Beschreibung der Videos

Die sechs Glocken H°-d'-e'-fis'-a'-h' der Pfarrkirche St. Blasius zu Altusried bilden eines der klangschönsten Geläute des Allgäus. Das Ensemble stammt dabei von drei unterschiedlichen Gießern und erklingt aus einer einzigartigen Anlage, die noch aus der Installationszeit der modernen Glocken stammt.



Von den Vorgängergeläuten der Pfarrkirche St.Blasius waren nach dem zweiten Weltkrieg nur noch zwei Glocken [2+4] erhalten geblieben. Die ältere der beiden Glocken, die im Jahre 1524 gegossene "Zwölferin" [4] wurde wohl von der Biberacher Gießhütte oder einem dort gelernten Meister gegossen. Aus dem 18.Jahrhundert stammt schließlich die zweite erhaltene, historische Glocke [2]. Sie wurde von den Nachfolgern des Gussmeisters Sartor im Jahre 1777 in Memmingen gegossen.
Zu diesen beiden sehr klangvollen Exemplaren wurden im Jahre 1952 vier neue Glocken [1+3+5+6] ergänzt. Die Glockengießerei Kuhn&Wolfart in Lauingen goss diese vier wunderschönen, qualitätvollen Glocken in schwerer Rippe.
Das sechsstimmige Geläut erklingt seither im damals errichteten Stahlglockenstuhl an gekröpften Jochen und wird von den originalen Maschinen geläutet. Trotzdem bildet das Geläut eine klangvolle und dynamische Einheit, bei der die Verlangsamung besonders bei den großen Glocken eher feierlich als störend wirkt.

Während der Turm der Pfarrkirche St.Blasius noch aus dem 13. Jahrhundert stammt, ist das Kirchenschiff bedeutend jünger. Es wurde nach dem 30-jährigen Krieg zwischen 1670 und 1687 errichtet. Die heutige, spätbarocke Innenausstattung erhielt die Kirche zwischen 1694 und 1730.

Altusried ist überregional für seine Freilichtbühne bekannt, in der jedes Jahr zur Sommersaison von den Bürgern der Marktgemeinde verschiedene Bühnenstücke dargeboten werden.

Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde Altusried für die Ermöglichung dieser Aufnahme ganz herzlich bedanken!
Ich wünsche euch allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2017!


Mit seinen fünf Glocken beherrbergt der Turm der evangelisch-lutherischen Petrikirche im Zentrum Kulmbachs das tontiefste und auch schwerste Geläuteensemble der oberfränkischen Markgrafenstadt am Mainzusammenfluss. Nachdem in beiden Weltkriegen ein Großteil der Kulmbacher Glocken vernichtet worden waren, entstand in der Nachkriegszeit ab 1952 auch das heutige Geläute der Petrikirche. Streng genommen beginnt seine Geschichte allerdings schon früher: Als Ersatz für die im 1. Weltkrieg verloren gegangenen Glocken fertigte die Gießerei Franz Schilling in Apolda zunächst 1922 ein erstes "Großgeläute" in den Tönen h° d' e' fis' a' für die Pfarrkirche, welches schließlich auch Vorbild für die heute vorhandenen Glocken sein sollte. Bereits zwanzig Jahre später musste, mit Ausnahme der kleinsten Glocke, das gesamte Geläute auf Anordnung der Nationalsozialisten vom Turm genommen, zerschlagen und eingeschmolzen werden. Jahrelang erklang nur die alte, kleine Glocke über der Innenstadt, bevor die Glockengießerei Rincker in Sinn 1952 zunächst den Auftrag zum Guss dreier Glocken erhalten hatte. Für das neue Geläute beabsichtigt man wiederum, die Tonfolge des Vorgängergeläutes zu übernehmen. Die Bronze der erhaltenen, kleinsten Glocke wurde in Zahlung gegeben und für den Neuguss verwendet. Fünf Jahre später schuf man die Abendmahlsglocke, bevor das Geläute weitere fünf Jahre später, 1962, endlich mit dem Guss der großen Friedensglocke vervollständigt werden konnte. Die Instrumente sind zwar recht schlicht, jedoch recht aussagekräftig gestaltet. Während die drei kleineren Glocken etwas obertönig klingen, weisen die beiden großen ein recht klar definiertes, volles und warmes Klangbild auf. Im Zusammenklang erweisen sich die fünf, im historischen Holzglockenstuhl montieren Instrumente, zwar durchaus als ansprechend, werden aber in ihrer Klangentfaltung an der Aufhängung am verkröpften Joch beeinträchtigt.

Gl. 1 | Friedensglocke | h° | 2430 kg | 1623 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1962)
Gl. 2 | Abendmahlsglocke | d' | 1380 kg | 1351 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1957)
Gl. 3 | Gebetsglocke | e' | 899 kg | 1067 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1952)
Gl. 4 | Taufglocke | fis' | 613 kg | 1031 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1952)
Gl. 5 | Kindergottesdienstglocke | a' | 392 kg | 878 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1952)

Erstmals erwähnt wird Kulmbach in einer Schenkungsurkunde von 1028 als "Kulma". Knapp hundert Jahre später entstand die Plassenburg, welche heute das Wahrzeichen der Stadt bildet. Am Fuße des zugehörigen Burgbergs liegt - weithin sichtbar - das wohl älteste Gotteshaus der Stadt, die Petrikirche. Nachdem man wohl bereits zur Jahrtausendwende eine erste Kirche errichtet hatte, ist der Kirchenbau selbst erst für das Jahr 1174 urkundlich bezeugt. Als die Hussiten 1430 in Kulmbach einfielen, wurde die gesamte Stadt mitsamt dieser Kirche zerstört. Erst neun Jahre später begann man mit dem Wiederaufbau der Petrikirche im spätgotischen Stil. Nachdem die Reformation in den 1520er Jahren in Kulmbach Einzug gehalten hatte und die Petrigemeinde evangelisch wurde, ist das Gotteshaus wenige Jahre später, 1553, im Markgräflerkrieg erneut zerstört worden. Der ruinöse Kirchenbau konnte erst ab 1559 unter Verwendung der alten Chor- und Turmmauern wiedererrichtet werden. Nach dem Wiederaufbau flankiert die massive Hallenkirche nun wieder der mächtige Petriturm, welcher mit einem oktogonalen Glockengeschoss abschließt und 1568 vollendet wurde. Seit einer Umgestaltung im neugotischen Stil von 1878 bis 1880 präsentiert sich die Kirche im heutigen Erscheinungsbild, im Zentrum erhebt sich jedoch noch immer der pächtige, frühbarocke Hochaltar aus dem Jahre 1650.

Ablauf des Videos:
00:00​​ Führung durch die Kirche, Geläute "von außen"
02:30​​ Einzelglocken
09:10​​ Geläute aller Glocken

Herzlich danken möchte ich Pfarrer Winkler und Frau Götz für die Ermöglichung der Aufnahme.
Verwendete Quellen, abgerufen am 28.03.2021:
Historie des Geläutes: Evang.-luth. Pfarramt Kulmbach, Die Petrikirche im 20. Jahrhundert
Kirchenbau: https://de.wikipedia.org/wiki/Petrikirche_(Kulmbach) , https://www.kulmbach.de/xist4c/web/Petrikirche_id_4627_.htm
Text einschl. Glockendaten, Ton und Bild: Ben Schröder, "Glockenzeit". Wiederverwendung nur mit Genehmigung des Verfassers.

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