Beschreibung der Videos

Plenum der Ringkirche in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zur Nacht der Kirchen.

Disposition:
1 gis°, 4.000 kg, 2.032 mm
2 h°, 2.650 kg, 1.727 mm
3 d¹, 1.650 kg, 1.447 mm
Alle 1920 vom BVG

Motiv: Terzfolge/Tritonus

Das erste Geläut wurde von Franz Schilling in Apolda mit einem Gesamtgewicht von ca. 9.500 kg in der Tonfolge gis° h° dis¹ (Moll-Akkord) gegossen – danke an jenshann! Die Stahlglocken sind typische Erzeugnisse der 1920er-Jahre mit der damals preferierten Terzfolge. Interessant sind der viel weiter unten verankerte Glockenstuhl und die uralten Läutemechaniken. Sie waren mit einem Drahtseil mit dem Joch verbunden und schalteten mit einer ausgeklügelten Mechanik die Motoren um, was man heute meistens direkt auf der Rückseite des Motors findet (hier handelt es sich aber bereits um eine elektronische Steuerung). Auf dem Kanal von Bullauge112 kann man unter dem Suchbegriff „Alter HEW Steuerschalter“ einen ähnlichen Apparat in Aktion sehen.

Ich danke Küster und KV für die freundliche Ermöglichung dieser Aufnahme im mittlerweile dritten Versuch – beim ersten Mal noch unerfahren ohne Tonaufnahmegerät (vor 7 Jahren), zuletzt mit Defekt des Motors von Glocke 2. Da die Nacht der Kirchen immer eine Viertelstunde lang eingeläutet wird, habe ich mich darauf eingestellt und zwischendrin mehrfach die Position gewechselt bzw. diverse Ansichten außerhalb und innerhalb der Glockenstube gefilmt; gekürzt ist das Geläut dementsprechend nicht.

Die Ringkirche wurde 1892–94 vom Architekt und Baumeister Johannes Otzen im neoromanischen Stil und als erste protestantische Kirche in Deutschland nach dem so genannten Wiesbadener Programm erbaut. Der Gründerzeit-Bau war wegweisend und ist überwiegend unverändert erhalten, mit dem Zwillingsturm bildet er den repräsentativen Abschluss der Rheinstraße. Zur Bauzeit erlebte Wiesbaden eine rasante Entwicklung als Weltkurstadt. Die Ringkirche ist nach der Marktkirche (1853–62) und der Bergkirche (1879) die dritte protestantische Kirche Wiesbadens, die Zahl der Protestanten war innerhalb dieser Zeit um mehr als das 40-fache angewachsen. Otzen, der schon die Bergkirche gebaut hatte, konstruierte den Bau sehr geschickt: Wenngleich es sich um einen traditionell geosteten Zentralbau handelt, erscheint die Kirche nach außen hin als Langhaus mit Querhaus und Westtürmen zum Boulevard hin. Die ursprünglich für die „Reformationskirche“ gegründete Gemeinde nannte sich aber zunächst „Neukirchengemeinde“ und kurz darauf „Ringkirchengemeinde“, wahrscheinlich ein interner Streit der protestantischen Strömungen, der 1911 mit dem Bau der Lutherkirche ausgeglichen wurde.

Für weitere Infos empfehle ich den Wikipedia-Artikel sowie für ein paar sehr schöne Eindrücke des Gebäudes das Video auf dem Kanal „Ballentin Video Filmproduktion und Videoproduktion“.


Eine große Kirche steht im Hardegser Ortsteil Lutterhausen.

Geschichte der Kirche

Die ev.-luth. Kirche wurde 1852–55 in dezent klassizistischen Formen erbaut, die Einweihung erfolgte allerdings erst nach der fertigen Ausgestaltung des Innenraums 1859. Der steinsichtige Bau besitzt durch seine Lage am Hang oberhalb der Bundesstraße eine markante Wirkung, die durch die zweigeschossige Ostfassade mit mittig leicht vorspringendem Turm unterstrichen wird.

Quelle: Wikipedia

Im Turm findet sich eine absolute Rarität allerersten Ranges an: Das älteste Stahlgeläut Niedersachsens!

Beide Glocken wurden 1854 von Mayer & Kühne gegossen, dem Vorgänger des Bochumer Vereins, welcher noch im selben Jahr anfing, zu firmieren.

Glocke 1
Durchmesser: 1352mm
Gewicht: ca. 1500kg
Gießer: Gussstahlfabrik Mayer & Kühne, Bochum
Gussjahr: 1854
Ton: f'±0

Glocke 2
Durchmesser: 1144mm
Gewicht: ca. 900kg
Gießer: Gussstahlfabrik Mayer & Kühne, Bochum
Gussjahr: 1854
Ton: as'+5

Motiv: Mollterz

Foto 1: Internet
Rest: GlockenHenry

(c) GlockenHenry 2020

Ich danke Pastor Metje für die Aufnahmeermöglichung!

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