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Es läuten die 5 Glocken der Pfarrkirche zur Hl. Margaretha aus Buch im Tiroler Unterinntal.

Stimmung:

d' e' fis' a' h'(+)

Gießer:

Gl. 1-4 Glockengießerei Franz Oberascher, Salzburg (1948)
Gl. 5 Glockengießerei Grassmayr, Innsbruck (1923)

Eine vorbildlich eingestellte Anlage mitsamt einem für Tirol angemessenen Läutewinkel!

Da ich über die Pfarrkirche von Buch keine Beschreibung fand, hier nun folgende Geschichte.

Von einem spannenden Buch in Tirol

Die Geschichte der Tiroler Gemeinde Buch zieht einen genauso in den Bann wie es das gleichnamige Druckwerk manchmal schafft. Der Ort ist nicht nur Heimat einer ehemals bedeutenden Burg, sondern auch von der einzigen Landesheiligen und dem größten Baum Tirols.

Spannend, aufregend und von Höhen und Tiefen geprägt, so oder so ähnlich könnte der Klappentext von Buch in Tirol lauten. Die Geschichte des 2.500-Einwohner-Ortes ist nämlich alles andere als langweilig und beinhaltet auch eine sagenumwobene Schutzpatronin.

Buch liegt im Unterinntal, südlich des Inns. Neben dem namensgebenden Ort Buch besteht die Gemeinde noch aus den Dörfern St. Margarethen und Maurach, einem Teil von Rotholz und dem am Berghang gelegenen Troi.

Rottenburg war Tirols wirtschaftliche Drehscheibe

Am bekanntesten ist Buch wohl für die Rottenburg, die oberhalb der Gemeinde in Rotholz liegt und heute allerdings zur Ruine verfallen ist. Sie wurde 1149 erstmals urkundlich erwähnt und war im Mittelalter die wirtschaftliche Drehscheibe und das Verwaltungszentrum Tirols. Bedeutung erlangte die Burg durch das Adelsgeschlecht der Rottenburger, denen sie als Stammsitz diente. Diese stiegen zu einem der mächtigsten Geschlechter Tirols auf und hatten sogar Besitztümer im heutigen Südtirol.

Im Jahr 1407 kam es allerdings zum Bruch zwischen Graf Heinrich VI. von Rottenburg und dem Landesfürsten Herzog Friedrich von Tirol. In dem Zuge verloren die Rottenburger ihre Burg, die daraufhin zur Ruine verfiel. 1460 wurde sie zwar als Sitz des Landesgerichtes wieder errichtet, 1594 wurde das Gericht allerdings nach Rotholz verlegt und die Festung dem Verfall preisgegeben.

Die Sage der Hl. Notburga

Untrennbar mit der Geschichte des Burg verbunden ist die Heilige Notburga, die dort im 13. Jahrhundert als Wirtschafterin tätig war. Ihr soziales Engagement führte zu dauernden Konflikten mit der Schlossherrin. Notburga wurde eines Tages entdeckt, wie sie den Armen Brot und Wein bringen wollte, diese sollen sich dann in Lauge und Sägespäne verwandelt haben.

Eine weitere Sage soll sich in Eben am Achensee zugetragen haben, dorthin wurde Notburga nämlich von der Schlossherrin von Rottenburg geschickt um als Magd zu arbeiten. Als der Bauer sie aufforderte, nach dem Abendläuten weiter am Feld zu arbeiten, soll sie ihre Sichel in die Luft geworfen haben und diese blieb an einem Sonnenstrahl hängen. Daraufhin ließ sie der Bauer ziehen. Dies machte sie zur Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft.

Notburga starb 1313 auf der Rottenburg, auf die sie nach dem Tod der Schlossherrin zurückkehrte. Auf Initiative von Graf Ludwig Penz wurde 1957 aus Teilen der umherliegenden Steine der Ruine die Notburga-Kapelle errichtet.

Nicht nur die Kapelle erinnert an die Schutzpatronin, sondern auch die 200 Jahre alte Notburga-Fichte, die am Areal des Schlosses steht und mit einer Höhe von 58 Metern der größte Baum Tirols ist.

Rätselhafte Namensgebungen

Es ist unklar, ob das Adelsgeschlecht nach der Burg oder die Burg nach dem Adelsgeschlecht benannt wurde. Ersteres scheint aber logischer, da die Anlage aus dem lokalen roten Buntsandstein erbaut ist.

