Beschreibung der Videos
In Villingen erklingt mit den Glocken As°-B°-des'-es'-f'-as'-b'-c'''-des'' das monumentale Geläut von den beiden Türmen des Münster Unserer Lieben Frau. Das Hauptgeläut wurde in Heidelberg und Karlsruhe gegossen und kann seit März 2021 wieder in seiner Gesamtheit erklingen.
➥ Von dem monumentalen, siebenstimmigen Vorkriegsgeläut der ortsansässigen Glockengießerei Grüninger aus dem Jahre 1909 blieb in Villingen nach dem Zweiten Weltkrieg nur eine kleine Glocke erhalten, die heute Teil des separaten Glockenspiels ist. Alle anderen Glocken des Hauptgeläutes waren vernichtet worden.
Den Ersatz schuf schließlich im Jahre 1954 die Glockengießerei Schiilling aus Heidelberg mit einem neuen Geläut aus acht Glocken.
Im Jahre 1985 wurde zusätzlich von der Karlsruher Glockengießerei Metz die Glocke [2] ergänzt, sodass heute an den hohen kirchlichen Feiertagen das Monumentalgeläut aus neun Glocken erklingt.
Das Geläut ist auf beide Türme verteilt. Die beiden größeren Glocken hängen im Nordturm, die sieben kleineren Glocken im Südturm. Zusätzlich gibt es in der Turmlaterne des Südturmes noch die kleine historische Sturmglocke aus dem 14. Jahrhundert, die jedoch nicht zum Hauptgeläut gehört.
Auf dem umgebenden Münsterplatz ist der Geläuteeindruck sehr mächtig und feierlich. Dabei ist das Geläut aufgrund der sehr guten Schallabstahlung von beiden Türmen im Allgemeinen sehr ausgeglichen.
Zum Jahreswechsel 2017/2018 war der Schock in Villingen groß. Die große Christus Salvator - Glocke war offenkundig schadhaft geworden. Ein feiner Riss hatte der 5400kg schweren Glocke die Stimme geraubt. Im Jahre 2020 konnte die Glocke schließlich demontiert und in Asten von der Glockengießerei Eijsbouts erfolgreich geschweißt werden. Die Abnahme der großen Glocke wurde dazu genutzt, die gesamte Glockenanlage im Nordturm zu ertüchtigen. Diese Arbeiten konnten zum Ende des Winters 2021 abgeschlossen werden.
► Christus Salvator ist zurück!
Zur offiziellen Wiederinbetriebnahme der Nordurmglocken erklang das folgende Programm:
Nach dem :
0:00 Stundenschlag
erklingt die frisch geschweißte
1:30 Christus Salvator zunächst solistisch
Es folgt das
7:05 Duett der sanierten Nordturmglocken 1+2
9:20 Einläuten der Südturmglocken 3+4+5+6+7+8+9
12:15 Vollgeläut
Folgend erklingt ab
21:00 Christus Salvator zum Einzug und Gottesdienstbeginn
Den Abschluss bildet:
25:20 das Villinger Glockenspiel mit Impressionen aus der Erinnerungsstube an die Villinger Glockengießer im Südturm
➥ In Erinnerung an die Tradition der Villinger Glockengießerei Reble/Grüninger wurde im Jahre 2006 von der Glockengießerei Perner in Passau ein Glockenspiel aus 46 neuen Glocken. Zusätzlich wurde eine Grüningerglocke des Vorkriegsgeläutes von 1909 und vier Glocken des Hauptgeläutes in das Glockenspiel integriert. Es erklingen somit bis zu 51 Glocken in diesem Glockenspiel.
➥ In seinen Grundzügen geht der Villinger Münsterbau auf die Zeit des 12. Jahrhunderts zurück. Zunächst romanisch begonnen wurde das Münster nach starken Beschädigungen bei einem Stadtbrand in gotischem Stil fertig gestellt. Die gotischen Türme wurden im 15. und 16. Jahrhundert errichtet. Der Innenraum zeigt heute gotische und barocke Stilelemente. Moderne Ergänzungen zu Beginn der 1980er Jahren wurden unter Anderem durch den bekannten Bildhauer Klaus Ringwald geschaffen.
➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Münstergemeinde Villingen für das Ermöglichen dieser Aufnahme und die weitreichende Unterstützung ganz herzlich bedanken!
► Die Tonaufnahme des Glockenspieles wurde von Herrn A. Turner angefertigt und für dieses Video freundlicherweise zur Verfügung gestellt!
► Die Bilder der Glockenabnahme wurden von Herrn J. Schultheiß erstellt und für dieses Video freundlicherweise zur Verfügung gestellt!
Hierfür ebenfalls ein ganz großes Dankeschön!
Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Nicolai in der im Landkreis Herzogtum Lauenburg des im norddeutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein gelegenen Klein- und Eulenspiegelstadt Mölln zu hören.
Ablauf:
0:00 Führung
11:05 Einzelläuten der Zeitglocke
13:34 Einzelläuten der Marien- & Katharinenglocke
16:25 Einzelläuten der Salvator- & Nikolausglocke
20:52 Einzelläuten der der Nikolaus- & Katharinenglocke
25:52 Vollgeläute
Daten der Glocken: https://docdro.id/UnxqmbT
Ein herzliches Dankeschön geht an Matthias für die Eröglichung der Aufnahme!
