Beschreibung der Videos

Präsentiert wird eine Turmaufnahme des dreistimmigen Glockengeläutes der evangelischen Kirche St. Salvatoris der Harzstadt Clausthal-Zellerfeld.
Der heutige Kirchenbau wurde im Jahr 1683 geweiht. Durch das Oberharzer Wetter wurde das Gebäude allerdings nach einigen Jahrzehnten baufällig und wurde, zu beurteilen an der Jahreszahl "1745" in der südöstlichen Ecke der Kirche, dort grundlegend erneuert. Im Jahre 1827 wurde die Glockenstube des westlichen Vorbaus unter Leitung des Maschinenmeisters Jordan in nicht ausgemauertem Fachwerk erneuert und außen mit Dielen versehen, die mit Schiefer beschlagen wurden. 1859 bis 1861 wurden Arbeiten am Dach und am Mauerwerk der Kirche fällig. Die beiden Weltkriege überstand die Kirche glücklicherweise unbeschadet. Ihre letzte große Renovierung erhielten Innenraum und Fassade des Gotteshauses schließlich von 2010 bis 2015.
Die Geschichte des heutigen Geläutes im Glockenhaus der Kirche geht bis in das Kirchenweihjahr 1683 zurück. Zu diesem Zeitpunkt besaß die Kirche nur zwei größere Glocken, welche bereits 1673 gegossen wurden. 1894 wurde schließlich eine dritte Läuteglocke gegossen. Die wegen eines Rissen umgegossene Bergmannsglocke - die die Bergleute ursprünglich zum Gebet und zur Arbeit rief - musste aufgrund eines Risses 1894 ebenfalls umgegossen werden. Am 25. Juli 1917 läutete dieses damalige Dreiergeläut in der damaligen Zusammensetzung ein letztes Mal, bevor es im Januar 1918 im Kupferwerk in Ilsenburg zerschlagen- und eingeschmolzen wurde. Lediglich die heutige größte Glocke durfte in der Gemeinde verbleiben. Nach dem Krieg wurde 1928 eine neue Bronzeglocke gegossen. Doch auch dieses Geschenk blieb der Gemeinde nicht lange erhalten. Im Jahr 1944 wurden beide Bronzeglocken abgenommen. Wie durch ein Wunder blieb die größere der beiden Glocken dem Einschmelzen verschont und kehrte wieder in die Kirche zurück. Beim Bochumer Verein wurden 1953 schließlich zwei Stahlglocken ergossen, welche das Geläut in der Schlagtonlinie d' fis' gis' erklingen ließen. Bedingt durch diese Schlagtonlinie schaffte sich die Gemeinde schließlich im Jahr 2008 bei der Glockengießerei Mark in Brockscheid zwei neue Bronzeglocken an, welche am Pfingstsonntag 2009 feierlich geweiht wurden. Als Ersatz für die im Krieg verloren gegangene Bergmannsglocke wurde 1917 eine Stahlglocke gegossen, welche allerdings 1984 durch eine Bronzeglocke ersetzt wurde. Diese befindet sich heute wieder im Dachreiter der Kirche. Die alte Stahlglocke wurde über dem Gefallen-Gedenkbuch aufgehängt, in welchem Kriegstote aus der Stadt Clausthal-Zellerfeld verzeichnet sind. Seither erfreuen sich die Clausthaler wieder an einem vollständigen Geläut von drei Läuteglocken.

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DIE LÄUTEGLOCKEN:

Glocke 1 (Vaterunserglocke) | d'+4 | 1.380kg | d=1.330mm | 1673, Heise Meyer (Wolfenbüttel)
Glocke 2 (Abendglocke) | f'+5 | 951kg | d=1.163mm | 2008, Glockengießerei Mark (Brockscheid)
Glocke 3 (Morgenglocke) | g'+7 | 660kg | d=1.024mm | 2008, Glockengießerei Mark (Brockscheid)

Disposition: d', f', g' (TeDeum)

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Quellen: ~Gemeindeseite der Salvatoriskirche in Clausthal-Zellerfeld, Wikipedia Artikel zur St. Salvatoriskirche in Clausthal-Zellerfeld; Festschrift der Glocken der Salvatoriskirche; eigene Informationen, Bilder/Videos, Tonaufnahmen: J.R.

