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Es läuten die Glocken der Stiftskirche von Neustift bei Brixen in Südtirol.

Stimmung: a° d' e' fis' a' h' d"

Luigi Colbacchini 1922

Das kleine Örtchen Neustift gehört zur Gemeinde Vahrn und liegt beschaulich umringt von Weinbergen am Eisackfluss.

Das Augustiner-Chorherren-Stift wurde von Bischof Hartmann von Brixen um 1142 gegründet. Am 6. November 1198 erfolgte die Weihe der Stiftskirche nach einem verheerenden Brand. 1485 entstand der spätgotische Hochchor mit seinem beeindruckenden Dach, das mit grün glasierten Dachziegeln gedeckt ist.

Das Kircheninnere erhielt seine heutige Gestalt von 1735 bis 1744 unter Josef (Giuseppe) Delai. Aus dem romanischen Langhaus und dem gotischen Chor schuf er eine "Harmonie von sieben Jahrhunderten und drei Baustilen" (Schrott). Den Stuck schufen Meister aus dem bairischen Wessobrunn, die Fresken sind Meisterwerke von Matthäus Günther aus Augsburg.

Die prächtigen Orgelgehäuse schuf Alexander Holzhey 1761. Die alte Behmannorgel von 1889 ersetzte die Firma Metzler aus Dietikon (CH) durch ein neues Werk mit 45 Registern, verteilt auf 3 Manualen und Pedal.

Der mächtige Turm an der Front der Kirche stammt noch aus der Zeit um 1198 (Romanik) und beherbergt mit 7 Glocken eines der größten Geläute in Südtirol. Auffallend hierbei ist vor allem die große a° mit ihrem markigen Klang. Eigenständig ist das Motiv: eine D-Dur-Salve Regina mit Unterquarte!

2016 konnte die Dachsanierung glücklich abgeschlossen werden. Unter anderem erhielt der mit hässlichen Eternitplatten gedeckte Turm wiederum grün glasierte Dachziegel!

Abschließend möchte ich mich nochmals herzlichst beim Mesner der Stiftskirche bedanken! Dank auch an meinen Begleiter :^)

# KlosterNeustift #Eisacktal


0:08 Glocke 2
1:59 Glocke 1
4:02 Vollgeläut



Nauendorf liegt im Saalkreis und gehört heute zur Stadt Wettin-Löbejün sowie zum Pfarrbereich Teicha-Petersberg. Der Ort wurde 1207 erstmals als Niendorp erwähnt und gehörte damals zur Grafschaft Wettin, bevor er dem Kloster Petersberg übertragen wurde, während später die gesamte Grafschaft Wettin dem Erzbistum Magdeburg zugehörig wurde. Im 14. und 15. Jahrhundert besaßen mehrere Schriftvasallen aus Halle Güter in Nygendorff, wie der Ort damals hieß. 1950 wurden die Orte Merbitz und Priester mit eingemeindet, seit 2011 gehört Nauendorf zum neu gegründeten Verwaltungskreis Wettin-Löbejün.

Das älteste Bauwerk im Ort ist die ev. Kirche, die dem heiligen Wenzel geweiht ist. Wahrscheinlich befand sich an ihrer Stelle, leicht erhöht im Ort, schon früher ein Gotteshaus aus Missionszeiten. Der heutige Bruchsteinbau stammt in seinen Grundfesten aus dem 13. Jahrhundert, wobei der Turm der älteste Baubestandteil ist. Der ursprünglich rechteckige, einschiffige Kirchsaal erhielt im 14. oder 15. Jahrhundert einen gotischen, polygonalen Chorraum, welcher heute drei im 19. Jahrhundert geschaffene Buntglasfenster zeigt. Aus gotischer Zeit datiert ebenfalls noch ein Spitzbogenportal an der Ostwand, während sich an selbiger Wand auch noch ein romanisches Portal erhalten hat. Die hexagonale Kanzel mit ihren Flachfeldern und dem Spruchband stammt aus der Zeit der Renaissance. 1906 wurde das Kirchenschiff deutlich verbreitert, neue neoromanische Fenster wurden eingesetzt, ebenfalls wurde die u-förmige Empore geschaffen, welche dem Raum eine scheinbare Dreischiffigkeit verleiht. Aus dem Jahr 1906 datiert auch der Taufstein, dessen mittelalterlicher Vorgänger aus Sandstein in der Eingangshalle Platz gefunden hat. Die Orgel schuf der Zöbriger Meister Wilhelm Rühlmann im Jahre 1907 hinter einem barocken Prospekt einer unbekannten Vorgängerorgel. Das 287. Instrument der Firma besitzt 14 Register auf 2 Manualen und Pedal bei pneumatischen Laden und wurde 2002 von Th. Schildt aus Halle saniert.
Im massigen Turm tönen durch die romanischen Schallarkaden zwei wertvolle historische Instrumente ins Land, ein drittes Gefach des 1734 errichteten massiven Glockenstuhls blieb durch die Wirren zweier Kriege bis heute leer, das Joch erinnert noch an die ehemalige mittlere Glocke. Die kleine Glocke, bis auf einige Stege unverziert, kam für den zweiten Weltkrieg auf den Glockenfriedhof, kehrte aber wie durch ein Wunder ohne Krohne nach Nauendorf zurück und läutet seitdem wieder. Sie stammt wohl aus der Erbauungszeit der Kirche und zeigt Anleihen der Zuckerhutform. Die große Glocke ist ein Werk eines unbekannten Meisters, die Kronenform spricht aber für eine Schule von Glockengießern, aus der auch der hallesche Gießer später entstammte. Bemerkenswert an ihr ist eine eingegossene Münze auf der Haube sowie die etwas unbeholfene Majuskelschrift, bei der recht wahllos mitten im Wort Medaillons eingefügt wurden.
Beide Glocken hängen an schön gestalteten Jochen mit bemerkenswerten Kopfhölzern, wobei besonders bei Glocke 1 der Vorschwung des Klöppels etwas zu lang zu sein scheint. In der sanierten Anlage erklingen beide Glocken regelmäßig zum Gottesdienst.
Ein herzlicher Dank sei Pfarrer David Joram für die Überlassung der Schlüsselgewalt sowie dem Kollgen fürs Fahren, Läuten und dabei sein!



Glocke 2
Unbekannter Gießer, 13. Jahrhundert
Durchm.: 55,5cm
Schlagton: ~h"
Zier: an der Schulter zwei Stege, am Wolm zwei weitere Stege, sonst unbezeichnet


Glocke 1
Unbekannter Gießer, 14./15. Jahrhundert
Durchm: 98,9cm
Schlagton: a'
Zier: auf der Haube ein Steg und eine eingegossene Münze,
an der Schulter zwischen zwei Stegen oben und drei Stegen unten
Majuskelinschrift:
O rex glori(Medaillon)e veni cum (Medaillon) pace fiat

mis(Medaillon)erieor Diabulu(Mittelpunkt)s (Medaillon)
Das erste Medaillon mit Kreuzigungsszene, andere Medaillons
unlesbar, alle Worte durch Mittelpunkte getrennt,
am Wolm drei weitere Stege


Video, Audio, Bild und Schnitt: JRorgel, 2020

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