Beschreibung der Videos
Es läuten die 5 #Glocken der Pfarrkirche zum hl. Antonius von Padua aus #Hausham in Bayern.
Disposition: cis' e' fis' a' cis"
Glocken 1-4: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum 1951
Glocke 5: Oberascher, München 1927
Gl. 1 "St. Barbara" cis1 / 1.625 kg / ⌀ 1.600 mm
Gl. 2 "St. Antonius" e1 / 1.000 kg / ⌀ 1.350 mm
Gl. 3 "St. Maria" fis1 / 675 kg /⌀ 1.180 mm
Gl. 4 "St. Josef" a1 / 370 kg / ⌀ 970 mm
Gl. 5 "St. Isidor" cis2 / 225 kg /⌀ ca. 700 mm
Das #Geläute der Pfarrkirche St. Anton ist weithin zu hören. Ein festlicher Glockenchor im markanten und schönen Kirchturm von Hausham.
Im Gutachten des damaligen erzbischöflichen Glockensachverständigen und Domkapellmeisters Ludwig Berberich, München, erhielten die neuen Glocken hohes Lob: "Das Geläute stimmt vollkommen rein."
Der Zwiebelturm der katholischen Pfarrkirche St. Anton markiert den Ortsteil Abwinkl. Die großzügig gestaltete #Kirche wurde 1909 nach Plänen von Heinrich Hauberrisser, Sohn des bekannten Architekten Georg von Hauberrisser, im Neobarockstil errichtet. Grund war die rasante Bevölkerungszunahme aufgrund des Pechkohleabbaues.
Ursprünglich sollte die Kirche auf dem nördlichen markanten Hügel errichtet werden, man entschied sich letztlich doch für den jetzigen Standort, da man auf die alten und gebrechlichen Kirchgänger Rücksicht nahm!
Zum Geläut:
Der 2. Weltkrieg vernichtete vom 1910 gegossenen Geläute der Münchener Glockengießerei Oberascher die den 1. Weltkrieg überdauernde große Glocke und drei des 1927 von derselben Firma gegossenen Zwischenkriegsgeläutes. Lediglich die Kleinste blieb übrig.
1951 bestellte man die jetzigen Glocken in Bochum. Es handelt sich dabei mit um eines der ersten in dieser Rippe (V7e) gegossene Geläutes nach jenem des Paderborner Doms!
Die "Groaß", auch "Festtagsglocke" genannt, ist der Bergwerkspatronin der hl. Barbara gewidmet und wurde von den Bergwerksbetreibern spendiert!
2018 wurden neue Jalousien in Lärchenholz eingebaut und auf Wunsch des Pfarrers mit aufklappbaren Läden versehen. So können sie bei besonderen Anlässen geöffnet werden, erleichtern gleichzeitig aber auch in Zukunft anfallende Arbeiten an Glockenstuhl und Turm!
Es ist sogar geplant sie in Zukunft eventuell mit Motoren nachzurüsten :^)
2019 wurde der schon marode Stahlglockenstuhl durch den jetzigen aus massivem Eichenholz ersetzt. Als große Besonderheit für Bayern wurden zudem an allen Glocken #Klöppelfänger verbaut und der Läutewinkel wurde erhöht! So kann selbst der blutigste Laie erkennen welches Klangpotential in diesen Stahlglocken steckt!
Ausführende Firma für alle Arbeiten war Schauer & Sachs in Salzburg.
Das Erstläuten fand am 30. November 2019 zum Einläuten des neuen Kirchenjahres im Rahmen eines Festaktes statt!
Die Gemeinde Hausham liegt im Schlierachtal zwischen dem Tegernsee und Schliersee im Landkreis Miesbach.
Danke dem Herrn Pfarrer Michael Mannhardt von Hausham, der mir dieses überaus klangvolle Stahlgeläut vorführte und auch die Aufnahme im Kirchturm ermöglichte!
