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Es läuten die klangvollen 4 Glocken der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung aus Ehrwald im Tiroler Außerfern.

Stimmung:

f' as' b' des''

Gießer: Glockengießerei Grassmayr, Innsbruck (1948)

Auf dem zweiten Foto ist in der Bildmitte die Ehrwalder Sonnenspitze (2417 m ü. d. A.) zu sehen, die an diesem Tag mit den Wolken zu kämpfen hatte. :-)

In Ehrwald wird das Einläuten vor hohen Feiertagen ein bisschen speziell ausgeführt, nämlich:

Vollgeläute von groß nach klein

Einzelläuten von groß nach klein

Vollgeläute von klein nach groß

Die Pfarrkirche ist ein einheitlich barocker Bau; ihr Nordturm trägt eine Zwiebelhaube.
Sie wurde 1728/29 an Stelle eines 1648 geweihten älteren Baus errichtet und im Jahr 1784 verlängert. Der Gemälde des Hochaltars wurde 1878 gestiftet.
Das monumentale Fresko Christkönig an der Außenwand der Sakristei und die Deckengemälde im Chor und Langhaus wurden 1960 bzw. 1963 von Roman Fasser geschaffen.
Der Friedhof um die Kirche wurde zugleich mit dieser 1648 angelegt und beherbergt zahlreiche schmiedeeiserne Kreuze.
Die Einsegnungskapelle am nördlichen Ende wurde 1928 errichtet.

Quelle: (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Ehrwald)

Ein herzliches Dankeschön an den Herrn Pfarrer Herbert Kassebacher (†), dem Pfarrkoordinator sowie meinem Begleiter für die Mithilfe und das Bedienen des Schaltkastens!


Lochau, ein Dorf in der Elsteraue und Teil des Pfarrverbandes Kabelsketal, ist ein Ortsteil der Gemeinde Schkopau. 1141 wurde Lochau als Glochowe erstmals erwähnt und war einst Teil des Erzstiftes Magdeburg. 1816 gelangte Lochau im Zuge der Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress zum Regierungsbezirk Merseburg und damit zur preußischen Provinz Sachsen. 1938 vereinigte Lochau sich mit dem damals noch benachbarten Dorf Wesenitz und wurde 2004 Teil der Gemeinde Schkopau.



Eine Kirche aus Holz ist um 1170 erwähnt, es folgte im 15. Jahrhundert ein Steinbau, auf den die heutige Dorfkirche St.Anna im Kern zurückgeht. 1752-53 wurde die Kirche erweitert und 1792 in der heutigen Form fertig gestellt. Sie zeigt sich als einschiffiger Saalbau mit hohen Bogenfenstern sowie einem Turm mit oktogonaler Glockenstube samt welscher Haube als Bekrönung. Bemerkenswert ist die fast vollständig erhaltene klassizistische Innenausstattung samt großem Kanzelaltar, der von vier Säulen flankiert wird. Ursprünglich besaß die Kirche Doppelemporen, von denen aber die oberen verloren gingen. Außen an der Ostseite des dreiseitigen Chores findet sich das Epitaph des 1562 verstorbenen kursächsischen Obristen Hans von Dieskau. Die bemerkenswerte Orgel schuf der Merseburger Orgelbauer Friedrich Gerhardt im Jahre 1874. Sie besitzt 15 Register auf 2 Manualen und Pedal und ist gegenwärtig stark überholungsbedürftig, Geld für eine Sanierung wird bereits mit Pfeifenpatenschaften gesammelt.


Die Glocken der Lochauer Kirche haben eine bewegte Geschichte. Es wird von 2 Glocken berichtet, eine davon vor 1500 gegossen und leider im 1. Weltkrieg eingeschmolzen und somit unwiederbringlich verloren. Nach dem krieg wurde Ersatz aus Bronze geschaffen, auch dieser musste im 2. Weltkrieg wieder abgegeben werden und blieb im Krieg. Dennoch erhielt sich eine sehr spezielle Glocke über die Jahrhunderte - ihre etwas merkwürdige, unbeholfene Form mit schiefen Kordeln an der Schulter sowie einer fast unlesbaren Minuskelinschrift sowie der ausladende Wolm machen diese Glocke zu etwas Besonderem. Der Klang des im 15. Jahrhundert entstandenen Instrumentes ist trotz der schiefen Form erstaunlich gut. Auf den Flanken ist jeweils ein stilisiertes "S" zu sehen, welches eventuell ein Gießerzeichen darstellen könnte - es sind jedoch bis jetzt keine vergleichbaren Glocken aufgetaucht, die seltsame Form könnte auf ein Erstlingswerk hindeuten. In der Inschrift lassen sich die Worte "aet" sowie "Anna" und "vivi" ablesen - vielleicht handelt es sich hierbei um eine Sterbeglocke. Daneben beinhaltet die Inschrift noch zwei kleine Medaillons sowie eine Bogendarstellung mit Person darin. Ein weiterer Trenner ist ein reliefartiger Kreis. Die historische Glocke von Lochau ist sicher eines der bemerkenswertesten und speziellsten Instrumente des Saalkreises. Nachdem diese Glocke lange Zeit alleine im Tum hing, erhielt sie im Zuge der Sanierung der Kirche zwei Schwestern, 2010 und 2015 gegossen durch die Kunst.& Glockengießerei Lauchhammer.

Zuerst wurde die große Glocke mit der Inschrift "FÖRDERVEREIN ST.-ANNEN-KIRCHE LOCHAU E.V. gegossen und 2015 dann die kleine Schwester "IN GEDENKEN AN ECKHARDT LAUER" als Einzelstiftung - SOLI DEO GLORIA steht auf ihrer Rückseite. Beide Glocken zeigen zusätzlich ein Gießerzeichen sowie ein florales Fries an der Schulter.
Seit 2015 erschallt nun also wieder ein charakteristischer Dreiklang über die Elsteraue, angetrieben von Linearmotoren.


Glocke 3 - Kunst-& Glockengießere Lauchhammer
2015
Durchm.: 74,5cm
Schlagton: d''

IN GEDENKEN AN ECKHARDT LAUER
auf der Rückseite SOLI DEO GLORIA
an der Schulter florales Fries, 3 Stege am Wolm


Glocke 2 - unbekannter Gießer
15. Jahrhundert
Durchm.: 90,5cm
Schlagton h'

zwischen zwei Kordeln Minuskelinschrift, am Wolm 2 Stege,
an der Flanke gegenüber je ein großes "S"


Glocke 1 - Kunst-& Glockengießerei Lauchhammer
2010
Durchm.: 101,5cm
Schlagton: g'
FÖRDERVEREIN ST.-ANNEN-KIRCHE LOCHAU E.V.
an der Schulter florales Fries,
3 Stege am Wolm


Danke an die Kirchengemeinde und den Förderverein für die Erlaubnis von Aufnahme und Dokumentation!


http://www.foerderverein-st-annen-kirche.de/geschichte/geschichte.php


Video, Audio, Bild und Schnitt: JRorgel, 2020

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