Beschreibung der Videos

Es wird in einer Turmaufnahme das äußerst interessante Geläut der evangelischen Marktkirche zum Heiligen Geist der Harzstadt Clausthal-Zellerfeld präsentiert.
Die erste Erwähnung eines Vorgänerbaus an der selben Stelle der heutigen Kirche geht bis in das Jahr 1570 zurück. Dieser Bau wurde 1573 fertiggestellt. Dieses Gotteshaus wurde durch einen Stadtbrand am 20. September 1634 vollständig zerstört. Als Ersatz für dieses zerstörte Gebäude, begann man 1637 zuerst mit dem Bau eines quadratischen Glockenturmes, da das Glockengeläut für die Bergleute von hoher Bedeutung war und somit Priorität hatte. Fertiggestellt wurde der Turm im September 1637. Mit dem Bau des Kirchenschiffes wurde am 17. September 1639 begonnen. Eingeweiht wurde dieses im barocken Stil errichtete Gotteshaus schließlich am Pfingstsonntag 1642. Auch zu dieser Zeit wurde die Kirche bereits fast vollständig aus Holz gefertigt, weswegen an- und in der Kirche im Laufe der Zeit immer wieder Veränderungen und Vergrößerungen vorgenommen wurden. Immer wieder entstanden bedingt durch die Witterungsverhältnisse, aber auch durch das Glockengeläut größere Schäden am Bauwerk selbst, weswegen in regelmäßigen Zeitabschnitten Reparaturen nötig wurden. Die letzten großen Veränderungen erhielt das Gotteshaus aber erst in diesem Jahrtausend. 2001 waren die Schäden so groß geworden, dass eine umfassende Sanierung nicht mehr zu umgehen war. Das Holz war stark verfault und auch das Kirchendach war bereits einige Zeit undicht geworden, wodurch Schäden am Gebäude selbst schneller voranschritten. Auch der Glockenturm musste 2006 bedingt durch Einsturzgefahr gesichert werden. Bedingt durch diese Gefahr wurde dieser in den Jahren 2007/08 vollständig abgetragen und mit einer höheren Standfestigkeit neu errichtet. Das Dach wurde neue eingedeckt und die Kirche wurde am 22. September 2013 wieder feierlich eingeweiht. Doch auch derzeit findet wieder eine große Sanierung des Innenraumes der Kirche statt, weshalb auch weitere Detailfotos in dieser Präsentation nicht möglich waren.
Mit einer Länge von 57 Metern und einer Breite von 26 Metern ist die Marktkirche heute die größte Holzkirche Deutschlands und damit von sehr hoher Bedeutung und Wert.
Heutige trägt der Glockenturm ein dreistimmiges Bronzegeläute. Genau wie das Gotteshaus von hoher Besonderheit ist, so ist das Glockengeläut ebenfalls dazu passend sehr individuell und besonders. Hierbei fällt auf, dass das Geläut in einer eher doch recht ungewöhnlichen Tonfolge erklingt. Zudem stammen alle Glocken von verschiedenen Gießern und unterschiedlichen Zeit Epochen, sind aber von wirklich erstaunlicher Qualität. Gerade auch durch die verschiedenen Entstehungszeiten und die damit unterschiedlichen Klangsprachen zeichnet dieses Geläut sich besonders aus, ergänzt sich damit aber wirklich erstaunlich individuell.
Alle Glocken hängen in einem Eichenholzglockenstuhl an geraden Holzjochen.

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DIE LÄUTEGLOCKEN:

Glocke 1 | c'+2 | 2.220kg | d=1.590mm | 1792, Johann Heinrich Wicke (Braunschweig)
Glocke 2 | e'-2 | 1.360kg | d=1.270mm | 1693, Nicolaus Greve
Glocke 3 | fis'-2 | 703kg | d=1.080mm | 1921, Gebrüder Radler (Hildesheim)

Disposition: c', e', fis'

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Quellen: ~Gemeindeseite der Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld, Wikipedia Artikel zur St. Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld; eigene Informationen, Bilder/Videos, Tonaufnahmen: J.R.

Weitere Informationen zum Geläut: https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5151-evang-marktkirche-zum-heiligen-geist-in-clausthal-zellerfeld/?cb-id=68122


Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen die Marktkirchengemeinde für die Ermöglichung der Aufnahmen. Besonders möchte ich mich bei der Vorsitzenden des Kirchenvorstandes für das Öffnen der Türen und ihre Geduld an diesem Tag danken.

Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht.
Bei der Verwendung meiner Videos bin ich als Urheber darüber in Kenntnis zu setzten. Ebenfalls benötigt der User anschließend meine schriftliche Genehmigung für die anschließende Verwendung der Aufnahmen.

(c) Angelusglocke 2021


Aufnahmedatum: Freitag, 04.12.2020 im Rahmen eines Sonderläutens.


Zwei Glocken läuten im Turm der St.-Georg-Kirche zu Obendorf (Oste).
Die Kirche wurde erstmals 1379 erwähnt, dürfte aber um einiges älter sein, da die alte Kirche und der erhaltene Turm sich auf die Zeit um 1300 einordnen lassen. Die alte Kirche wurde 1653 durch einen Bau aus Backsteinen ersetzt, 1717 bekam der niedrige Turm seinen Spitzhelm. Ältester Ausstattungsgegenstand ist das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert. Die Orgel wurde 1879 von Johann Hinrich Röver (Stade) erbaut und verfügt über 25 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Der Turm beherbergt ein durchaus interessantes Duett. Die kleinere Glocke stellt ein Werk vom Glückstädter Glockengießer Johann Lehmeyer dar, von dem nur noch eine handvoll Glocken erhalten sind. Die größere Glocke stammt aus Apolda und ist die Nachfolgerin einer erst 1912 gegossenen Glocke, die 1917 dem Ersten Weltkrieg zum Opfer fiel. Jene Glocke war wohl selbst ein Umguss einer gesprungenen Glocke aus dem 16. Jahrhundert. Zusammen überstanden sie den Zweiten Weltkrieg und erfuhren vor einigen Jahren eine Rundumsanierung: Die Glocken bekamen Holzjoche und neue Klöppel spendiert; zudem wurde ein neuer Holzglockenstuhl errichtet. Dabei wurden eine alte, kleine Eisenglocke, die als Betglocke fungierte sowie die Schlagglocke (A. Bachert (Heilbronn)) ausgemustert und fristen nun ein Schattendasein; abgestellt auf der Ebene unter der Glockenstube.

(1) GROßE GLOCKE
1229 mm, ca. 900 kg
Fa. Schilling (Apolda) 1925
e'-1

(2) KLEINE GLOCKE
1034 mm, ca. 550 kg
Johann Lehmeyer (Glückstadt) 1695
gis'-6

Ich danke KV-Vorsitz Asendorf für die Aufnahmeermöglichung!

(c) GlockenHenry 2021

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