Beschreibung der Videos

Ein schon seit Jahren bekanntes aber immer wieder schönes Geläute: die Stahlglocken der Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin-Schöneberg!
Bereits im Jahre 1862 beschlossen die Berliner Kirchenbehörden, dass zwischen dem jetzigen Landwehrkanal und dem damaligen Dorf Schöneberg eine neue Kirche gebaut werden soll. Auf Anweisung Kaiser Wilhelms I. sollte sie Zwölf-Apostel-Kirche heißen. Eine Interimskirche mit rund 500 Sitzplätzen wurde 1865 in Gebrauch genommen. Am 25.Juli des Jahres 1870 ordnete Kaiser Wilhelm I. den Bau einer weiteren Kirche an. Die Genehmigung zum Bau wurde 1 Jahr später erteilt. Noch im selben Jahr konnte der Grundstein in Anwesenheit des Kaisers gelegt werden. Die neue Kirche wurde nach den im Jahre 1865 erstellten Plänen von Friedrich August Stüler unter der Leitung von Hermann Blankenstein gebaut. 1874 war die Kirche fertiggestellt. Doch schon 6 Jahre später war die Kirche zu klein geworden für die immer weiter wachsende Gemeinde. Erst 1887 wurde dem Antrag zum Bau einer weiteren Kirche stattgegeben. Auf dem Dennewitzplatz wurde 1894 die Lutherkirche errichtet. Die Zwölf-Apostel-Kirche wurde im 2.Weltkrieg schwer beschädigt. Unmittelbar nach Kriegsende wurden die zerstörten Fenster durch Glasflaschen ausgefüllt. Teile dieser "Notverglasung" sind noch heute erhalten und stehen unter Denkmalschutz. In den darauffolgenden Jahren wurde die Kirche immer wieder umgebaut und verändert. 1968 wurde die im Jahre 1880 gebaute Dinse-Orgel durch ein neues Instrument der Berliner Orgelbaufirma Karl Schuke ersetzt. Bei einer größeren Kirchenrenovierung von 1991 bis 1993 wurde auch die Orgel generalüberholt. Sie wurde dabei um ein weiteres Register und eine Setzeranlage erweitert.
Im originalen Holzglockenstuhl hängen heute 3 Stahlglocken die im Jahre 1923 vom Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation gegossen wurden. Die Vorgängerglocken aus Bronze wurden ein Opfer des 1.Weltkriegs. Das jetzige Stahlgeläute zeichnet sich durch seine recht verstimmte Nominallinie aus. Dieser kleine musikalische Makel wird durch die sehr schöne Klangfarbe der einzelnen Glocken wettgemacht. Ein einzigartiges und durchaus hörenswertes Geläute ist hier entstanden!

Große Glocke, Schlagton e'+2, Gewicht ca. 1.100 kg, Durchmesser 1380 mm, gegossen im Jahre 1923 vom Bochumer Verein.

Mittlere Glocke, Schlagton g'-3, Gewicht ca. 685 kg, Durchmesser 1165 mm, gegossen im Jahre 1923 vom Bochumer Verein.

Kleine Glocke, Schlagton h'-7, Gewicht ca. 420 kg, Durchmesser 980 mm, gegossen im Jahre 1923 vom Bochumer Verein.

Ein herzliches Dankeschön geht an den Pfarrer sowie an Robert für das Sondergeläute inklusive schönem Ein- und Ausläuten!


Vom Turm der katholischen Pfarrkirche Sankt Katharina int Alt-Hürth erklingt ein vierstimmiges Glockengeläute. Nachdem das alte Gotteshaus durch den heutigen Kirchenbau ersetzt wurde, übernahm man auch die bisher vorhandenen zwei Bronzeglocken aus dem Turm. Doch sowohl die Katharinenglocke aus dem Jahre 1845 als auch ihre Schwester mussten im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen werden. Noch vor dem Waffenstillstand und Ende des Krieges, konnte am 20. Oktober 1918 der Guss von vier neuen Stahlglocken durch den Bochumer Verein stattfinden - die Glocken von Sankt Katharina bilden hierbei übrigens das einzige, noch in der Kriegszeit gefertigte Geläute im gesamten Erzbistum Köln. Finanziert werden konnte dieses Projekt wohl nur durch die testamentarische Stiftung von 5000 Mark durch den damaligen Kirchmeister Adam Becker. Die vier in der Bochumer Unterseptrippe (Unterton der Glocke ist nicht wie gewöhnlich eine Oktave, sondern im Idealfall eine gr. bzw. kl. Sept) konzipierten Glocken bilden das tontiefste Geläute der Stadt Hürth und verdienen dadurch besondere Anerkennung. Auch wenn die kleine Marienglocke, welche planmäßig im Schlagton a' erklingen sollte, deutlich zu hoch steht (a'+16). Hervorzuheben ist allerdings nicht nur der Denkmalwert des Geläutes, sondern auch der Armaturen - sowohl der Glockenstuhl, als auch die Joche sind noch im Originalen erhalten. Nach einem Jahrhundert ist die Anlage allerdings etwas in die Jahre gekommen - an einigen Stellen hat die Korossion bereits begonnen. Übrigens befindet sich noch heute eine Art elektrische Beieranlage im Turm, welche zu Beginn des Videos kurz zu Gehör gebracht, regulär aber nicht genutzt wird.

Gl. 1 | Matthiasglocke | d' | 1700 kg | 1485 mm | Bochumer Verein (1918)
Gl. 2 | Katharinenglocke | e' | 1425 kg | 1435 mm | Bochumer Verein (1918)
Gl. 3 | Josephsglocke | fis' | 1150 kg | 1380 mm | Bochumer Verein (1918)
Gl. 4 | Marienglocke | a' | 650 kg | 1020 mm | Bochumer Verein (1918)

Das älteste erhaltene Gotteshaus in Alt-Hürth (Alt-Sankt-Katharina) wurde 1695 errichtet und ist der Vorgängerbau der heutigen Kirche. Obwohl gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Erweiterung dieses historischen Sakralbaues durchgeführt wurde, ist die ohnehin bereits marode Kirche im Laufe der nächsten Jahrzehnte schlichtweg zu klein für die wachsende Gemeinde geworden. Nachdem sich 1887 ein Kirchenbauverein gegründet hatte, konnte nach Aufbringung der nötigen finanziellen Mittel schon 1890 der Bau der neuen Pfarrkirche in diesem Gremium beschlossen werden. Von 1894 an wurde ununterbrochen an der Kirche gebaut, sodass die neuromanische Ziegelsteinbasilika nach nur einem Jahr Bauzeit am 25. August 1895 in konsekriert werden konnte - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vorgängerbau, welcher heute unter Anderem eine Musikschule beherrbergt. Die Ausstattung des neuen Gottehauses wurde zum größten Teil aus der alten Kirche übernommen, besondere Ausstattungsstücke sind hierbei die Kreuzigungsgruppe aus der Barockzeit, sowie diverse Statuen des Heiligen Michael, der heiligen Katharina und des Heiligen Matthias.

Zum Videoprogramm: Zunächst erfolgt eine Führung durch die Kirche, während im Hintergrund das Beiern mithilfe der elektrischen Beieranlage zu hören ist. Ab 01:30 wird ein Eindruck in das Geläute aller Glocken gegeben.

Herzlich bedanken möchte ich mich bei allen Verantwortlichen für die Genehmigung der Aufnahme, insbesondere bei Herrn Pley. Vielen Dank auch Matthias für die Organisation des schönen Nachmittages.

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