Beschreibung der Videos

Drei Glocken läuten im Turm der Malchiner Johanniskirche.
Die Kirche ist der Ersatzbau für einen romanischen Erstbau, der im Jahr 1397 abbrannte. Dabei wurde das ursprüngliche Bauwerk bis auf wenige Grundmauern zerstört. Diese integrierten die Baumeister in den gotischen Neubau. Dieser wurde im Jahr 1440 eingeweiht. Die Kirche wurde als dreischiffige Basilika im Stil der Backsteingotik erbaut. Die Kirche besteht aus dem 42 Meter langen und 22 Meter hohen Langhaus mit vier Jochen, dem Chor mit dreiseitigem Chorschluss mit einem Joch und der Vorhalle mit fünf Jochen. Der 67 Meter hohe Kirchturm kann zu bestimmten Zeiten bis in die Laterne bestiegen werden, von welcher man einen schönen Ausblick auf die umliegende Landschaft und die diversen Seen hat.
Im Turm läutet ein komplett historisches Terzett.
Mit dem Brand der Kirche 1397 ging auch das alte Geläut verloren. Kurz darauf schuf Rickert de Monkehagen einen neuen Geläutesatz, der wahrscheinlich aus drei oder vier Glocken bestand. 1481 erfolgte der Guss der heutigen kleinen Glocke. 1561 wurde die größte Glocke von Matthäus Matz umgegossen, welcher 1612 auch die Schlagglocke in der Turmlaterne schuf. 1824 wurde die große Glocke erneut umgegossen. Da der Rostocker Gießer Valentin Schultz nicht genug Ofenkapazität hatte, ging der Auftrag an die in Schwerin ansässigen Gebrüder Schwenn. Vor den beiden Weltkriegen hingen somit fünf Glocken im Turm: Die große Glocke von 1824, die zweitgrößte Glocke von Monkehagen, die dritte Glocke von 1481 und die kleine Monkehagenglocke; dazu die Schlagglocke in der Laterne. Den Glocken 2 bis 4 wurden im Übrigen Ende des 19. Jahrhunderts von Gustav Collier (Berlin) die Kronen abgeschlagen. Die Glocken 1 und 4 wurden eingeschmolzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hing man die Schlagglocke aus der Turmlaterne in die Glockenstube um, sodass man seitdem wieder über drei Glocken verfügt. Leider läuten sie an gekröpften Jochen.

(1) GROßE GLOCKE
1424 mm, ca. 800 kg
Matthäus Matz 1612
cis'+3

(2) APOSTELGLOCKE
1415 mm, ca. 2200 kg
Rickert de Monkehagen um 1400
dis'+4

(3) KLEINE GLOCKE
1104 mm, ca. 800 kg
unbezeichnet 1481
g'-1

Ich danke Pastor Hasenpusch für die Aufnahmeermöglichung!

(c) GlockenHenry 2021


Es läuten die drei #Glocken der Ev.-Luth. Lutherkirche im Osten der sächsischen Weinstadt Radebeul.
Das alte Dorf Radebeul war seit jeher nach Kaditz eingepfarrt und die Bewohner gingen in die dortige Kirche zum Gottesdienst. Erst als die Ortschaften Radebeul, Serkowitz und Oberlößnitz immer stärker anwuchs, wuchs auch der Wunsch nach einer eigenen Kirchgemeinde. Dieses Ziel konnte 1890 erreicht werden. Der Grundstein für die `Kirche zu Radebeul´ wurde im folgenden Jahr gelegt, nach einem Jahr Bauzeit konnte das neue, aus roten Ziegeln errichtete Gotteshaus im November 1892 geweiht werden.

Das erste Geläut wurde bereits 1890 von der Gießerei Bierling in Dresden gegossen. Zwei der drei Glocken (des'-f'-as') wurden 1917 eingeschmolzen. Die kleinste Glocke, die der Gemeinde erhalten blieb, wurde 1921 verkauft, um sich ein neues Geläut leisten zu können. Dieses bestand aus Eisenhartguss und wurde 1921 in gleicher Tonlage von Schilling & Lattermann gegossen. Diese Glocken taten bis 2007 ihren Dienst. Heute stehen sie auf dem Kirchplatz neben dem Eingang zur Lutherkirche. Eine Aufnahme der alten Glocken (erstellt durch die Gemeinde) ist im Intro (01:53) zu hören. Da die Schäden am Glockenstuhl so groß waren, entschied man sich neben dem Neubau eines Stuhls gleich zu der Neuanschaffung von drei Glocken. Diese sollten ebenfalls die gleichen Töne haben, wie die beiden Vorgängergeläute. Die Wahl der Gießerei fiel auf die Glocken- und Kustgießerei im brandenburgischen Lauchhammer. Am Reformationstag 2008 fand die feierliche Glockenweihe statt.
Die Glocke 1 wurde mit einem Davidstern verziert, der an die Untaten während der NS- Zeit in der Kirche und Stadt Radebeul erinnern soll. Die mittlere Glocke wurde von der Stadt Radebeul und ihren Winzern gestiftet. Auf der Glocke 3 sind die Namen von 130 Kindern der Gemeinde verzeichnet.

--
des'-f'-as'

Glocke 1
Lutherglocke
Ton: des' +2,5
Gewicht: 1650 kg
Durchmesser: 141 cm
Gießerei: Glocken- und Kunstguss Lauchhammer
Gussjahr: 2008
Inschrift: EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE, FRIEDE AUF ERDEN UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN.

Glocke 2
Stadt- und Winzerglocke
Ton: f' -0,5
Gewicht: 948 kg
Durchmesser: 115 cm
Gießerei: Glocken- und Kunstguss Lauchhammer
Gussjahr: 2008
Inschrift: CHRISTUS IST DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN, WER AN IHN GLAUBET, DER WIRD LEBEN, OB ER GLEICH STÜRBE.

Glocke 3
Kinderglocke
Ton: as' +2
Gewicht: 660 kg
Durchmesser: 102 cm
Gießerei: Glocken- und Kunstguss Lauchhammer
Gussjahr: 2008
Inschrift: WER DA GLAUBET UND GETAUFT WIRD, DER WIRD SELIG WERDEN.

---------------
Mein Herzlicher Dank gilt Pfr. Christof Heinze für die freundliche Unterstützung bei den Aufnahmen.
Vielen Dank auch an Ben für die kleine Tour durch das sächsische Weinland. Sein Video findet ihr hier: https://youtu.be/k7UKbIj8AYA

Tags

Mehrere Videos parallel von GlockenHenry, Bennoglocke mit Glocken, romanisch, barock, gotisch, Kirchen, GlockenHenry, Deutschland, Malchin, Mecklenburg-Vorpommern, Mecklenburgische Seenplatte, radebeul, glocken, radebeul glocken, glockenläuten, kirchenglocken, radebeul lutherkirche, bennoglocke, glockenfreak007, glockenzeit, glocke, bells, sachsen glocken, dresden glocken, wein