Beschreibung der Videos

Vier klangvolle Glocken aus der Nachkriegszeit beherrbergt der Turm der kath. Pfarrkirche St. Johannes in Stadtlauringen, einem Kleinzentrum im Schweinfurter Oberland. Schon für das 17. Jahrhundert ist ein vierstimmiges Geläute im Kirchturm bezeugt, welches sich aus der alten Johannesglocke von 1424 und drei 1631 neu gegossenen Glocken zusammengesetzt hat. Anlass für den Neuguss mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges gab ein Sprung in der hist. Glocke und die Anwesenheit des Lothringischen Wanderglockengießers Claude de Brochard. Dieser wurde nicht nur mit dem Umguss der gesprungenen, alten Glocke von 1424, sondern auch mit dem Neuguss dreier Glocken beauftragt. Zwei Jahrhunderte überdauerten die vier Glocken, bevor man 1894, ungeachtet des historischen Wertes, den Austausch des "beschädigten" Geläutes in Auftrag gegeben hatte. Während die drei kleineren Glocken vom Turm genommen und von Gustav Adolf Hermann in Schweinfurt umgegossen worden sind, durfte nur die alte Johannesglocke auf dem Turm verbleiben. Nur durch eine glückliche Fügung entging das vierstimmige, neue Geläute den Einschmelzaktionen im Ersten Weltkrieg - man argumentierte, dass u. A. die Umstellung der Schlageinstellung zu schwierig sei - bevor die zuständigen Stellen reagieren konnten, war der Krieg zu Ende. Anders im Zweiten Weltkrieg: Nachdem erst 1934 ein elektrisches Läutewerk installiert wurde, mussten im März 1942 drei der vier vorhandenen Glocken abgegeben und zu Kriegsgerät umgeschmolzen werden - erneut durfte nur die alte Johannesglocke auf dem Turm verbleiben. Dieses Stück Geschichte hatte man sich bewahren können. Bereits kurz nach der Währungsreform konnte der Guss eines neuen Geläutes, vermutlich aus normaler Glockenbronze, in Auftrag geben werden. Die Firma Junker in Brilon unterbreitete der Gemeinde ein Angebot, welchem der Zuschlag erteilt wurde. Am 17. März 1949 wurden die vier neuen Glocken geweiht und anschließend in den Turm der Pfarrkirche aufgezogen. Die dort verbliebene Johannesglocke transfertierte man zeitgleich in die über dem Ort gelegene Kerlachkapelle (Aufnahme folgt), wo sie bis heute zu den Maiandachten und Wallfahrtsgottesdiensten ihre Stimme erheben darf. Im Turm der Pfarrkirche ergibt sich ein äußerst klangvolles Geläute, welches von der großen Christkönigsglocke bestimmend getragen wird und von der vorteilhaften Akustik der Betondecken durchweg profitiert.

Gl. 1 | Christkönigsglocke | e' | 1274 mm | Albert Junker, Brilon (1949)
Gl. 2 | Kriegergedächtnisglocke | g' | 1068 mm | Albert Junker, Brilon (1949)
Gl. 3 | Johannesglocke | a' | 947 mm | Albert Junker, Brilon (1949)
Gl. 4 | Muttergotesglocke | h' | 847 mm | Albert Junker, Brilon (1949)

Im Ortszentrum des 794 erstmals erwähnten Marktes Stadtlauringen erhebt sich die katholische Pfarrkirche, welche Johannes dem Täufer geweiht ist. Ein erstes Gotteshaus ist jedoch erst für das 14. Jahrhundert bezeugt, Stadtlauringen war zunächst nach Maßbach gepfarrt, erst 1557 wurde es zu einer selbstständigen Pfarrei. Zum Ende des 16. Jahrhunderts entstand auch der nachgotische Kirchturm, welcher zunächst von einem Echter-Turmhelm gekrönt worden war, bevor dieser bei einem Sturm 1952 zerstört worden ist. Nachdem die alte Kirche baufällig geworden war, entstand die heutige Pfarrkirche in den Jahren 1732/33 auf den Fundamenten des alten Gotteshauses im Barockstil. In den folgenden Jahren wurden auch die beiden Seitenaltäre und der Hochaltar, sowie das barocke Hochaltarblatt gefertigt. Nachdem die Pfarrkirche 1893 im Stil des Historismus umgestaltet worden war, sollte sich die Gestalt des Gotteshauses im 20. Jahrhundert nochmals grundlegend verändern. Nachdem der Kirchenbau zunächst 1934 nach Westen verlängert wurde, erfolgte ab 1972 eine Erweiterungsbau, welcher den bisherigen Kirchenraum wiederum verdoppeln sollte. Wie besonders gut vom Marktplatz, aber auch im Dachraum (09:25) zu sehen ist, wirkt das Gotteshaus von außerhalb zwar wie zwei verschiedene Bauten, fügt sich innerhalb aber zu einem großen, modernen Raum zusammen. Eine letztmalife Umgestaltung erfuhr der neu geschaffene Innenraum 1993, indem der bisher im Untergeschoss des Turmraumes zurückgesetzt positonierte Hochaltar nach vorne versetzt wurde und sich somit nun in der Mitte der Altarinsel erhebt. Neben der Altarinsel befindet sich in einem überdachten Lichthof die Taufkapelle mit spätgotischem Taufstein, daneben wiederum die Marienkapelle mit Rokoko-Madonna im Strahlenkranz, welche für die Werktagsgottesdienste Verwendung findet.

