Beschreibung der Videos

Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Johannes der Täufer in Bülkau in der innerhalb des im nordwestdeutschen Bundesland Niedersachsen gelegenen Landkreises Cuxhaven gelegenen Gemeinde Bülkau zu hören.

Technische Daten der Glocken: https://docdro.id/LTh56Q0

Ein herzliches Dankeschön geht an Pastor Volkhardt für die Ermöglichung der Aufnahme und an Matthias für die Organisation!

Dieses Video hätte ursprünglich an Pfingsten 2020 erscheinen sollen. Dies wünsche ich nun auf diesem Wege allen nachträglich!

Die erste urkundliche Erwähung einer Kirche in Bülkau liegt aus dem Jahr 1384 vor. Bei dieser handelte es sich um eine einschiffige Feldsteinkirche mit polygonalem Chor. Der für die Region typische, freistehende und hölzerne Glockenturm stammt vermutlich aus der Zeit um 1600.
Die damalige Kirche wich 1701 der heutigen, wobei der Chor miteinbezogen wurde. Davon zeugt heute das verbliebene sichtbare Feldsteinmauerwerk am Chor. Neuerungen sind die damals zeitgenössischen Rundbogenfenster und die Strebepfeiler. Der Stil der Kirche entspricht dem eher schlichten und rustikalen "Bauernbarock".
Renovierungen erfolgten 1893, 1895 und zuletzt 1964. Bei dieser erhielt die Kirche ihr heutiges von innen schlicht gestaltetes Erscheinungsbild und das Tonnengewölbe.

Der Altar besteht aus einer freistehenden Mensa aus dem 19. Jh. Über dieser tront eine aus der Zeit des Anfangs vom 16. Jh. stammende und 1994/99 restaurierte Kreuzigungsgruppe. Die beiden bronzenen Altarleuchter sind aus dem 15. Jh.
Die genaue Erschaffugnszeit der aus der Epoche des Barock stammenden Kanzel und des Ambos einschließlich deren Erbauer sind heute unbekannt.
Das bronzene Taufbecken ist aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. und somit der älteste Ausstattungsgegenstand der Kirche. Er besteht aus einem Kessel, der von vier Figuren in Form von je zwei schmächtigen Jugendlichen und zwei barhäuptigen Männern in Röcken getragen wird. Der Kessel verfügt über ein Dreiecksschild mit einem Vogel als Wappenbild und daran anschließend die spiegelbildliche und von Fäden umgebene Inschrift "Hego". Auf der anderen Seite wird das Dreiecksschild von der Zeichnung eines Baumes flankiert. Weiter oben findet sich auf dem Kessel die mit schmalen Riemen umrahmte und ebenfalls spiegelverkehrte Inschrift "+ ore . tv o . cr - ste. b - edictvs . sit . locus . iste - ave m.aria.". Zwischen den einzelnen Wörtern sind Blattornamente in Fadentechnik eingelassen.
Die um 1600 entstandene Grabplatte besteht aus dunklem Marmor und ist in den Ecken mit den vier Evangelisten und ihren Symbolen geziert. Im Zentrum befindet sich ein Wappen im Lorbeerkranz und darunter in einer Kartusche die durch Abtretung mittlerweile kaum noch entzifferbare Grabschrift.
Der Tabernakel war einst als Sakramentshäuschen konszipiert und war für lange Zeit zugemauert und geriet für lange Zeit in Vergessenheit. Seit der Renovierung 1964 wurde das Tabernakel wiederentdeckt und freigelegt und dient heute wieder seinem ursprünglichen Nutzen. Die Abendmahlsgeräte stammen überwiegend aus dem 17. Jh.
Von der einstigen Orgel des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger aus dem Jahren 1676/79 erinnert heute nur noch der Prospekt. 1689 folgten ein Pedal und 1758/59 auch die Pedaltürme von Dietrich Christoph Gloger. Diesem Orgelwerk folgte 1912 ein neueres der Firma P. Furtwängler & Hammer aus Hannover, das wiederrum 1968 dem heutigen der Orgelbaufirma Hillebrand aus Altwarmbüchen wich. Dieses verfügt über 23 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Das Epitaph stammt aus dem Jahr 1683.
Die Kronleuchter sind aus den Jahren 1680 und 1702.
Das Gestühl und die auf dieses abgestimmte Empore wurden zu Anfang des 18. Jh. gefertigt.

