Beschreibung der Videos

Es läutet das mächtige sechsstimmige Geläut der Kathedrale zum heiligen Florin in Vaduz, Fürstentum Lichtenstein.

Stimmung: G° B° d' f' g' b'
Weitere Daten zu den Glocken finden sich unten.

Das Geläute von St. Florin bestand zunächst aus vier Glocken, die 1872 von der Glockengießerei Grassmayr (Feldkirch) gegossen wurden. Es erklang im weit verbreiteten Dur-Akkord Motiv. Zur Fertigstellung der Kirche waren sie von Fürst Johann II. gestiftet worden. 1965 kamen zwei weitere Glocken (Nr. 1, Ø 2,18 m und Nr. 4, Ø 1,09 m) hinzu, die von der Glockengiesserei Eschmann in Rickenbach TG gegossen wurden.

Auszug aus der Homepage der Pfarrei Vaduz:
Die Glocken rufen zum Gottesdienst. Jeden Samstag läuten die Glocken den Sonntag ein und mahnen uns, einen Tag lang die Arbeit liegen zu lassen und den Tag des Herrn zu feiern.

Die Dreifaltigkeitsglocke, unsere Pummerin, so schwer wie die übrigen Glocken zusammen, wird nur an den höchsten Feiertagen oder aus besonderem Anlass geläutet.
Morgens um 6.00, mittags um 11.00 und abends um 20.00 Uhr ruft die Muttergottesglocke zum Angelus-Gebet. Freitags um 11.00 Uhr erinnert sie zusammen mit zwei weiteren Glocken an den Todestag von Jesus. Die Engel Glocke verkündet jeweils die Taufe in unserer Pfarrei, und die kleinste, die Florinsglocke, ist unser Totenglöcklein, das 4x kurz geläutet wird, wenn ein Mann und 3x, wenn eine Frau gestorben ist. Es erklingt auch jeweils am Abend nach dem Angelus-Läuten für die Dauer eines Vater Unser Gebetes und ermahnt uns, die Verstorbenen nicht zu vergessen.
Die Johannes Glocke kündet an einem Herbstmorgen im Oktober um 9.00 Uhr an, dass in Vaduz gewimmelt wird und somit die Traubenernte von den Rebstöcken beginnt.
Der Glockenschlag zu jeder Viertelstunde erinnert uns daran, dass unsere Lebensuhr nicht stillsteht und dass uns allen einmal die letzte Stunde schlagen wird.

Daten zu den Glocken:

Glocke 1
Name: Dreifaltigkeitsglocke
Ton: G°
Gewicht: 6190 Kg
Giesser: Emil Eschmann, Rickenbach b. Wil
Gussjahr: 1965

Glocke 2
Name: Johannesglocke
Ton: B°
Gewicht: 2442 Kg
Giesser: Grassmayr, Feldkirch
Gussjahr: 1872

Glocke 3
Name: Muttergottesglocke
Ton: d'
Gewicht: 1288 Kg
Giesser: Grassmayr, Feldkirch
Gussjahr: 1872

Glocke 4
Name: Engelglocke
Ton: f'
Gewicht: 736 Kg
Giesser: Grassmayr, Feldkirch
Gussjahr: 1872

Glocke 5
Name: Luziusglocke
Ton: g'
Gewicht: 734 Kg
Giesser: Emil Eschmann, Rickenbach b. Wil
Gussjahr: 1965

Glocke 6
Name: Florinsglocke
Ton: b'
Gewicht: 302 Kg
Giesser: Grassmayr, Feldkirch
Gussjahr: 1872

Mein grösster Dank gilt hiermit dem freundlichen Herrn Pfarrer Wimmer für die Gastfreundschaft in Vaduz und Pfarreiratsmitglied Albrecht Wolf für die Begleitung und die spannenden Geschichten zur Kirche und Geläute. Viel Freunde mit dem Video!


Es läuten die sechs #Glocken der Kathedrale St. Jakobus der Ältere in der Görlitzer Südstadt. Görlitz liegt an der direkt an der Grenze zu Polen und ist die östlichste Stadt Deutschlands. Die Jakobuskathedrale ist seit der Errichtung des Bistums Görlitz 1994 im Rang einer Bischofskirche.

