Beschreibung der Videos

Vom Turm von St.Antonius in Oberhausen-Klosterhardt erklingt ein mächtiges Stahlgeläut.
Im Juli 1900 gründete sich ein Verein zum Bau einer neuen Kirche in Klosterhardt, einem Stadtteil von Oberhausen. Von da an sollten noch dreizehn Jahre vergehen, ehe die Grundsteinlegung für St.Antonius stattfand. Zwischenzeitlich musste sich die Kirchengemeinde mit einer Notkirche begnügen. Für den Entwurf der neuen Kirche zeichnete sich der Münsteraner Architekt Wilhelm Sunder-Plassmann verantwortlich. Die dreischiffige neugotische Hallenkirche wurde im März 1915 durch den damaligen Weihbischof der Diözese Münster, Theodor Kappenberg, eingeweiht. 1970 wurde St.Antonius gemäß den Vorgaben des II. Vaticanums umgebaut. Zwischen 1975 und 1976 erfolgte eine umfangreiche Renovierung des Gotteshauses. Der Wuppertaler Künstler Willi Dirx entwarf in diesem Zuge fast alle neuen Ausstattungsstücke, wozu unter anderem der Tabernakel, der Altar, der Ambo, sowie das Taufbecken und der Kreuzweg zählen. Die von der Orgelbauwerkstatt Romanus Seifert & Sohn in Kevelaer gebaute Orgel ist 1992 eingeweiht worden.
Das erste Geläut im Turm von St.Antonius ist 1914 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen worden. Von den drei Glocken sind zwei nach nur vier Jahren zu Rüstungszwecken requiriert und eingeschmolzen worden. Für sie beschaffte man sich, wieder in Gescher, im Jahr 1924 Ersatz. In dieser Konstellation blieb das Geläut bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten, ehe alle Glocken sinnlos in den Schmelzofen wanderten. Nach Kriegsende dauerte die glockenlose Zeit bis 1950 an. In diesem Jahr bestellte man sich beim Bochumer Verein ein dreistimmiges Gussstahlgeläut. Die mittlere Glocke ist offensichtlich eine Vorratsglocke, da sie keine orts- oder kirchenbezogene Inschrift, so wie die beiden anderen Glocken, trägt und bereits 1949 gegossen wurde. Interessant ist hierbei, dass alle drei Glocken, also auch die beiden von 1950, in der sogenannten V12-Rippe gegossen wurden, wobei in diesem Geläut zwei Varianten dieser Rippenkonstruktion vorhanden sind. Die große und mittlere Glocke sind in der normalen, relativ schweren Konstruktion der V12-Rippe gegossen worden, während die kleine Glocke im Verhältnis zu den beiden anderen relativ leichtrippig ist. Im Zuge der großen Kirchenrenovierung Mitte der 1970er-Jahre wurden ein neuer Glockenstuhl und neue gerade Stahljoche durch die Dorstener Firma Diegner & Schade eingebaut. In Kombination mit der Akustik der mit Beton verschalten Glockenstube ergibt sich hier ein unglaublich mächtiges und fülliges Klangbild. Vor allem die große Antoniusglocke beweist eindrücklich die hohe Qualität der späten V12-Glocken des Bochumer Vereins. Somit wird aus einem, zumindest auf dem Papier, gewöhnlichen Te deum-Geläut ein beeindruckendes Hörerlebnis, welches einen nachhaltigen positiven Eindruck hinterlässt.

Antoniusglocke, Schlagton d'+8, Gewicht ca. 1.800 kg, Durchmesser 1601 mm, gegossen im Jahre 1950 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in Bochum.

Sine nomine, Schlagton f'+6, Gewicht ca. 980 kg, Durchmesser 1350 mm, gegossen im Jahre 1949 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in Bochum.

Marienglocke, Schlagton g'+5, Gewicht ca. 560 kg, Durchmesser 1124 mm, gegossen im Jahre 1950 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in Bochum.

Herzlichen Dank an Alexander für die Organisation und an Markus für die Begleitung und den gelungenen und schönen Tag!


Aus dem wuchtigen Turm der katholischen Pfarrkirche Sankt Martin im Nürnberger Stadtteil Großreuth hinter der Veste erklingt ein kolossales, fünfstimmiges Glockengeläute. Alle fünf Glocken wurden 1935 als erstes Geläute für die frisch eingeweihte Kirche beim Bochumer Verein für Gussstahlfabrikationen gegossen und erklingen in der Melodielinie des erweiterten TeDeum. Die Montage erfolgte im heute noch erhaltenen Winkeleisenglockenstuhl. Das Geläute stellt gleichzeitig das schwerste und tontiefste katholische Geläute der Stadt und des gesamten Regierungsbezirkes Mittelfranken dar. Die unglaubliche Klangwucht welche das Gesamtgeläute und gerade die fundamentale große Glocke trotz ihres vergleichsweise geringen Gewichtes in der akustisch günstigen Betonglockenstube entwickeln ist bemerkenswert und tief bewegend zugleich.

Gl. 1 | Sankt Martin | a° | 3178 kg | 1980 mm | Glockengießerei, Bochumer Verein (1935)
Gl. 2 | Sankt Christophorus | c' | 1986 kg | 1670 mm | Glockengießerei, Bochumer Verein (1935)
Gl. 3 | Sankt Frederik | d' | 1385 kg | 1490 mm | Glockengießerei, Bochumer Verein (1935)
Gl. 4 | Sankt Monica | e' | 1170 kg | 1380 mm | Glockengießerei, Bochumer Verein (1935)
Gl. 5 | Regina Pacis | g' | 711 kg | 1170 mm | Glockengießerei, Bochumer Verein (1935)

Hinweise zum Videoprogramm sind in der Kommentarspalte zu finden.

Nachdem die Kuratie Sankt Martin in Großreuth hinter der Veste noch während des Ersten Weltkrieges im Jahre 1917 gegründet wurde, errichtete man schon bald eine Notkirche. Nur wenige Jahre später wurde der finale Entschluss gefasst, eine Kirche und eine Art Pfarrzentrum zu errichten. Die Vorbereitungen für den Kirchenbau begannen dann 1931, bevor der Bau 1934 fertiggestellt und ein Jahr später eingeweiht werden konnte. Während eines Fliegerangriffs wurde Sankt Martin 10. auf den 11. August 1943 stark beschädigt und konnte erst ab 1948 wieder aufgebaut werden. Eine Umgestaltung und Renovierung des Gotteshauses fand im Stile des Zweiten Vatikanischen Konziles 1967 statt. Ähnlich groß wie das Geläute ist auch die Orgel von Sankt Martin. Orgelbauer Kuhn aus Männedorf (Schweiz) wurde mit der Konstruktion dieses stattlichen Instrumentes mit insgesamt 46 Registern auf drei Manualen beauftragt. Neben vielen Konzerten unter dem Jahr findet die Orgel auch gerne während der "Internationalen Orgelwoche Nürnberg" und der Kirchenmusiktage der Katholischen Stadtkirche Nürnberg Verwendung.

Herzlich bedanken möchte ich mich bei Herrn Pfarrvikar Körber für die freundliche Ermöglichung und Unterstützung der Aufnahme sowie das Läuten der Glocken.

"Indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel" (Lk 24, 50-51)

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