Beschreibung der Videos

Es läutet das interessante fünfstimmige Geläut von St. Niklaus im gleichnamigen Ort Sankt Niklaus, Kanton Wallis.

Stimmung: es' ges' as' b' des''

Giesser/Gussjahr:
Glocke 1: Bartholomeus Bozzius Mediolanensis, Milano (Mailand), 1767
Glocke 2: Victor Walpen, Reckingen, 1876
Glocken 3-5: H. Rüetschi AG, Aarau, 1948

Der hohe Turm von St. Niklaus trägt mit seiner grossen Glocke eine besondere Kostbarkeit. Sie wurde von Bartholomeus Bozzius Mediolanensis aus dem Norditalienischen Mailand gegossen. Über diesen Glockengiesser lässt sich nicht viel herausfinden. Er goss mehrheitlich für die Regionen rund um Mailand Glocken. Wie also eine solche auch ins Wallis gelangen konnte wurde bis heute nicht herausgefunden. Die beiden grossen, die zweitgrösste Glocke stammt von Victor Walpen aus dem walliserischen Reckingen, weisen viele ähnliche Charaktere auf.
Die drei kleinen Glocken wurden 1948 durch die Firma Rüetschi ergänzt.
Im Turm befindet sich noch eine sechste Glocke von einem unbekannten Giesser. Diese wird nur noch von Hand geläutet.

Der erste Blick der Besucherin und des Besuchers, die sowohl von Visp als auch von Zermatt kommen, fällt auf den grössten Zwiebelturm des Oberwallis, der in der Höhe 36,80 Meter misst. Das Wahrzeichen von St. Niklaus wurde in der Zeit des grossen Kaspar Stockalper erbaut, wahrscheinlich schon früher, da es sich um einen romanischen Quaderturm handelt. Ein erster Blick lässt die Verwandtschaft der drei Türme des Barockbaus des Stockalperschlosses in Brig mit dem Zwiebelturm von St. Niklaus erkennen. Zudem war die zweite Frau von Kaspar Stockalper Cäcilia von Riedmatten. Die Familie Riedmatten hat ihre Wurzeln im Weiler Riedmatten der heutigen Gemeinde St. Niklaus. 1726 wurde der markante Zwiebelturm von St. Niklaus wieder vollendet. 1750 der oberste Teil des Turms und 1964/1965 der gesamte Turm restauriert.

Die Kirche in St. Niklaus Dorf war das erste Gotteshaus im Nikolaital. 1272 wird urkundlich eine Kirche aufgeführt, die Nikolaus als Kirchenpatron geweiht ist. Wie Peter Josef Ruppen, der 1856 bis 1862 der Pfarrer von St. Niklaus war, berichtet, stand die Kirche immer an der gleichen Stelle. Am 18. Juli 1965 wurde die heutige Kirche von Bischof François-Nestor Adam eingeweiht. Aus dem alten und grossen abgerissenen Barockbau wurden u. a. die Altäre in den Neubau übernommen. Im Landesmuseum in Zürich befindet sich ein Altaraufsatz mit der Inschrift «Tod der Maria, aus St. Niklaus, Wallis, 1475».

Der Kirchturm der Pfarrkirche St. Niklaus VS erhielt im Jahre 2000 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde. Während der Weihnachtszeit 1998 wurde der gesamte Kirchturm, der in der Höhe 36,80 Meter misst, unter dem Slogan der grösste Nikolaus der Welt im tiefsten Tal der Schweiz als Nikolaus eingekleidet, wobei die Zwiebelhaube als Kopf diente. Auch heute wird dieser Brauch noch Jahr für Jahr weitergeführt.

Dem freundlichen Herrn Pfarrer sei an dieser Stelle recht herzlich für das Sondergeläut und seine geschenkte Zeit gedankt. Viel Freude mit dem Video!


Die Kirche St. Mariä Geburt besitzt neben einem schön gestalteten Kirchenschiff ein insgesamt 6-stimmiges, bedeutendes Geläut. Die fünf großen Glocken hängen im Westturm, denn man durch eine Tür in der Orgel betritt. Die vier kleinen Glocken des Westturmes sind von Otto in Bremen-Hemelingen im Jahr 1897 gegossen worden. Das Geläut blieb durch die Kriege vollständig erhalten. Als dann der Wunsch nach einer Erweiterung aufkam, ließ man in der Gießerei von Wolfgang Hausen-Mabilon die heutige große Glocke gießen. Für diese Erweiterung entnahm man den ehemaligen Boden der Glockenstube und setzte ihn etwa einen halben Meter tiefer. Die Glocke hing man mit den vier Ottoglocken in einen Stahlglockenstuhl an Holzjoche, und stattete sie mit den für Mabilon typischen Klöppel aus. Die Läutewinkel sind ebenfalls sehr großzügig eingestellt, was das Geläut sehr lebhaft und dynamisch macht. Die große Glocke ergänzt das Geläut perfekt, und man kann sagen, dass die große Glocke eine der Besten aus den letzten Jahren Mabilons ist. Von der Glockenstube erreicht man über den Dachstuhl eine weitere Glocke im Dachreiter, die von Jan van Trier im Jahr 1594 gegossen wurde.

0:00 Vollgeläut
15:34 b°

Glockendaten:

Glocke 1: Matthias
Ton: b°-2
Durchmesser: 1.754 mm
Gewicht: ca. 3.250 kg
Gießer: Mabilon / Saarburg
Gussjahr: 1992

Glocke 2: Maria
des‘-1
1.491 mm
ca. 2.100 kg
Otto / Bremen-Hemelingen
1897

Glocke 3: Josef
es‘-2
1.331 mm
ca. 1.475 kg
Otto / Bremen-Hemelingen
1897

Glocke 4: Arnoldus
f‘-3
1.188 mm
ca. 1.035 kg
Otto / Bremen-Hemelingen
1897

Glocke 5: Anna
ges‘±0
1.114 mm
ca. 865 kg
Otto / Bremen-Hemelingen
1897

(Glocke 6: Maria
ges‘‘-8
571 mm
ca. 110 kg
Jan van Trier
1594)


Motiv: Te Deum laudamus

Vielen Dank an die Gemeinde für die Ermöglichung der Aufnahme sowie an Matthias für die Organisation und das Bereitstellen der Daten und an Markus und Moritz für diese tolle Tour!

Aufnahmedatum: 13.10.2020

Tags

Mehrere Videos parallel von Niklausglocke, Petersglocke mit Glocken, St. Niklaus, Nikolaus, Niklaus von Flüe, Nikolaus von Myra, Pfarrkirche, Pfarrei, Carillon, Wallis, Victor Walpen, Reckingen, Bartholomeus Bozzius Mediolanensis, Mailand, Milano, 1767, 1876, VS, Elsdorf, St. Mariä Geburt, Mariä Geburt, Mabilon, Otto, 1897, 1991, Glocken, Kirche, Klokken, Kerk, church, bells, cloches, église