Die Geschichte der Jakobuskirche beginnt als Filiale von Hl. Kreuz in der Innenstadt (https://youtu.be/LCxaZ4zoz-M). Der Grundstein für den neugotischen repräsentativen Bau wurde am 6. Juni 1898 gelegt. Als der 68m hohe Turm bereits vollendet war begann die Beschaffung eines Geläutes. Der Kaiser stellte der Gemeinde das Metall vergünstigt zur Verfügung und der Guss konnte stattfinden. Das Geläut wurde am 02.04.1900 von der Firma Otto in Hemelingen bei Bremen gegossen und am 16. Mai in Görlitz geweiht. Die drei Glocken (d´-f´-g´, leicht verstimmt) hatten ein Gesamtgewicht von 3800 kg und trugen die Patrozinien Jakobus, Maria und Bonifatius. Unter großer Anteilnahme wurde St. Jakobus wenig später am 6.10.1900 durch den Fürstbischof von Breslau konsekriert. Erst 1918 wurde die Gemeinde von einer Filiale zur eigenständigen Pfarrei.
Der Erste Weltkrieg zog Kirche und Geläut kaum in Mitleidenschaft. Die drei Glocken mussten zwar abgegeben werden, allerdings erst 1918, da man sie fälschlicherweise als Stahlglocken deklariert hatte. Sie kamen aber wohlbehalten von der Sammelstelle aus Leipzig zurück und erklangen am Patronatsfest 1919 das erste mal wieder über der Stadt. Im zweiten Weltkrieg mussten die beiden großen Glocken allerdings abgeliefert werden und wurden eingeschmolzen. Ab 1942 verblieb die Bonifatiusglocke als einzige Läuteglocke noch im Turm. Dieser wurde nebst Dach und Teilen des Kirchenschiffes durch Artilleriebeschuss am 6./7. Mai schwer beschädigt.
Die Glocke fand man unter den Trümmern des Turmes, allerdings mit Riss. Sie wurde bei Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt und verrichtete abermals allein ihren Dienst im Turm. Erst 1963 ließ der damalige Propst drei neue Glocken in Apolda (mit sehr mystischem Klang) gießen. Das neue Geläut hatte eine eigenwillige Schlagtonlinie, da die Glocken nicht richtig miteinander harmonisierten.
Am 22.09.1973 wurde die Kirche zur Pro-Kathedrale der nun eigenständigen Apostolischen Administratur Görlitz und am 08.07.1994 schließlich zur Kathedrale der neuen Diözese erhoben.
2010 wurden in den Stahljochen Ermüdungen festgestellt, sodass erst zwei und kurz darauf die drei kleinen Glocken stillgelegt werden mussten. 2012 wurden die Glocken an neue Holzjoche gehängt und läuteten zum ersten mal wieder zum Weihnachtsfest.
Da in der Glockenstube noch viel Platz war, und man die Schlagtonlinie "entzerren" und verbessern wollte, entschied sich das Domkapitel zu einem Guss von zwei kleinen Glocken in der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer. Die kleine Glocke wurde nach der in Görlitz geborenen und Wien gestorbenen Seligen Hildegard Burjan und die zweite Glocke der Bistumspatronin, der Hl. Hedwig von Schlesien benannt. Die Glockenweihe fand am 27.10.2013 durch Bischof Dr. Konrad Zdarsa statt. Sie wurden kurz darauf zu ihren vier großen Schwestern in einem neuen Holzglockenstuhl aufgehängt.
Das Geläut der Jakobuskathedrale erklingt nach einer sehr umfangreichen Läuteordnung je nach Kirchenjahr und Anlass in verschiedenen Kombinationen.

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cis´-e´-f´-g´-gis´-ais´

Glocke 1
Hl. Jakobus
Ton: cis´-1,5
Gewicht: 2750 kg
Durchmesser: 175 cm
Gießerei: F. Schilling, Apolda
Gussjahr: 1963
Inschrift: +ST. JAKOBUS+ IN OMNEM TERRAM EXIVIT SONUS EORUM, ET IN OMNES FINES TARRAE VERBA EORUM.

Glocke 2
Hl. Benediktus
Ton: e´-2,5
Gewicht: 1600 kg
Durchmesser: 129 cm
Gießerei: F. Schilling, Apolda
Gussjahr: 1963
Inschrift: +ST. BENEDICTUS+ NIHIL OPERI DIE PRACPONETUR

Glocke 3
Hl. Maria
Ton: f´
Gewicht: 1120 kg
Durchmesser: 116 cm
Gießerei: F. Schilling, Apolda
Gussjahr: 1963
Inschrift: +ST. MARIA+ AVE MARIA, GRATIA PLENA DOMINUS TECUM

Glocke 4
Hl. Bonifatius
Ton: g´-8
Gewicht: 806 kg
Durchmesser: 108 cm
Gießerei: F. Otto, Bremen-Hemelingen
Gussjahr: 1900
Inschrift: Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae volunatis.

Glocke 5
Hl. Hedwig
Ton: gis´+1,5
Gewicht: 582 kg
Durchmesser: 100 cm
Gießerei: Lauchhammer
Gussjahr: 2013
Inschrift: HEILIGE HEDWIG, BITTE FÜR UNS!

Glocke 6
Sel. Hildegard Burjan
Ton: ais´-2
Gewicht: 399 kg
Durchmesser: 88 cm
Gießerei: Lauchhammer
Gussjahr: 2013
Inschrift: GANZ FÜR GOTT UND GANZ FÜR DIE MENSCHHEIT

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Bei der Außenaufnahme im Intro spielte das Wetter leider nicht ganz mit. Ich bitte dies zu entschuldigen...

Ich möchte mich recht herzlich bei der Pfarrei Hl. Wenzel Görlitz für die Unterstützung und Ermöglichung an diesem Tag und beim Domküster für die Begleitung auf den Turm und die interessanten Gespräche bedanken.

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Mit diesem etwas eigenwilligen und dennoch freudigen Geläut wünsche einen gesegneten Palmsonntag und eine besinnliche Karwoche, die heuer ganz besonder ist.

Bleibt gesund und behütet!

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