Beschreibung der Videos

Das mächtige Geläut der Glocken H°-d'-e'-fis'-a'-h' erklingt an den hohen kirchlichen Festtagen über die Allgäuer Gemeinde Grünenbach.
Alle sechs Glocken stammen aus Gescher und sind nach Lindenberg das zweitgrößte Geläut dieser Gießerei in der Region. Von den Einheimischen wird das Ensemble liebevoll "Das Domgeläut von Grünenbach" genannt.

► Ich wünsche ein frohes und gesegnetes Pfingstfest !

➥ Im zweiten Weltkrieg verblieb nur eine kleine Glocke der Gießerei Ulrich im Turm zu Grünenbach. Nach dem Krieg sollte dann allerdings ein komplettes neues #Geläut aus einem Guss gefertigt werden. Unter dem Eindruck des Ensembles zu Lindenberg ging auch der Auftrag für die sechs neuen Glocken in Grünenbach nach Gescher zur Glockengießerei Petit und Edelbrock. Mit dem Hintergrund des 700-jährigen Pfarreijubiläums wurde unter großen Opfern der Gemeindemitglieder auch die große Glocke realisiert.
Unter Verwendung der mittleren Rippe entstand ein Glockenensemble mit 6,5t Gesamtgewicht, das zu den größten Geläuten des Westallgäus gehört. Die #Glocken sind dabei optisch an die Gestaltung der Glocken von Lindenberg angelehnt.
Alle Glocken finden Platz im 1869 errichteten Glockenstuhl. Um das Gewicht der neuen Glocken sicher tragen zu können wurden 1949 allerdings Teile des Holzglockenstuhles entfernt und durch Stahlträger ersetzt, eine besonders interessante Konstruktion [4:48].
Beherrscht wird das Geläut von der großen Glocke, die direkt vor den Schallfenstern hängend besonders im Direktschallbereich dominant und wuchtig die anderen Glocken in den Hintergrund drängt.

➥ #Grünenbach ist eine Gründung des Klosters Mehrerau. Der heutige Kirchenbau St.Ottmar geht auf eine Kirche aus dem 13.Jahrhundert zurück. Im 15. Jahrhundert erheblich vergrößert zeigt sich der Innenraum heute in einer Stilmischung aus Neobarock und Neoromanik.

➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde Grünenbach für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken !

➥Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber ab.


Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Marien in Grünendeich zu hören.

Ablauf:
0:00 Führung
1:44 Einzelläuten der vierten Glocke
3:08 Einzelläuten der zweiten Glocke
5:18 Vollgeläute nach dem Uhrschlag

Friedensglocke: Schlagton: gis'+7, Gewicht: ca. 505 kg, Durchmesser: 946 mm, Gießer: Glockengießerei A. Bachert/Heilbronn, Gussjahr: 1991
Verzierungen (Flanke): Gießerzeichen und Gussjahr
Inschriften:
- Wolm (2-zeilig): + HERR, NUN LÄSST DU DEINEN DIENER IN FRIEDEN FAHREN! WIE DU GESAGT HAST: +
+ DENN MEINE AUGEN HABEN DEINEN HEILAND GESEHEN. +
- Flanke: GRÜNENDEICH

Zweite Glocke: Schlagton ais'+6, Gewicht: ca. 660 kg, Durchmesser: 968 mm, Gießer: unbekannt, Gusszeit: Mitte des 14. Jahrhunderts
Verzierungen (Schulter): 6 verschiedene Medallions

Marienglocke: Schlagton: h'+6, Gewicht: ca. 270 kg, Durchmesser: 781 mm, Gießer: Fa. Otto/Bremen-Hemelingen, Gussjahr: 1963
Verzierungen (Schulter): Gießerzeichen und Gussjahr:
Inschrift (Schulter 3-zeilig): + MEINE SEELE ERHEBET DEN HERRN +
UND MEIN GEIST FREUET SICH GOTTES, MEINES HEILANDES.
LUCAS EV. 1, VERS 46 + 47

Vierte Glocke: Schlagton fis''+4, Gewicht ca. 145 kg, Durchmesser 584 mm, Gießer: unbekannt, Gusszeit: 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts

Motiv: eigenständig

Die Uhrglocke stammt aus dem Jahr 1753 und erklingt im Ton h".

