Beschreibung der Videos

Es erklingen die vier Weißbronzeglocken der evangelischen Stadtkirche Tann, einer Stadt im Ulstertal in der hessischen Rhön.

Stimmung: e' g' a' c''

Inschrift aller Glocken am Schlagring:
+ MICH GOSS MEISTER BENJAMIN GRÜNINGER WILLINGEN-NEU-ULM 1949. +

Glocke 1: Totenglocke
Inschrift: + ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN + TOTENGLOCKE FÜR TANN RHÖN. +

Glocke 2: Betglocke
Inschrift: + HALTET AN AM GEBET + BETGLOCKE FÜR TANN RHÖN. +

Glocke 3: Beichtglocke
Inschrift: + TUT BUSSE DAS HIMMELREICH IST NAHE HERANGEKOMMEN + BEICHTGLOCKE FÜR TANN RHÖN. +

Glocke 4: Taufglocke
Inschrift: + KRAFFT TANN. +
+ AUF DASS WIR FRIEDEN HÄTTEN + TAUFGLOCKE FÜR TANN RHÖN +
Dazu trägt sie das Wappen der Aldelsfamilie von der Tann.

Die Glocken der mächtigen Stadtkirche zeichen sich nicht durch langen Nachhall aus, ganz im Gegenteil. Sie sind in einer äußerst seltenen Ersatzlegierung mit einem Aluminiumanteil nach dem zweiten Weltkrieg gegossen worden. Da Aluminium relativ weich ist, arbeiten sich die Klöppel schnell ins Material ein und die Glocken bekommen Dellen und verschleißen rasch. Das ist auch der Grund, weswegen sie eine Haltbarkeit von nur 70-80 Jahren haben. Die andere Sichtweise auf diese Glocken ist aber, dass es nur noch ganz wenige gibt.
Es bleibt nur zu hoffen, dass diese seltenen Kunst-und Kulturdenkmäler noch so lange wie möglich über das Ulstertal erklingen und das Wort Gottes verkünden.

Bedanken möchte ich mich noch bei der netten Küsterin für das Aufsperren der Turmtür und für das langsame Einschalten, sowie beim Pfarrer für die Möglichkeit der Veröffentlichung!


Es läuten die 5 Glocken der Pfarrkirche zur Hl. Margaretha aus Buch im Tiroler Unterinntal.

Stimmung:

d' e' fis' a' h'(+)

Gießer:

Gl. 1-4 Glockengießerei Franz Oberascher, Salzburg (1948)
Gl. 5 Glockengießerei Grassmayr, Innsbruck (1923)

Eine vorbildlich eingestellte Anlage mitsamt einem für Tirol angemessenen Läutewinkel!

Da ich über die Pfarrkirche von Buch keine Beschreibung fand, hier nun folgende Geschichte.

Von einem spannenden Buch in Tirol

Die Geschichte der Tiroler Gemeinde Buch zieht einen genauso in den Bann wie es das gleichnamige Druckwerk manchmal schafft. Der Ort ist nicht nur Heimat einer ehemals bedeutenden Burg, sondern auch von der einzigen Landesheiligen und dem größten Baum Tirols.

Spannend, aufregend und von Höhen und Tiefen geprägt, so oder so ähnlich könnte der Klappentext von Buch in Tirol lauten. Die Geschichte des 2.500-Einwohner-Ortes ist nämlich alles andere als langweilig und beinhaltet auch eine sagenumwobene Schutzpatronin.

Buch liegt im Unterinntal, südlich des Inns. Neben dem namensgebenden Ort Buch besteht die Gemeinde noch aus den Dörfern St. Margarethen und Maurach, einem Teil von Rotholz und dem am Berghang gelegenen Troi.

Rottenburg war Tirols wirtschaftliche Drehscheibe

Am bekanntesten ist Buch wohl für die Rottenburg, die oberhalb der Gemeinde in Rotholz liegt und heute allerdings zur Ruine verfallen ist. Sie wurde 1149 erstmals urkundlich erwähnt und war im Mittelalter die wirtschaftliche Drehscheibe und das Verwaltungszentrum Tirols. Bedeutung erlangte die Burg durch das Adelsgeschlecht der Rottenburger, denen sie als Stammsitz diente. Diese stiegen zu einem der mächtigsten Geschlechter Tirols auf und hatten sogar Besitztümer im heutigen Südtirol.

