Beschreibung der Videos

Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Marien in Güstrow, der Kreisstadt des Landkreises Rostock im norddeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zu hören.

Ablauf:
0:00 Führung
4:04 Einzelläuten der Taufglocke
6:36 Vollgeläute

Technische Daten der Glocken: https://docdro.id/xw7HCbP

Ein herzliches Dankeschön geht an Küster und Gemeinderatsmitglied Scholz für die Ermöglichung der Aufnahme!

Dieses Video widme ich meiner gebürtig aus Güstrow stammenden Kollegin Nathalie Rode!

Hiermit wünsche ich allen einen gesegneten Aschermittwoch!

St. Marien wird erstmals 1308 urkundlich als eine dem Dom unterstellte Pfarrkirche erwähnt. Ihre bauliche Gestalt zu der Zeit ist nicht überliefert. Im 14. Jh. wurde dieser Bau durch die jetztige Kirche ersetzt. Während des Stadtbrandes 1503 erlitt die Kirche starke Schäden. Im gleichen Jahr begann man mit dem bis 1508 andauernden Wiederaufbau. 1534 wurde die Kirche den Protestanten übergeben. Von 1718 bis 1920 hatte die Türmerstube der Kirche ihre Funktion inne. 1765 ersetzte man die pyramidenförmige Haube des Turms durch die noch heute vorhandene barocke Turmhaube, die wiederrum 1780 erstmals mit Kupferplatten bedeckt wurde. 1880/83 erfolgte ein Umbau nach Plänen des Neustrelitzer Hofbaurates Georg Daniel durch den Güstrower Lanbaumeister Koch. Dabei erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt, wozu auch das während dem Umbau zugefügte Südschiff zählt. 1978 erhielt das Dach eine neue Abdeckung. 2000/01 wurden die Ostfenster und 2004/09 die gesamte Kirche saniert.
Der 1522 geschaffene Flügelaltar ist ein Werk des Brüsseler Meisters Jan Borman. Die 13 Felder der Innenseite zeigen die Passions- und Ostergeschichte Christi. Die Außenseite zeigt Gemälde von Maria und Katharina sowie Petrus und Paulus. Geschaffen wurden sie von Bernaert van Orley.
Die 1516 von einem unbekannten mecklenburgischen Meister hergestellte Triumphkreuzgruppe enthält neben dem Kruzifix die trauernden Maria und Johannes, flankiert von Adam und Eva.
Die Gedenktafel im Chor ist den gefallenen Angehörigen des 1. Weltkrieges gewidmet.
Das Chorgestühl und das im Nordschiff befindliche Ratsgestühl wurde 1599 von Michael Meyer geschaffen.
Im Prospekt der Schmidt-Orgel von 1764 befindet sich seit 1931 ein pneumatisches Werk der Firma Sauer. Die Orgel verfügt über 41 Register und zwei Transmissionen auf drei Manualen und Pedal.
Die 1583 vom Bildhauer Bildhauer Rudolf geschaffene Kanzel besteht aus Sandstein. Die Wangen des Aufgangs enthalten Figuren von Mose, David, Jeremia und Petrus. Die Wangen des Korbs enthalten Taufe Christi im Jordan, das Abendmahl, die Kreuzigung, die Ausgießung des Heiligen Geistes, flankiert von Figuren von Salvator mundi und welche der vier Evangelisten sowie ihrer Symbole am Gebälk.
Die aus Eichenholz geschnitzte Pietá stammt aus dem letzten Drittel des 15. Jhs.
Die ausgediente Turmkugel ist von 1888.
Das Gestühl war Bestandteil der Erneuerung 1880/83.
Die Strahlenkranzmadonna ist aus dem Jahr 1520. Sie wird einem Lübecker Meister zugeschrieben.
Das markante Portal zur Taufkapelle wurde 1729 geschaffen. Es enthält Bilder des alten Testaments und die als Wächter fungierenden Personen Mose und Aaron.
Das elektromechanische Uhrwerk ist von 1984.
Über das Geläut vor dem Brand 1503 ist nichts überliefert. 1508 erhielt die Kirche drei neuen Glocken, die vermutlich von Hinrick van Kampen gegossen wurden. Zur gleichen Zeit wurde wahrscheinlich auch die noch heute vorhandene Taufglocke überliefert, die anfangs vermutlich im mittlerweile abgebrochenen St. Jürgen-Stift hing. 1600 erfolgte ein Umguss von zwei Glocken durch die Gebrüder Gert & Klaus Bincke. Die letzte der noch vorhandenen Glocken von 1508 wurde 1701 von den Gießern Ernst & Johann Siebenbaum umgegossen. Die beiden größeren Glocken des Geläuts durchlebten einen erneuten Umguss 1854, ausgeführt vom Gießer J. C. L. Illies. Im 1. Weltkrieg durfte die Kirche ihre Glocken behalten. In einer Urkunde die die vier vorhandenen Glocken hinsichtlich ihrer Gussjahre enthält, wird auch die Taufglocke erstmals aufgelistet. Im 2. Weltkrieg wurden schließlich die drei jüngeren Läuteglocken und zwei Uhrschellen unbekannter Herkunft und Gussdatums eingeschmolzen. An die Stelle der eingeschmolzenen Glocken traten drei neue Eisenglocken der Gießerei Schilling & Lattermann aus Morgenröthe-Rautenkranz. Das Geläut hatte die Tonfolge c' es' f' as'. Diese drei Glocken wurden 2015 wiederrum durch die drei neuen Glocken der Gießerei Lauchhammer ersetzt. Die kleinste der drei Eisenglocken mit dem Ton f' ist noch heute vorhanden und gibt die Zeit an, wie sie es schon früher gemacht hat.

