Rahmen der Aufnahme und bei Herrn Pfarrvikar Gimpl für die Ermöglichung der Aufnahme !

Die Turmaufnahme vom "Nürnbergerglockenfreund" findet man:
https://youtu.be/Pilt8vQROcE

Ein gesegnetes Hochfest Christkönig !

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