Weitere Informationen zum Geläut: https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5147-evang-kirche-st-salvatoris-in-clausthal-zellerfeld/?cb-id=68122


Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen der Salvatorisgemeinde für die Ermöglichung der Aufnahmen. Besonders möchte ich mich bei der freundlichen Küsterin für das Öffnen der Türen und ihre Geduld an diesem Tag danken.

Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht.
Bei der Verwendung meiner Videos bin ich als Urheber darüber in Kenntnis zu setzten. Ebenfalls benötigt der User anschließend meine schriftliche Genehmigung für die anschließende Verwendung der Aufnahmen.

(c) Angelusglocke 2021


Aufnahmedatum: Freitag, 04.12.2020 im Rahmen eines Sonderläutens.


Es läuten die fünf Glocken aus Ennenda in der Gemeinde Glarus.

Stimmung B° des' es' ges' b'
Giesser: Hermann Rüetschi, Aarau (2-5) / H. Rüetschi AG, Aarau (1)
Gussjahr: 1904 (2-5) / 1989 (1)

Fünf Glocken schallen seit eh und jeh aus dem markanten Turm der Kirche in Ennenda. Eines der häufigen um 1900 gegossenen Gesamtgeläute in dieser Tonfolge, die besonders für neue Stadtquartier- und grössere Landkirchen gewählt wurde.
Die Grosse Glocke musste aufgrund eines Sprungs im Jahr 1989 ersetzt werden. Die Inschriften wurden allesamt übernommen. Ein gelungenes Stück welches täglich Mittags um 12 Uhr zu hören ist.

Die Kirche in Ennenda wurde 1774 gebaut. Architekt war der aus dem Thurgau stammende Jakob Messmer. 1808 bekam die Kirche ihre erste Orgel mit 13 Registern. Zwei weitere Orgeln folgten 1871 und 1924, bis dann 1967 die heutige Orgel der Fa. M. Mathis, Näfels eingebaut wurde. Ab 1882 konnten sich die Kirchgängerinnen und Kirchgänger auch im Winter über eine gewärmte Kirche freuen, nachdem die erste Kirchenheizung eingerichtet worden war. 1885 wurden die Chorfester vom Glasmaler Wehrli aus Aussersihl eingebaut. 1904 bekam die Kirche ein neues Geläut mit 5 Glocken, gegossen von H. Rüetschi, Aarau, 1911 folgte dann die elektrische Beleuchtung.

Daten zu den Glocken:

Glocke 1
Name: Glocke der Gottesliebe (Mittagsglocke)
Ton: B°
Gewicht: 3500 Kg
Gussjahr: 1989 (Neuguss da die alte Glocke einen Riss hatte)
Inschrift: "Soli deo Gloria, Gott ist die Liebe. Komm wenn ich dich rufe, o Herde reisse dich los von der Erde. Jesus dein Hirt will dich weiden, führt dich zu seligen Freuden."

Glocke 2
Name: Christusglocke (Zeichenglocke)
Ton: des'
Gewicht: 2147 Kg
Gussjahr: 1904
Inschrift: "Einer ist euer Meister, Christus lasset das Wort Christi reichlich unter euch wohnen."

Glocke 3
Name: Weihnachtsglocke (Morgen- und Abendglocke)
Ton: es'
Gewicht: 1445 Kg
Gussjahr: 1904
Inschrift: "Ehre sei Gott in der Höhe, Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen."

Glocke 4
Name: Kinderglocke (Vesperglocke)
Ton: ges'
Gewicht: 840 Kg
Gussjahr: 1904
Inschrift: "Lasset die Kinder zu mir kommen, denn Ihrer ist das Himmelreich."

Glocke 5
Name: Osterglocke (Sonntagsglocke)
Ton: b'
Gewicht: 432 Kg
Gussjahr: 1904
Inschrift: "Die Liebe höret nimmer auf"

Das Ennedaer Geläute erklingt in einer umfangreichen Läuteordnung welche auch diverse Teilmotive während des ganzen Jahres zulässt. Eine Seltenheit für diese Region.

Die Tonaufnahme im Intro wurde zum gleichen Zeitpunkt von aussen durch User "Friedensglocke" gefertigt.

So wünsche ich mit diesem Geläute "e schöni Uffert" und freuen wir uns auf kommende Woche, denn da sollen in der Schweiz die Gottesdienste wieder erlaubt sein.

Dem freundlichen Sigristen sowie dem Liegenschaftsverwalter sei ein herzliches Dankeschön für alles ausgesprochen!

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