Beschreibung der Videos

Sie sehen und hören das Vollgeläut des Kolumbariums St. Pius in Bochum-Wattenscheid.

Die ehemalige Pfarrkirche St. Pius X. wurde 1955-56 nach Plänen der Architekten Anton und Franz Heide erbaut und am 01.07.1956 geweiht. Die Kirche steht inmitten des noblen Gründerzeitviertels am Wattenscheider Stadtgarten und hebt sich mit ihrer imposant-schlichten Formsprache deutlich von den umgebenden Häusern und Villen ab. Nach der Zusammenlegung mit der Nachbargemeinde St. Joseph in Wattenscheid-Heide gingen beide Gemeinden 2008 in die neugegründete Großgemeinde St. Gertrud über, welche mittlerweile sämtliche Kirchen und Gemeinden auf Wattenscheider Stadtgebiet umfasst. St. Pius wurde am 17.08.2008 entwidmet und geschlossen. Nach Jahren des Leerstandes wurde die Kirche zu einer Begräbniskirche umgestaltet und im Herbst 2014 als Kolumbarium St. Pius wieder geöffnet. Die edle Innengestaltung hat viel von der ursprünglichen Raumwirkung erhalten, wesentliche Teile der ehem. Ausstattung sind integriert worden. Erhalten blieb u. a. auch die dreimanualige Orgel mit 35 Registern, 1971 von der Orgelbaufirma Stockmann aus Werl errichtet. Innerhalb des Kirchenraumes können christliche Urnenbestattungen erfolgen, die ehemaligen Seitenkapellen im Eingangsbereich sind zu Orten für die Aufbahrung Verstorbener umgestaltet worden. Ein umfangreiches Angebot der Trauerseelsorge und -begleitung umrahmt das vorbildliche Gesamtkonzept.


Im seitlich stehenden, sehr massiven und geräumigen Turm erklingen die 5 Glocken von St. Pius. Das Geläut und die Anlage bestehen bisher unangetastet, es wurde lediglich die Schallabstrahlung verbessert, in dem die zuvor 22 Turmöffnungen auf 8 reduziert wurden und diese zusätzlich mit neuen – nicht zu dicht verschlossenen – Jalousien ausgestattet wurden. Das Geläut kann, je nach Wunsch, in unterschiedlichen Kombinationen zu den Trauergottesdiensten und Beisetzungen erklingen.
1956 wurde zunächst die kleinste Glocke a‘ vom Bochumer Verein geliefert und im zugleich errichteten, für das geplante Geläut ausgerichteten Stahlglockenstuhl aufgehängt. Bis zur Vervollständigung des Geläuts sollten noch einmal fast 11 Jahre vergehen. Im unten genannten Buch über die Geläute in Wattenscheid findet sich im Bericht über das Piusgeläut ein interessantes Zeitdokument. Dort steht zu lesen: „In einem Schreiben des Bochumer Vereins an die Piusgemeinde heißt es 1966: „Wir lieferten vor 10 Jahren die 1. Glocke. Nach unseren Plänen wurde damals der Glockenstuhl für 4 weitere Glocken eingebaut. Dürfen wir liefern? Wir haben keine Arbeit.““ Bereits damals waren Pläne des BVG bekannt, die Glockenherstellung einzustellen. Die Verantwortlichen handelten schnell, so konnten die 4 neuen Glocken am 13.03.1967 geweiht werden, das feierliche, erste Geläut erfolgte am Ostersonntag 1967.
Die Glocken sind in der sog. Versuchsrippe V7e gegossen, die Glocke 2 e‘ in der leichteren Version der Durrippe. Hier erklingt als erster Summton über der Prime eine Dur- statt einer Mollterz, was die Klangreinheit des Geläutes erheblich steigert. Insgesamt entfaltet das Geläut von St. Pius einen strahlend-singenden Klang, hohe Schwungwinkel, vor allem bei der großen Glocke, lassen die Glocken majestätisch erscheinen, ohne hart oder brutal zu wirken. Ein sehr hörenswertes Geläut in einer für den Bochumer Verein nicht alltäglichen Disposition.


