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Eine Glocke besitzt die Marienkirche zu Ilsenburg.
Die wunderschön gelegene Marienkirche, die ehemalige Hospitalkirche, wurde im Jahre 1171 erstmals erwähnt. In den 1870er Jahren wurde sie im neuromanischen Stil, teilweise unter Verwendung alter Teile, erneuert. Der Turm folgte 1879. Die Kirche ist dem Kloster Ilsenburg vorgelagert und von einem Friedhof umgeben.
Die Orgel wurde ursprünglich von Paul Ott (Göttingen) erbaut und 1978 von Schuster & Sohn (Zittau) umgebaut- und gestaltet. Sie besitzt 23 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Der Turm trägt in seinem eisernen Glockenstuhl eine gotische Glocke. Dieses klang- und ziertechnisch beachtenswerte Werk ist eine der wertvollsten Glocken der Region. Ob sie einst Schwestern besaß, ist unbekannt, zumindest im neuen Turm dürften sich aufgrund der äußerst beengten Platzverhältnisse jedoch keine weiteren Glocken befunden haben. Aufgrund jener Platzverhältnisse läutet sie an einem gekröpften Joch mit Gegengewichtsklöppel. Schade - ihr äußerst fortschrittlicher Klang wird ihr somit ein wenig entrissen, allerdings würde sie anders wohl nicht in den Turm passen.

(1) GLOCKE
1117 mm, ca. 830 kg
unbezeichnet um 1350
g'-4

Ich danke Pfarrer Müller für die Aufnahmeermöglichung!

(c) bellspotter 2021


Großörner, direkt bei Hettstedt gelegen und zu Mansfeld zugehörig, ist ein vom altgermanischen Adel, der am Ortsausgang Richtung Hettstedt oftmals seine letzte Ruhe fand, gegründetes Dorf. Die älteste Bezeichung für den Ort geht auf das altgermanische "arnare" zurück, was soviel wie "feuchtes Dorf" bedeutet. Zahlreiche Grabbeigaben aus Gold und Silber von hohem künstlrischen Wert zeugen von der adligen Geschichte des Dorfes. 973 wurde der Ort erstmals bei einem Gebietsaustausch der Bistümer Magdeburg und Fulda erwähnt. Durch den im Mansfelder Land betriebenen Bergbau, was sich auch in einer Vielzahl, bei Großörner noch sichtbaren und ab dem 13. Jhd. entstandenen kleinen Schächten niederschlägt, wurde der Ort hauptsächlich zu einem Wohngebiet für die im Bergbau undd in der Verhüttung tätige Bevölkerung.1798 kam Großörner zum kursächsischen Staat. Ab 1824 wurde das Kuper in der Silber-Kupferhütte in Großörner mittels Quecksilber entsilbert, bis 1990 wurden etwa 11000 Tonnen Silber aus Mansfelder Kupferschiefer hier gewonnen. Durch den Bergbau gelangte der Ort zu einem gewissen Reichtum und die Bevölkerung wuchs, 1936 wurde ein neues Wohngebiet und 1939 as Mühlenbad erbaut und eröffnet. 2005 wurde Großörner nach Mansfeld eingegliedert und zählt heute etwa 1900 Einwohner.
Die Kirche St.Andreas zu Großörner, auf einer Anhöhe etwas über dem Dorf gelegen, ist in ihren Grundfesten romanisch, also im 11. und 12. Jhd. verwurzelt, davon zeugt noch der breite Westquerturm, typisch für diese Region. Um 1400 wurde das Gotteshaus im gotischen Stil umgebaut und erweitert, erhielt seine heutige äußerliche Gestalt als einschiffiger Saalbau mit dreiseitigem Chorabschluss, schlichten Spitzbogenfenstern und Strebepfeilern. Im 18. Jahrhundert erfolgte eine Umgestaltung des Innenraums, ebenso Ende des 19. Jahrhunderts eine Umgestaltung im neogotischen Stil, welcher 1883 zum 400. Geburtstag Martin Luthers fertiggestellt wurde. Zehn Jahre später wurde die heutige spitzgewölbte Holztonne, die den Innenraum überwölbt, geschaffen. 1972 wurde die Kirch wiederum renoviert und erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild mit einem schlichten Altarkreuz statt des neogotischen Kanzelaltars. Unter dem Kreuz ist eine Abendmahlsdarstellung sichtbar. Auch die den Raum ursprünglich u-förmig umschließenden Emporen wurden deutlich verkürzt und ihrer Bemalung beraubt. Heute zeigt sich die Kirche als schlichter, heller, aber durchaus weiter und eindrucksvoller Raum, der die Blicke automatisch auf das Kreuz lenkt. Die Orgel, eine der wertvollsten der Region, wurde 1884 von Friedrich Ladegast geschaffen, später leicht umdisponiert und 2015 durch Jehmlich Orgelbau saniert und restauriert. Sie verfügt über 18 Register auf zwei Manualen und Pedal auf mechanischen Schleifladen.


Von den usprünglich drei Glocken hat nur eine die Zeit überdauert, während die (gekröpften) Joche der anderen beiden heute verwaist sind - sie wurden im zweiten Weltkrieg schlicht und ergreifend aus dem Turm nach unten geworfen (!) und sind verschwunden, nur die größte blieb erhalten. Sie wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts von einem unbekannten Meister gegossen und überzeugt mit einem sehr ausgewogenen Klang. Ihr gekröpftes Joch wurde beibehalten, allerdings saniert und der Läutewinkel deutlich herabgesetzt, sodass das Auftreffen des Klöppels deutlich sanfter geworden ist.
Ein herzlicher Dank sei Pfr. Schubert sowie Herrn Schröder für die unkomplizierte Aufnahmeermöglichung und das Öffnen der Kirche gesagt!


Glocke (1)
unbekannter Gießer, Anfang 14. Jahrhundert
Durchm.: 107cm
Schlagton: fis'
Zier: an der Schulter zwischen zwei Schnurstegen Inschrift in Majuskeln, einzelne Worte durch
sechsblättrige Blüten getrennt, am Ende ein Kreuz, umrahmt von 4 sechsblättrigen Blüten:
O * REX * GLORIE * XPE * VENI * C[um] * PACE +
auf der Flanke vorne zwei eingegossene Münzen, hinten eine weitere Münze,
am Wolm zwei Stege


Video, Audio, Bild und Schnitt: JRorgel, 2020


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