Beschreibung der Videos

Die Glocken d'-f'-g'-a'-c'' bilden das außerordentlich klangvolle Geläut der Pfarrkirche St.Verena in Roggenbeuren, einem Ortsteil der Gemeinde Deggenhausertal. Die Glocken wurden im Jahre 1960 von der Heidelberger Glockengießerei F.W.Schilling in schwerer Rippe gegossen.



In den 1920er Jahren bekam die Gemeinde St.Verena als Ersatz für das im Krieg verlorene Geläut ein Eisengeläut. Da nicht ablieferungspflichtig überstanden die Glocken den zweiten Weltkrieg und läuteten bis in das Jahr 1959. Da das Geläut jedoch in sich nicht unbedingt stimmig und klanglich auch nur beschränkt überzeugte, wurde beschlossen das Geläut durch ein neues Geläut zu ersetzen.
Die neuen Glocken wurden im Jahre 1960 gegossen. Die Glockengießerei Schilling in Heidelberg fertigte das Geläut für St.Verena dabei in schwerer Rippe.
Wie das Gussjahr und der Gussmeister es vermuten lassen handelt es sich bei den Glocken von St.Verena um klanglich herausragende Exemplare. Besonders die Tonfülle des Geläutes sucht seinesgleichen. Die Glocken hängen dabei bis heute in einer historischen Holzanlage aus dem Jahre 1862.

Exponiert auf einer Bergkuppe liegt die Pfarrkirche St.Verena. Der spätgotische Bau und der Glockenturm stammen aus der Zeit um 1515. Die heutige neugotische Innenausstattung wurde um 1893 eingebaut.

Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde St.Verena für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken !


Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Severi von Otterndorf zu hören.

Ablauf:
0:00 Führung
2:24 Einzelläuten der Marienglocke
5:41 Vollgeläute

Marienglocke
Schlagton: d'+7
Gießer und Gussjahr: Ghert Klinghe, 1450
Gewicht: ca. 1.790 kg
Durchmesser: 1423 mm
Inschriften:
Schulter:
- anno + dni + m + cccc + I + maria + bin + ik + ghe + heten + de + van + atrendorpe + hebbet + mi + laten + geten +
help . got . ut . not . nicht . unsser den dot
hans . bekerholt . greve . des . landes
- defunctos + plango + vivos + voco + fulgura + frango + vox + mea + vox + vite + voco + vos + ad + sacra + venite + god + gheve + siner + sele + rat + ghert + klinghe + de + mi + ghe + ghote + hat . heghard . hamo + kerkher +
Verzierungen:
- Schulter: Fries aus Palmetten und Trauben
- Flanke: Reliefs der Muttergottes und des Hl. Serverus, Gießerzeichen
- oberhalb der Schärfe: Rankenfries mit Palmetten und Trauben

Auferstehungsglocke
Schlagton: f'+5
Gießer und Gussjahr: Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn, 1952
Gewicht: ca. 660 kg
Durchmesser: 1068 mm
Inschriften:
Schulter: JESUS CHRISTUS SPRICHT: ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN JOH. 11,25
Wolm: + DEN TOTEN IN KRIEG UND GEFANGENSCHAFT + GEGOSSEN 1889 + 1927 ABGEGEBEN 1917 + 1942, DURCH OPFERGABEN DER GEMEINDE NEU ERWORBEN 1952

Friedensglocke
Schlagton: g'+8
Gießer und Gussjahr: Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn, 1952
Gewicht: ca. 510 kg
Durchmesser: 962 mm
Inschriften:
Schulter:
- DER HERR WIRD SEINEM VOLKE KRAFT GEBEN DER HERR WIRD SEIN VOLK SEGNEN MIT FRIEDEN PSALM 29,11
- Wolm: + DEN TOTEN DES DEUTSCHEN OSTENS + GEGOSSEN 1889 + 1927 ABGEGEBEN 1917 + 1942, DURCH OPFERGABEN DER GEMEINDE NEU ERWORBEN 1952
Verzierungen: Alpha & Omega mit dazwischenliegendem Christusmonogram, darunter die Inschrift: HEB 13,4