Ablauf des Videos:
00:00 Führung durch die Kirche, "Geläute von außen"
02:15 Einzelglocken
07:40 Geläute aller Glocken

Herzlich danken möchte ich Herrn Kaufmann für die freundliche Ermöglichung der Aufnahme.
Verwendete Quellen, abgerufen am 17.04.2021:
Daigeler, Eugen: Kirchenführer Pfarrkirche Stadtlauringen, daneben Informationsblatt "Glocken". Text einschl. Glockendaten, Ton und Bild: Ben Schröder, "Glockenzeit".


+++ HD = bessere Videoqualität (60 Bilder/Sek.) +++
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An der Grenze einer Idyllisch geprägten Landschaft - zwischen Illertissen/Krumbach & Memmingen/Günzburg - liegt die Gemeinde Unterroth im Lkr. Neu-Ulm. Hier steht an einer der Durchfahrtsstraßen die kath. Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus. Die Kirche ist ein Saalbau mit eingezogenem Polygonalchor und einem ca. 20m hohen Satteldachturm der 4 Glocken trägt. Alle vier Glocken wurden 1948 von der Gießerei Gebhard in Kempten gegossen. Die Tonfolge dieses Geläutes lautet dis¹ / fis¹ / gis¹ / h¹.
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Aufgenommen am 10.04.2016 um 08:50 Uhr zum
Gottesdiensteinläuten.
Vielen Dank an die/den zuständige/n Mesnerin/Pfarrer dieser Kirche
sowie an den Brenztäler, für die nette zusammenarbeit!
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Zur Kirche selber hab ich leider KEINE Informationen gefunden.
Wer dennoch welche hat, möge doch bitte so Nett sein und diese
mir via Ulmer30.12@gmail.com zukommen lassen. Vielen Dank!


Drei Glocken besitzt die Kirche zu Buchholz.
Die romanische Kirche im beschaulichen Dörfchen Buchholz geht auf das frühe 13. Jahrhundert zurück. Sie ist eine zweijochige Saalkirche mit eingezogenem Ostchor und Westturm. Ende des 13. Jahrhunderts wurden das Kreuzgratgewölbe eingezogen und die Fenster erweitert, seitdem hat sich an der Kirche nicht mehr viel verändert.
Die barocke Orgel wurde 1703 von Hinrich Klausing (Herford) erbaut.
Der Turm beinhaltet ein Geläut aus drei Glocken, darunter befindet sich eine der ältesten Glocken Westfalens. Vor den Weltkriegen besaß die Kirche ein Glockenduett aus der Erbauungszeit der Kirche, von dem sich bis heute die größere Glocke erhalten hat. Dieses (außergewöhnlich große) frühgotische Werk besitzt keine Inschrift, dafür aber Rankenornamente auf der Schulter sowie mehrere Zierstege auf Schulter und Wolm. Ihre Form ist schwer zuzuordnen. 1962 bekam sie zwei Schwestern aus Sinn; zusammen bilden sie eines der tontiefsten Dorfgeläute der Region - für die knapp 140 Einwohner fast schon zu tief.

(1) TOTENGLOCKE
1414 mm, ca. 1600 kg
Gebr. Rincker (Sinn) 1962
cis'±0

(2) ALTE GLOCKE
1112 mm, ca. 750 kg
unbezeichnet um 1200
e'+3

(3) FRIEDENSGLOCKE
1030 mm, ca. 500 kg
Gebr. Rincker (Sinn) 1962
gis'+2

Herzlichen Dank an Presbyter Korff aus Ovenstädt für die Aufnahmeermöglichung!

(c) bellspotter 2021

Ablauf:
0:00 Intro
0:16 Glocke 3
1:03 Glocke 2
1:46 Glocke 1
2:32 Vollgeläut

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