Mit seinen fünf Glocken beherrbergt der Turm der evangelisch-lutherischen Petrikirche im Zentrum Kulmbachs das tontiefste und auch schwerste Geläuteensemble der oberfränkischen Markgrafenstadt am Mainzusammenfluss. Nachdem in beiden Weltkriegen ein Großteil der Kulmbacher Glocken vernichtet worden waren, entstand in der Nachkriegszeit ab 1952 auch das heutige Geläute der Petrikirche. Streng genommen beginnt seine Geschichte allerdings schon früher: Als Ersatz für die im 1. Weltkrieg verloren gegangenen Glocken fertigte die Gießerei Franz Schilling in Apolda zunächst 1922 ein erstes "Großgeläute" in den Tönen h° d' e' fis' a' für die Pfarrkirche, welches schließlich auch Vorbild für die heute vorhandenen Glocken sein sollte. Bereits zwanzig Jahre später musste, mit Ausnahme der kleinsten Glocke, das gesamte Geläute auf Anordnung der Nationalsozialisten vom Turm genommen, zerschlagen und eingeschmolzen werden. Jahrelang erklang nur die alte, kleine Glocke über der Innenstadt, bevor die Glockengießerei Rincker in Sinn 1952 zunächst den Auftrag zum Guss dreier Glocken erhalten hatte. Für das neue Geläute beabsichtigt man wiederum, die Tonfolge des Vorgängergeläutes zu übernehmen. Die Bronze der erhaltenen, kleinsten Glocke wurde in Zahlung gegeben und für den Neuguss verwendet. Fünf Jahre später schuf man die Abendmahlsglocke, bevor das Geläute weitere fünf Jahre später, 1962, endlich mit dem Guss der großen Friedensglocke vervollständigt werden konnte. Die Instrumente sind zwar recht schlicht, jedoch recht aussagekräftig gestaltet. Während die drei kleineren Glocken etwas obertönig klingen, weisen die beiden großen ein recht klar definiertes, volles und warmes Klangbild auf. Im Zusammenklang erweisen sich die fünf, im historischen Holzglockenstuhl montieren Instrumente, zwar durchaus als ansprechend, werden aber in ihrer Klangentfaltung an der Aufhängung am verkröpften Joch beeinträchtigt.
Gl. 1 | Friedensglocke | h° | 2430 kg | 1623 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1962)
Gl. 2 | Abendmahlsglocke | d' | 1380 kg | 1351 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1957)
Gl. 3 | Gebetsglocke | e' | 899 kg | 1067 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1952)
Gl. 4 | Taufglocke | fis' | 613 kg | 1031 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1952)
Gl. 5 | Kindergottesdienstglocke | a' | 392 kg | 878 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1952)
Erstmals erwähnt wird Kulmbach in einer Schenkungsurkunde von 1028 als "Kulma". Knapp hundert Jahre später entstand die Plassenburg, welche heute das Wahrzeichen der Stadt bildet. Am Fuße des zugehörigen Burgbergs liegt - weithin sichtbar - das wohl älteste Gotteshaus der Stadt, die Petrikirche. Nachdem man wohl bereits zur Jahrtausendwende eine erste Kirche errichtet hatte, ist der Kirchenbau selbst erst für das Jahr 1174 urkundlich bezeugt. Als die Hussiten 1430 in Kulmbach einfielen, wurde die gesamte Stadt mitsamt dieser Kirche zerstört. Erst neun Jahre später begann man mit dem Wiederaufbau der Petrikirche im spätgotischen Stil. Nachdem die Reformation in den 1520er Jahren in Kulmbach Einzug gehalten hatte und die Petrigemeinde evangelisch wurde, ist das Gotteshaus wenige Jahre später, 1553, im Markgräflerkrieg erneut zerstört worden. Der ruinöse Kirchenbau konnte erst ab 1559 unter Verwendung der alten Chor- und Turmmauern wiedererrichtet werden. Nach dem Wiederaufbau flankiert die massive Hallenkirche nun wieder der mächtige Petriturm, welcher mit einem oktogonalen Glockengeschoss abschließt und 1568 vollendet wurde. Seit einer Umgestaltung im neugotischen Stil von 1878 bis 1880 präsentiert sich die Kirche im heutigen Erscheinungsbild, im Zentrum erhebt sich jedoch noch immer der pächtige, frühbarocke Hochaltar aus dem Jahre 1650.
Ablauf des Videos:
00:00 Führung durch die Kirche, Geläute "von außen"
02:30 Einzelglocken
09:10 Geläute aller Glocken
Herzlich danken möchte ich Pfarrer Winkler und Frau Götz für die Ermöglichung der Aufnahme.
Verwendete Quellen, abgerufen am 28.03.2021:
Historie des Geläutes: Evang.-luth. Pfarramt Kulmbach, Die Petrikirche im 20. Jahrhundert
Kirchenbau: https://de.wikipedia.org/wiki/Petrikirche_(Kulmbach) , https://www.kulmbach.de/xist4c/web/Petrikirche_id_4627_.htm
Text einschl. Glockendaten, Ton und Bild: Ben Schröder, "Glockenzeit". Wiederverwendung nur mit Genehmigung des Verfassers.
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