Beschreibung der Glocken (Name = Inschrift)
1. ST. PIUS RUFT DIE PFARR-GEMEINDE
Schlagton h°, 1800 mm Durchmesser, 2264 kg, BVG 1967

2. ST. JOSEPH GELEITET DIE SCHEIDENDEN SEELEN
Schlagton e‘, 1360 mm Durchmesser, 1029 kg, BVG 1967

3. ST. GERTRUD LÄUTET ÜBER DER STADT
Schlagton fis‘, 1180 mm Durchmesser, 620 kg, BVG 1967

4. ST. MARIEN KÜNDET UNS DREIMAL DAS AVE
Schlagton gis‘, 1005 mm Durchmesser, 436 kg, BVG 1967

5. MARIA GORETTI RUFT UNSERE KINDER
Schlagton a‘, 950mm Durchmesser, 320 kg, BVG 1956


Dreifeldriger, zweigeschossiger Stahlglockenstuhl von 1956, gerade Stahljoche, Läuteanlage Fabrikat Diegner & Schade, Dorsten.


Quellen/verwendete Literatur:
Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid e. V. (Hrsg.):
Glocken der Wattenscheider Kirchen und Kapellen, Eigenverlag 1992, S. 48/49 und 97-99.
Dr. Christel Darmstadt (Hrsg.):
Sakrale Baukunst in Bochum, Verlag Schürmann + Klagges, Bochum 2003, S. 156.
Gustav K. Ommer:
Neue Orgeln im Ruhrgebiet, Mercator-Verlag Duisburg 1984, S. 70.
Webseite des Kolumbariums St. Pius: kolumbarium-wattenscheid.de


Ein herzliches Dankeschön geht an das gesamte Team des Kolumbariums, insbesondere an Frau Scholz für die Erlaubnis der Aufnahme und an Frau Sondermann für die Ermöglichung und das Sonderläuten.
Danke auch an User ''stahlglocke'' für das schöne Ein-Ausschalten der Glocken und die Begleitung!


Es läuten die vier Gussstahlglocken der kath. Pfarrkirche St. Sebastian in Schwabing-West, einem Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt München.
Die Geschichte von St. Sebastian beginnt mit dem Anwachsen der Münchner Vorstadt Schwabing. Bereits ab 1905 gab es Pläne, eine zweite Pfarrei zu errichten, um St. Ursula zu entlasten. 1928 schließlich konnte der Grundstein für die neue Kirche im Westen Schwabings gelegt werden. Am 10. November 1929 wurde St. Sebastian von Erzbischof Michael Kardinal Faulhaber konsekriert. Der Bau ist im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet, erkennbar an den klaren und einfachen Formen, und passt sich so sehr gut in die Wohnbauten in der Umgebung an.
Während des 2. Weltkrieges wurde Kirche und Pfarrhaus im Juli 1944 durch Bombentreffer fast vollständig zerstört. Das Gotteshaus wurde nach Kriegsende in vereinfachter Form wieder aufgebaut und konnte 1949 erneut geweiht werden.

Aus dem Turm von St. Sebastian erschallt eines der klangvollsten Stahlgeläute Münchens über Schwabing hinweg. 1955 goss der Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation vier #Glocken im Parsifal-Motiv. Die Glocken hängen je zu zweit übereinander. Den Stundenschlag übernehmen die Ave-Glocke und die Dreifaltigkeitsglocke.
Der Kirchturm von St. Sebastian ist übrigens mein neuer Münchner Highscore in Sachen "Sauberkeit". ;-)

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cis´-e´-fis´-a´

Glocke 1
Hlgst. Dreifaltigkeit
Ton: cis´-2
Gewicht: 1570 kg
Durchmesser: 160 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1955
Inschrift: GLORIA PATRI ET FILIO ET SPIRITUI SANCTO.

Glocke 2
Hl. Sebastian
Ton: e´-1
Gewicht: 940 kg
Durchmesser: 135 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1955
Inschrift: HEILIGER SEBASTIAN NIMM BEI GOTT DICH UNS AN.

Glocke 3
Hl. Maria
Ton: fis´
Gewicht: 620 kg
Durchmesser: 118 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1955
Inschrift: SALVE REGINA

Glocke 4
Arme Seelen
Ton: a´+1
Gewicht: 465 kg
Durchmesser: 104 cm
Gießerei: Bochumer Verein
Gussjahr: 1955
Inschrift: REQUIEM AETERNAM DONA EIS DOMINUS.

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An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Mesner für die unkomplizierte Ermöglichung der Aufnahme.

Mit diesen klangfreudigen Stahldamen wünsche ich allerseits ein gesegnetes Hochfest Mariä Himmelfahrt, der auch in den meisten Teilen Bayerns Feiertag ist!

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