Nicht geklärt ist auch woher der Ortsname Buch kommt. Dass er womöglich eher von dem gleichnamigen Laubbaum, als tatsächlich von dem gebundenen Druckwerk kommt, ist aber wahrscheinlich. Dafür spricht auch das Wappen, das eine rotblättrige Buche vor gelbem Hintergrund zeigt.

Kupfer und Silber abgebaut

Ersten Aufschwung nahm Buch im 15. Jahrhundert durch den Bergbau von Kupfer und Silber. Zahlreiche Stollen oberhalb des Ortes Troi zeugen noch heute von den Bergknappen, die sich hier ansiedelten. In der Blütezeit des Bergbaus wurde es daher notwendig, die katholische Pfarrkirche von St. Margarethen zu vergrößern.

Heute ein beliebtes Ausflugsziel

Heute ist Buch, vor allem die Rottenburg, ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. Zur Schlossruine führt sogar ein Bibelweg. Als Geheimtipp gilt der Bucher Wasserfall, der vom Gasthof Bucherwirt in 20 Minuten zu Fuß erreichbar ist. Der nahe gelegene Achensee bietet außerdem eine Reihe von Ausflugs- und Freizeitmöglichkeiten. Also nicht nur im Buch lesen, sondern gleich nach Buch fahren!

Quelle: (https://www.kommunalnet.at/news/einzelansicht/von-einem-spannenden-buch-in-tirol.html)

Ein herzliches Dankeschön dem freundlichen Mesner sowie auch an meinen Begleiter!


Drei Glocken läuten im Turm der Malchiner Johanniskirche.
Die Kirche ist der Ersatzbau für einen romanischen Erstbau, der im Jahr 1397 abbrannte. Dabei wurde das ursprüngliche Bauwerk bis auf wenige Grundmauern zerstört. Diese integrierten die Baumeister in den gotischen Neubau. Dieser wurde im Jahr 1440 eingeweiht. Die Kirche wurde als dreischiffige Basilika im Stil der Backsteingotik erbaut. Die Kirche besteht aus dem 42 Meter langen und 22 Meter hohen Langhaus mit vier Jochen, dem Chor mit dreiseitigem Chorschluss mit einem Joch und der Vorhalle mit fünf Jochen. Der 67 Meter hohe Kirchturm kann zu bestimmten Zeiten bis in die Laterne bestiegen werden, von welcher man einen schönen Ausblick auf die umliegende Landschaft und die diversen Seen hat.
Im Turm läutet ein komplett historisches Terzett.
Mit dem Brand der Kirche 1397 ging auch das alte Geläut verloren. Kurz darauf schuf Rickert de Monkehagen einen neuen Geläutesatz, der wahrscheinlich aus drei oder vier Glocken bestand. 1481 erfolgte der Guss der heutigen kleinen Glocke. 1561 wurde die größte Glocke von Matthäus Matz umgegossen, welcher 1612 auch die Schlagglocke in der Turmlaterne schuf. 1824 wurde die große Glocke erneut umgegossen. Da der Rostocker Gießer Valentin Schultz nicht genug Ofenkapazität hatte, ging der Auftrag an die in Schwerin ansässigen Gebrüder Schwenn. Vor den beiden Weltkriegen hingen somit fünf Glocken im Turm: Die große Glocke von 1824, die zweitgrößte Glocke von Monkehagen, die dritte Glocke von 1481 und die kleine Monkehagenglocke; dazu die Schlagglocke in der Laterne. Den Glocken 2 bis 4 wurden im Übrigen Ende des 19. Jahrhunderts von Gustav Collier (Berlin) die Kronen abgeschlagen. Die Glocken 1 und 4 wurden eingeschmolzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hing man die Schlagglocke aus der Turmlaterne in die Glockenstube um, sodass man seitdem wieder über drei Glocken verfügt. Leider läuten sie an gekröpften Jochen.

(1) GROßE GLOCKE
1424 mm, ca. 800 kg
Matthäus Matz 1612
cis'+3

(2) APOSTELGLOCKE
1415 mm, ca. 2200 kg
Rickert de Monkehagen um 1400
dis'+4

(3) KLEINE GLOCKE
1104 mm, ca. 800 kg
unbezeichnet 1481
g'-1

Ich danke Pastor Hasenpusch für die Aufnahmeermöglichung!

(c) GlockenHenry 2021

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