Quellen: Dr. Claus Peter, Website der Kirchengemeinde, Wikipedia
Bild, Ton & Video: Prianteltix
Musik: Psalm 65,6, gespielt von Pieter Heykoop an der Hinsz-Orgel der Bovenkerk in Kampen


Die weithin sichtbare Kirche St. Cornelius in Dülken wurde im Jahr 1871 von dem Baumeister Heinrich Wiethase erbaut. Grund dafür war, dass durch die steigende Zahl der Einwohner der Platz in der alten Kirche knapp wurde. Man riss Teile der alten Kirche ab und setzte einen wesentlich größeren Bau an diese an. 1905 riss man dann den Rest er alten Kirche ab, wozu auch der Turm gehörte, und vollendete dann die Kirche, wie sie heute noch vorzufinden ist.
In der Kirche verteilt hängen insgesamt acht Glocken. Eine Glocke hängt über der Marienkappelle, die sich Südöstlich an das Kirchenschiff anschließt. Diese wird jedoch nicht mehr benutzt und kann nur von Hand geläutet werden. Des Weiteren hängen in dem Dachreiter der Kirche zwei Glocken, die kurz nach dem Bau des Kirchenschiffes in die Kirche kamen. Sie wurden 1875 vom Gießer Christian Klaren gegossen. Die Septimglocken hängen noch in dem originalen Glockenstuhl an den originalen Jochen, was eine große Besonderheit darstellt. Diese Glocken erklingen aber leider auch ein paar wenige Male im Jahr.
Das Hauptgeläut bilden fünf Glocken, die 1908, also drei Jahre nach der Vollendung des Turms von der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock gegossen wurden. Die Anlage in der die Glocken hängen ist warscheinlich ebenfalls so alt wie die Glocken, ausgenommen der Motoren und des Klöppels der c‘, der bei Zeiten getauscht wurde. Es grenzt an ein Wunder, das dieses Geläut so erhalten blieb und nicht in den Weltkriegen abgegeben werden musste. Das Geläut hat eine sehr schöne und besondere Ausstrahlung, die besonders zur Geltung kommt, wenn die a° zu den restlichen Glocken einsetzt.

0:00 Vollgeläut
20:10 Salvator
23:15 Dachreiter Vollgeläut

Glockendaten:

Glocke 1: Salvatorglocke
Ton: a°+3
Durchmesser: 1804 mm
Gewicht: ca. 3.450 kg
Gießer: P&E / Gescher
Gussjahr: 1908

Glocke 2: Marienglocke
c‘+7
1483 mm
ca. 1.850 kg
P&E / Gescher

Glocke 3: Josefsglocke
d‘+2
1316 mm
ca. 1.300 kg
P&E / Gescher
1908

Glocke 4: Corneliuglocke
e‘+3
1169 mm
ca. 895 kg
P&E / Gescher
1908

Glocke 5: Ulrichsglocke
f‘±0
1104 mm
ca. 750 kg
P&E / Gescher
1908


Dachreiter:
Glocke I: Hl. Familie-Glocke
es‘‘+7
610 mm
ca. 125 kg
Christian Klaren / Sieglar
1875

Glocke II: Corneliusglocke
f‘‘+3
534 mm
ca. 85 kg
Christian Klaren / Sieglar

Motiv: Te deum laudamus

Vielen Dank an die Gemeinde für die Ermöglichung der Aufnahme und vielen Dank an Matthias, Markus und Moritz für diese tolle Tour!

Aufnahmedatum: 14.10.2020 (Sonderläuten)

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