Motiv: TeDeum

Ein herzliches Dankeschön geht an Pastor Niehus für die Ermöglichung der Aufnahme und an Matthias für die Begleitung! Bitte auch sein Video ansehen unter: https://www.youtube.com/watch?v=CQxbyqwD74M

Der älteste Teil der Kirche dürfte aus dem späten 12. Jahrhundert stammen. 1556 wurde der erste Turm abgetragen und ein neuer errichtet. Der dreijochige Hallenchor wurde 1585 angebaut. 1739 wurde die Kirche saniert. Der zweite Turm wurde nach einiger Zeit ebenso baufällig und wurde 1807 durch den jetztigen ersetzt. 1876 bekam der Turm seine Haube. 1974 wurde die Kirche saniert. St. Severini ist einer der den drei „Bauerndomen“. Die beiden anderen sind St. Jacobi in Lüdingworth und St. Nicolai in Altenbruch. Nahezu alle Ausstattungsgegenstände stammen aus der Barockzeit.
Der reich verzierte Barockaltar stammt angeblich aus dem Jahr 1664. Sein Erbauer war vermutlich Gebhard Jürgen Titge. Er trägt ein ein Gemälde des Abendmals und eines der Kreuzigung und darunter darauf bezogene Inschriften. Ganz oben ist noch ein drittes Gemälde der Himmelfahrt Christi. Die Gemälde werden von einem Ornament und von Putten eingerahmt.
Chorempore und Kanzel wurden 1644 von M. Jürgen Krübeln geschaffen. Der Kanzelkorb wird von Moses getragen. Das Gesamtwerk trägt Figuren der Apostel, der Propheten, der Evangelisten und Jesus Christus.
Der Ambo stammt ebenfalls aus der Barockzeit.
Der Taufkessel stammt aus dem 14. Jahrhunder und ist der älteste Gegenstand in der Kirche. Auf dem Kessel sind drei in Bänder unterteilte Reihen mit Reliefs. Getragen wird er von drei Jünglingen.
Der Amtsstuhl wurde 1651 von Jürgen Heidtmann geschaffen.
Der Stollenschrank stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Die beiden Grabplatten sind jene der herzoglichen Grafen von der Decken und von Bornstedt und stammen aus dem 16. Jahrhudnert.
Die Holzverkleidungen der Säule zeigen sechs Darstellungen aus dem Leben Josefs und Bibelzitate. Geschaffen wurde die Verkleidung 1642.
Die Hauptorgel wurde 1741 von Dietrich Christoph Gloger geschaffen. Das Instrument beherbergt auch Pfeifenmaterial von Vorgängern. Die Orgel hat 3 Manuale, ein Pedal, 46 Register und 2676 Pfeifen. Damit ist sie die größte Barockorgel im Elbe-Weser-Gebiet.
Das Gestühl stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Die beiden Emporen im Langhaus wurden 1615 und 1642 errichtet. Auf der Westempore sind fürstliche Wappen eingelassen.
Die Marienglocke ist die sechstgrößte erhaltene Glocke des Gießers. 1889 wurden zwei ältere Glocken von der Glockengießerei Otto in Hemelingen aus älteren umgegossen. Diese Glocken wurden 1917 eingeschmolzen und 1927 durch neue Glocken der selben Gießerei ersetzt. 1942 wurden auch diese Glocken eingeschmolzen und durch die Auferstehungs- und die Friedensglocke ersetzt. Vermutlich letztes Jahr wurden die Glocken saniert.

Quellen:
- Matthias Dichter
- Wikipedia
- Website der Kirchengemeinde
Bild und Video: Prianteltix
Musik: BuxWV 143, gespielt von Jean-Charles Ablitzer auf der Bielefeldt-Orgel von St. Willehadi in Stade.

Die Stadt Otterndorf liegt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen westlich der gleichnamigen Kreisstadt an der Elbemündung und zählt über 7.200 Einwohner.

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