Bereits im Mittelalter bestand das Bülkauer Geläut aus drei Glocken. Vor dem 2. Weltkrieg war dies ebenfalls der Fall und so existierte neben der noch heute bestehenden Katharinen- und der Betglocke existierte noch eine größere Glocke mit einem Durchmesser von gut 1,36 Metern, die angeblich im Ton es' erklang. Diese Glocke wurde wie die heutige Betglocke 1776 vom Gießer Johann Nikolaus Bieber gegossen und besaß die gleiche Zier und Inschrift wie diese. Im 2. Weltkrieg wurden beide dieser Glocken beschlagnahmt, doch konnte die Betglocke unversehrt zurückgeholt werden. Die Katharinenglocke durfte in beiden Kriegen verbleiben. Als Ersatz für die eingeschmolzene größere Glocke goss 1962 die Gießerei Rincker im Sinn die Toten- und die Friedensglocke. Disponiert wurde die Tonfolge vom damals für die Landeskirche Hannover zuständigen Glockensachverständigen Alfred Hoppe. Damit erklingt heute ein sehr charaktervolles Geläut vom Turm der Bülkauer Kirche, obgleich die Totenglocke bedingt durch den unpassenden Klöppel sehr hervorsticht.


Quellen: Matthias Dichter, Literatur der KG, Wikipedia.
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Matthias Dichter (Glockenbilder & Audio).
Musik: Op. 4 von Maurice Duruflé, gespielt von Friedrich Froschle an der Hauptorgel des Ulmer Münsters.


Ein wahres Kleinod an Kirche befindet sich im Neustädter Ortsteil Helstorf.

Geschichte der Kirche

1438 wird das erste Mal eine Kirche in Helstorf erwähnt, jedoch dürfte der Bau der Kirche schon im 13. Jahrhundert erfolgt sein. 1751 wurde das romanische Kirchenschiff aus Haustein abgerissen und durch das heutige, wesentlich größere barocke Kirchenschiff ergänzt.
Der hölzerne Turm stammt noch vom Vorgängerbau.

Die Orgel wurde 1864 von Carl Heyder (Heiligenstadt) erbaut und 2007 von Bartelt Immer (Norden) restauriert. Sie besitzt elf Register auf einem Manual und Pedal.

Quelle: Wikipedia

Im hölzernen Turm hängt mit vier Glocken ein relativ umfangreiches Dorfgeläut.

Über die Kriege haben sich zwei historische Glocken erhalten: Die kleinste Glocke ist ein spätgotisches Werk, die zweitgrößte Glocke stammt aus der Barockzeit. Die Glocken 1 und 3 sind radlersche Werke aus der Zwischenkriegszeit. Erstere ersetzt dabei eine Glocke (600 kg), von Ludolf Siegfriedt 1650 gegossen, welche ''unmelodiös'' war und daher 1917 freiwillig abgegeben und eingeschmolzen wurde. In diesem Zustand hat sich das Geläut bis heute erhalten. Das Geläut zeichnet sich besonders durch die Disposition aus: Zu drei Grundglocken, welches ein geschlossenes Motiv bilden, gesellt sich eine weitaus kleinere Diskantglocke, deren Schlagton sich weit von denen der anderen Glocken entfernt. Selbiges findet sich ebenfalls in den beiden benachbarten Dorfkirchen zu Niedernstöcken und Mandelsloh an (dort allerdings mit jeweils zwei Grundglocken) - in Niedersachsen einzigartig!

Glocke 1
Durchmesser: 1157 mm
Gewicht: ca. 800 kg
Gießer: Gebr. Radler (Hildesheim)
Gussjahr: 1925
Ton: e'+1

Glocke 2
Durchmesser: 992 mm
Gewicht: ca. 750 kg
Gießer: T. Rideweg (Hannover)
Gussjahr: 1722
Ton: g'+6

Glocke 3
Durchmesser: 748 mm
Gewicht: ca. 250 kg
Gießer: Gebr. Radler (Hildesheim)
Gussjahr: 1925
Ton: ais'+10

Glocke 4
Durchmesser: 573 mm
Gewicht: ca. 110 kg
Gießer: unbezeichnet
Gussjahr: 1489
Ton: g''-4

Am Turmhelm befindet sich zudem noch eine Schlagglocke von 1518 (ca. 100 kg, ais''), welche ursprünglich in Niedernstöcken hing.

Motiv: Tritonus + Zimbel

Sämtliches Material: GlockenHenry

(c) GlockenHenry 2020

Ich danke KV-Vorsitz Rump und Küsterin Huck für die Aufnahmeermöglichung!

Hiermit wünsche ich allen nachträglich einen frohen Reformationstag bzw. allen ein frohes Allerheiligenfest!

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