Hiermit wünsche ich allen einen gesegneten Palmsonntag 2021!
Der Beginn der Geschichte der Kirche von Mölln ist heute unbekannt. Überliefert ist die Existenz eines Vorgängers der heutigen, bei der es sich wahrscheinlich um einen kleinen Holzbau handelte. Um 1210 dürfte der Baubeginn der heutigen Kirche stattgefunden haben, der etwa 1250 vollendet wurde. Es handelt sich um eine Backsteinbasilika mit asymmetrischem Grundriss (alle Bauabschnitte der Kirche besitzen keinen rechten Winkel), das besonders durch den versetzten Westturm und das mittlerweile kleinere Nordschiff seinen Charakter erhält. 1391 wurde das Walmdach errichtet. 1471 erfuhr die Apsis eine Aufstockung und erhielt höhere Fenster. Zeitgleich ersetzte das heutige größere Südschiff das ehemalige, deren Dimensionen denen des Nordschiffs gleichen. 1743 wurde der charakteristische Stützpfeiler an der Westseite des Turms errichtet.1840 musste das östliche Gewölbe des Hauptschiffs erneuert werden. 1896 erfolgte ein großer Umbau der Kirche, der ihr ihr heutige Erscheinungsbild verlieh. Bei dieser wurden die heutigen Satteldächer des Südschiffs errichtet, die das dort einst befindliche Pultdach ersetzten und die Stützpfeiler errichtet. Außerdem wurden die einst am ersten Joch des Hauptschiffs befindliche und baufällig gewordene Jobst- oder Jodocuskapelle sowie die früher an der Nordseite des Chors befindliche Sakristei abgetragen. An letztere erinnert heute das zugemauerte Portal am Chor. Die derzeit letzte Sanierung der Kirche geschah 1959.
Der Altar ist eine Stiftung aus dem Jahr 1739. Er symbolisiert auf der linken Seite den Glauben mit Bibel und Kelch und auf der rechten die Hoffnung mit Falke und Anker. Die aus gotischen Ziegeln bestehende Mensa wird frontal von einem Antependium bedeckt, das aus der 1. Hälfte des 16. Jh. stammt. Zentral zeigt es das Abendmahl, rechts den reichen Mann und den armen Lazarus und links Abrahams Versuchung. Das Bibelpult ist eine aus 1642 stammende Stiftung.
Der siebenarmige Leuchter ist aus 1436 und stammt ursprünglich aus dem nicht mehr bestehenden Kloster Marienwohlde. Vermutlich befindet er sich seit 1669 in Mölln.
Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1742. Der Korb ist mit Malereien und Akanthusdekor verziert. Auf dem Deckel befindet sich ein geflügelter Engel, der eine Gesichtstrompete und das Buch des Lebens hält.
Die Hauptorgel ist ein Zeugnis von drei Orgelbauern. Der erste davon ist Jakob Scherer, der 1555/58 die Orgel begonnen hat. Unter Friedrich Stellwagen erfuhr das Instrument 1637/41 einen großen Umbau und Erweiterung. 1754/66 wurde die Orgel von Christoph Julius Bünting erneut umgebaut. Von ihm stammt auch der Prospekt.
Bei den Malereien handelt es sich um Überreste vollständiger Werke, die überwiegend aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammen.
Das bronzene Taufbecken wurde 1509 vom Lübecker Gießer Peter Wulf gegossen. Sein Kessel trägt Reliefs, die Mauritius, Johannes dem Täufer, Maria mit dem Jesuskind, das Möllner Stadtwappen, Katharina, Christophorus und Anna selbdritt zeigen. Gestützt wird der Kessel von drei knieenden Engeln, die in ihren Händen Chrismarien tragen. Der Taufdeckel wurde 1896 mit biedermeierartigen Bemalungen versehen. An dessen Spitze befindet sich ein Fialbaldachin mit einer Taube als Sinnbild des Friedens.
Das Geläut von St. Nicolai in Mölln ist eines der größten mittelalterlichen Geläute Deutschlands und erlitt in beiden Weltkriegen aufgrund seines Wertes keine Verluste. 1930 wurden jedoch die heute drei großen Läuteglocken, die bis dahin das aktive Geläut bildeten, an gekröpfte Joche gehangen. Zeitgleich wurde die Zeitglocke, die zuvor ausschließlich als Uhrglocke diente, läutbar gemacht, womit das Geläut seit diesem Zeitpunkt aus vier Glocken besteht. 1973 sprang die Nikolaus- & Katharinenglocke und wurde von der Firma Lachemeyer aus Nördlingen geschweißt. Jedoch sprang selbige Glocke 1987 erneut, wodurch sie ein zweites Mal von selbiger Firma geschweißt werden musste. 1991 erfuhr dann das Geläut eine Generalsanierung von der Firma Lachenmeyer, bei der auch die drei größeren Glocken geschweißt wurden. Seitdem befindet sich das Geläut in seinem jetzigen Zustand.
Quellen: Matthias Dichter Kirchenführer der KG Dehio über die Denkmäler Schleswig-Holsteins
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Matthias Dichter (Glockenbilder & Audio).
Musik: Op. 42 von Widor, gespielt von Marcel Verheggen an der Hauptorgel der Servatius-Basilika in Maastricht.
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