Im Jahr 1407 kam es allerdings zum Bruch zwischen Graf Heinrich VI. von Rottenburg und dem Landesfürsten Herzog Friedrich von Tirol. In dem Zuge verloren die Rottenburger ihre Burg, die daraufhin zur Ruine verfiel. 1460 wurde sie zwar als Sitz des Landesgerichtes wieder errichtet, 1594 wurde das Gericht allerdings nach Rotholz verlegt und die Festung dem Verfall preisgegeben.

Die Sage der Hl. Notburga

Untrennbar mit der Geschichte des Burg verbunden ist die Heilige Notburga, die dort im 13. Jahrhundert als Wirtschafterin tätig war. Ihr soziales Engagement führte zu dauernden Konflikten mit der Schlossherrin. Notburga wurde eines Tages entdeckt, wie sie den Armen Brot und Wein bringen wollte, diese sollen sich dann in Lauge und Sägespäne verwandelt haben.

Eine weitere Sage soll sich in Eben am Achensee zugetragen haben, dorthin wurde Notburga nämlich von der Schlossherrin von Rottenburg geschickt um als Magd zu arbeiten. Als der Bauer sie aufforderte, nach dem Abendläuten weiter am Feld zu arbeiten, soll sie ihre Sichel in die Luft geworfen haben und diese blieb an einem Sonnenstrahl hängen. Daraufhin ließ sie der Bauer ziehen. Dies machte sie zur Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft.

Notburga starb 1313 auf der Rottenburg, auf die sie nach dem Tod der Schlossherrin zurückkehrte. Auf Initiative von Graf Ludwig Penz wurde 1957 aus Teilen der umherliegenden Steine der Ruine die Notburga-Kapelle errichtet.

Nicht nur die Kapelle erinnert an die Schutzpatronin, sondern auch die 200 Jahre alte Notburga-Fichte, die am Areal des Schlosses steht und mit einer Höhe von 58 Metern der größte Baum Tirols ist.

Rätselhafte Namensgebungen

Es ist unklar, ob das Adelsgeschlecht nach der Burg oder die Burg nach dem Adelsgeschlecht benannt wurde. Ersteres scheint aber logischer, da die Anlage aus dem lokalen roten Buntsandstein erbaut ist.

Nicht geklärt ist auch woher der Ortsname Buch kommt. Dass er womöglich eher von dem gleichnamigen Laubbaum, als tatsächlich von dem gebundenen Druckwerk kommt, ist aber wahrscheinlich. Dafür spricht auch das Wappen, das eine rotblättrige Buche vor gelbem Hintergrund zeigt.

Kupfer und Silber abgebaut

Ersten Aufschwung nahm Buch im 15. Jahrhundert durch den Bergbau von Kupfer und Silber. Zahlreiche Stollen oberhalb des Ortes Troi zeugen noch heute von den Bergknappen, die sich hier ansiedelten. In der Blütezeit des Bergbaus wurde es daher notwendig, die katholische Pfarrkirche von St. Margarethen zu vergrößern.

Heute ein beliebtes Ausflugsziel

Heute ist Buch, vor allem die Rottenburg, ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. Zur Schlossruine führt sogar ein Bibelweg. Als Geheimtipp gilt der Bucher Wasserfall, der vom Gasthof Bucherwirt in 20 Minuten zu Fuß erreichbar ist. Der nahe gelegene Achensee bietet außerdem eine Reihe von Ausflugs- und Freizeitmöglichkeiten. Also nicht nur im Buch lesen, sondern gleich nach Buch fahren!

Quelle: (https://www.kommunalnet.at/news/einzelansicht/von-einem-spannenden-buch-in-tirol.html)

Ein herzliches Dankeschön dem freundlichen Mesner sowie auch meinem Begleiter!

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