Ein herzliches Dankeschön geht an Pastor Junge und KV-Mitglied Heinsson für die Ermöglichung der Aufnahme und an Matthias für die Begleitung!

Die erste Kirche von Grünendeich stammte aus der Zeit um 1500 und wurde bereits im 16. Jahrhundert durch Sturmfluten zerstört. Anschließend erfolgte die Errichtung der heutigen Kirche im frühen 17. Jahrhundert. Der Turm stammt aus dem Jahr 1625. Die ursprüngliche Holzbalkendecke wurde 1766 durch das ebenfalls hölzerne Tonnengewölbe ersetzt. Ebenso wurden in der 1. Hälfte des 18. Jahrhundert Teile des ursprünglich lediglich an der Ostwand unterbrochenen Fensterbandes zugunsten von Priechenaufgängen zugemauert. Dafür wurden zeitgleich zusätzliche Fenster in der zweiten Gefachreihe angebaut. 1958 erfolgte eine Sanierung.
Der Altar wurde, genau wie die Kanzel, das Taufbecken und die Nordempore, zwischen 1616 und 1618 angefertigt. Es handelt sich um einen Flügelaltar, welcher in gotischen Formen gehalten ist, was innerhalb des 17. Jahrhunderts nur noch selten praktiziert wurde. Das große Motiv im Schrein zeigt den gekreuzigten Jesus mit Maria und Johannes und der knienden Maria Magdalena. Im geöffneten Zustand zeigen die Flügel die vier Evangelisten, im geschlossenen die Leidensgeschichte Jesu. Unter dem Schrein befindet sich eine Darstellung des Abendmahls als Symposion.
Die schalldeckellose Kanzel trägt Figuren der vier Evangelisten, dessen Motive von Tuchmasken, Hermen und einem Fruchtgehänge umrandet wird. Die Inschrift der Kanzel lautet: "Salich sind de, de dat Wardt Gades hören und bewaren."
Das achteckige Taufbecken ähnelt der Kanzel in ihrer äußeren Gestaltung. Seine Inschrift lautet: "Wol dar gelovet und gedoft werdt, de werdt salich werden, wol averst nicht gelovet, de wert verdamet werden."
Das Epitaph ist jenes des Pastors Johannes Gödtkens und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es trägt auf der Obertafel die Inschrift: "Wer wahre Gottes furcht, und Treü im Ampt will sehn, / Der schaue diesen Mann da sie beysammen stehn."
Das 2004 gestiftete Modellschiff zeigt den Elbewer "Hosianna" Grünendeich, der in Grünendeich beheimatet war.
Die Bedeutung der aus dem Jahr 1582 stammenden Tafel ist heute unbekannt. Im Mittelpunkt befinden sich die von einem Strahlenkranz umrandeten Buchstaben "ihs". Die Randumschrift der Tafel lautet: "Dar is nen ander / name de mesche gegevn dar / wi solln inne selich werde da der name ihesus."
Das Gemälde, welches Jesu zeigt, wurde 1675 gestiftet.
Die Orgel wurde 1766 von Dietrich Christoph Gloger gefertigt. Das Instrument verfügt über 17 Register auf 2 Manuale und Pedal.
Die Emporen und Priechen stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Das alte Uhrwerk wurde 1895 von der Firma Weule gefertigt und mittlerweile durch eine elektronische Uhr ersetzt.
Die beiden alten Glocken sollen der Überlieferung nach eine Stiftung des ehemaligen Klosters Fintel bei Rotenburg sein. Die Marien- und die Friedensglocke ersetzen die in den beiden Weltkriegen eingeschmolzenen Vorgänger. Das Geläut sticht besonders durch seine Disposition unter den anderen in dieser Region heraus.

Quellen:
- Matthias Dichter
- Website der Kirchengemeinden des Alten Landes
- Buch "Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Bremen/Niedersachsen" von Georg Dehio

Bilderquellen:
- Prianteltix
- Matthias Dichter (Bilder der Glocken)
- Pastor Junge (Detailfoto des Turms)

Musik: Choral "Ach Gott, vom Himmel sieh darein" von Johann Nicolaus Hanff, gespielt von Friedhelm Flamme an der Vater-Orgel von Bockhorn.

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