Beschreibung der Videos

Posneto leta 2016

Kazalo:
cerkev znotraj: 0:29
slike zvonov: 1:09
bronasti zvon: 2:58
plenum: 4:10
uglasitev: 7:48

Zvonilo / peal:

Pred 1917 / before 1917:
1. Anton Samassa, 1865, 1064kg, ↑91cm, ∅124cm, es'
2. Samassa, 1865/69(?), 663.6kg, ↑76cm, ∅106cm, g'
3. Samassa, 1865/69(?), 335.5kg, ↑63cm, ∅85cm, b'

Danes / today:
1. KID, 1920, 1855kg, ∅167.4cm, H°±0 / H°-3
2. Anton Samassa, 1865, 1064kg, ↑91cm, ∅124cm, dis'+5 / dis'+2
3. KID, 1920, 630kg, ∅112.4cm, fis'+4 / fis'+1

Elektrifikacija: g. Miro Bonča
Krmilni računalnik: KRN sistemi

V ozadju se predvaja zvonilo, podobno tistemu, ki je bilo med prvo svetovno vojno v večji meri odvzeto in od katerega je ostal le največji zvon - es'


Vier Glocken erklingen vom Turm der zweitgrößten Dorfkirche in der Oberlausitz - der barocken evangelisch-lutherischen Kirche in Eibau. Die Geschichte des Eibauer Glockengeläutes präsentiert sich durchaus wechselvoll: Eine erste Glocke für den heutigen Kirchenbau wurde 1714 - also fünf Jahre nach der Fertigstellung des Turmes - gegossen, zwei weitere (womöglich auch ältere) stammten wohl aus dem 1702 abgetragenen Vorgängerbau und wurden aus ebendiesem übernommen. Der Dresdner Glockengießer Michael Weinhold vervollständigte das Vierergeläute schließlich 1725 mit einer großen Glocke. Bei einem Brand infolge eines Unwetters im Jahre 1751 wurden Turm und das bisherige Geläute nahezu vollständig vernichtet - während man den Kirchturm in den folgenden Jahren rundum erneuerte und auf 50 Meter aufstockte, fertigte der vogtländische Glockengießer Friedrich Körner aus Sorau (heute Żary in Polen) 1751 ein neues Geläute für das Eibauer Gotteshaus. In den Jahren 1826 und 1845 fand ein mehr oder weniger erfolgreicher Umguss der ehemaligen großen Glocke in der Kleinwelkaer Gießerei Gruhl statt. Sowohl den Eibauern als auch auswärtige Gästen war im Laufe der Jahre der Missklang des Glockengeläutes mehr und mehr aufgefallen - schließlich sollte auch ein neues Geläute angeschafft werden. Ermöglicht wurde der Glockenguss durch eine großzügige Spende des hiesigen Fabrikanten Gabriel Priebs; die vier Glocken entstanden unter Verwendung der Glockenbronze des alten Geläutes 1886 bei Gruhl in Kleinwelka und konnten am 25. August desselben Jahres geweiht und auf den Turm gezogen werden. Doch leider konnte das - übrigens hochgelobte - neue Geläute nicht lange über Eibau erklingen. Bereits 1917 mussten die beiden kleineren Bronzeglocken als kriegswichtiges Material an die Rüstungsindustrie abgegeben und für militärische Zwecke eingeschmolzen werden; auch die 1921 von Schilling in Apolda als Ersatz gefertigten Glocken ereilte nur wenige Jahre später - 1942 - das selbe Schicksal. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges beschloss man, drei in anderen Gemeinden nicht mehr benötigte Glocken anzuschaffen, und diese in der Apoldaer Glockengießerei Schilling zu einem harmonischen Geläute umgießen zu lassen. Am 04. November 1951 konnten die drei neuen alten Glocken feierlich in Eibau empfangen und von der über die Jahrzehnte erhaltenen großen Glocke, mit der sie alsbald gemeinsam erklingen sollten begrüßt werden. Auffällig ist die Gestaltung der kleinsten Glocke, welche im Gegensatz zu den beiden mittleren Schilling-Glocken keine modernen Verzierungen aufweist, sondern lediglich eine Schulterinschrift trägt: "o rex gloriae veni cvm pace anno dni m ccccc" (dt. O König der Herrlichkeit, komm in Frieden im Jahre des Herrn 1400). Meines Erachtens ist es jedoch unwahrscheinlich, dass es sich hierbei tatsächlich um eine erhaltene historische Glocke handelt. Vielmehr ist vorstellbar, dass von einer der aus anderen Gemeinden angekauften (historischen) Glocken ein Faksimilie (Nachguss) angefertigt wurde. Die vier Glocken sind im originalen Stahlglockenstuhl von 1886 an gekröpften Stahljochen, welche sich klanglich allerdings nicht drastisch auf die Klangentfaltung auswirken, aufgehangen. Auch wenn alle drei Schillingglocken einen stark vertieften Schlagton aufweisen, harmonieren sie gut mit der charismatischen großen Glocke und ergeben gemeinsam ein klangschönes Quartett.

Gl. 1 | c' | 1729 kg | 1483 mm | Theodor Werner; Gruhl, Kleinwelka (1886)
Gl. 2 | e' | 900 kg | 1145 mm | Franz Schilling, Apolda (1951)
Gl. 3 | g' | 550 kg | 950 mm | Franz Schilling, Apolda (1951)
Gl. 4 | a' | 400 kg | 841 mm | Franz Schilling, Apolda (1951)

Zeitgleich mit der erstmaligen Erwähnung Eibaus 1352 entstand wohl auch ein erster Kirchenbau im Ort. Als die infolge der Reformation immer weiter wachsende evangelische Gemeinde bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts zu groß für die ohnehin baufällige alte Kirche wurde, beschloss man bald den Bau eines neuen Gotteshauses in Angriff zu nehmen. Von 1703 bis 1707 entstand der Kirchenneubau; die Fertigstellung des Turmes 1710 bildete schließlich den Abschluss der Bauarbeiten. Der von außen recht schmucklose Bau eröffnet seine wahre Pracht beim Betreten des barocken Kirchenraumes, in dessen Zentrum sich der 1708 geschaffene, hölzerne Altar befindet.

Zum Videoprogramm: Zunächst erfolgt eine Führung durch die Kirche, während im Hintergrund ein Eindruck des Geläutes in verschiedenen Variationen von außen gegeben wird. Anschließend erklingen die Glocken im Einzelnen. Es beginnt Gl. 4 bei 02:30, anschließend folgen Gl. 3 ab 04:00, Gl. 2 bei 05:15 und die mächtige große Glocke ab 06:50. Zum Abschluss wird ab 09:05 ein Eindruck in das Geläute aller Glocken im C-Dursextakkord gegeben.

Herzlich danken möchte ich Pfarrer Stephan Rehm für die unkomplizierte Genehmigung und Herrn Richter für die freundliche Ermöglichung der Aufnahme und Bereitstellung einiger Quellen.

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