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Es läutet das tontiefe Geläut der Kirche in Grosswangen. Der Turm der Kirche gleicht demjenigen in Villmergen aufs Haar, ist jedoch wohl vom Umfang etwas kleiner, hat jedoch das tiefere Geläute. Die gesamte Kirche wurde kürzlich saniert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Durch den fehlenden Platz im Turm ist die grosse Glocke etwas gekröpft und selbst dann kann sie nicht all zu hoch läuten. Das Geläute setzt sich aus 3 historischen und 2 Zwischenkriegsglocken aus Deutschland zusammen. Dadurch ein sehr einmaliges Ensemble.

Daten zum Geläut:

Disposition: g° h° d' e' gis'
Gussjahre: Glocke 1+2 1929 von Franz Schilling Söhne; Glocke 3 1607 von Moritz Schwarz; Glocke 4 1644 von Jost Rüttimann; Glocke 5 1461

Ein herzlicher Dank geht an den Sakristan für das Öffnen des Turmes.

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0:00 Intro mit Uhrschlag
1:04 Informationen zu den Glocken
3:25 Klangeindruck außen mit Bilderstrecke
5:31 Bilderstrecke innen


Die Kleinstadt Arneburg liegt am Westufer der Elbe auf einer Hochfläche, etwa 15km der Kreisstadt Stendal gelegen, deren Kreis Arneburg mit seinen etwa 1400 Einwohnern angehört. Dem ein oder anderen ist Arneburg als Fährort einer Fähre über die Elbe, die das Hochplateau mit den Elbniederungen verbindet, vielleicht bekannt.
Arneburg gilt als eine der ältesten Städte, bereits um 925 ist eine Burg am Standort der Stadt gegen die Slawen errichtet worden - der Name des Ortes sowie der Burgberg zeugen noch heute davon. 984 wird die Stadt als "civitatis" erstmals erwähnt. Die ottonische Burg war damals die Wichtigste und Bedeutendste der damaligen Nordmark, mehrfach hielten sich auch deutsche Kaiser auf der Burg auf, zu der auch ein Benediktiverkloster gehörte, welches spätestens 997 zerstört wurde. Im 14 Jahrhundert erhielt Arneburg das Stadtrecht, ab etwa 1420 ist eine Fähre im Ort nachgewiesen, deren Betrieb bis heute besteht. Im 15. Jahrhundert erlangte Arneburg als Sitz der Hohenzollern in der Mark Brandenburg überregionale Bedeutung. 1767 wurde der Ort durch ein verheerendes Feuer zerstört und mit Unterstützung Friedrichs II. wieder aufgebaut, das Baumaterial damals stammte aus der Burgruine. Seit 2013 ist Arneburg anerkannter Erholungsort und erfreut sich dank eines kleinen Hafens und der Fähre vor allem bei Freizeitkapitänen und Radfahrern reger Beliebtheit.
Ältestes Gebäude im Ort ist die im Kern romanische Kirche St.Georg, welche als eine der ältesten Kirchen der Altmark geführt wird. Der romanische Bau wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet, wobei Grundmauern eines Vorgängerbaus einbezogen worden, sodass der Chor vom Langhaus minimal abweicht. 1767 brannte das Gotteshaus beim Stadtbrand bis auf die Grundmauern nieder und wurde bis 1774 unter Wiederverwendung dieser Mauerreste wieder errichtet. 1868 wurde, im neogotischen Stil und unter Verwendung des in der Altmark typischen Backsteinbaus, das Glockengeschoss mit seinen neogotischen Schallfenstern, sowie das Turmportal geschaffen, im Zuge dessen wurde die Innenausstattung erneuert. Zwischen 1979 und 1985 erfolgte eine weitere Umgestaltung des Innenraums, zwei vermauerte Chorfenster wurden aufgebrochen, ein schlichter Altartisch aufgestellt und zwei Ausstattungsstücke (barocker Hochaltar und Kanzelkorb) aus der Kapelle des Hospitals in Quedlinburg eingebaut.
Die Kirche zeigt sich als einschiffiger, kreuzförmiger Bau mit Langhaus, Querschiff und geradem Chor ohne Apsis, im Westen ist der massive Feldsteinturm, der minimal über die Kirchenschiffbreite auskragt, angeschlossen. Bemerkenswert sind die teils mit Backsteinen vermauerten Fensteröffnungen, die teilweise noch gut erkennbar sind. Das Innere zeigt sich schlicht und weiß gekalkt, Mauervorsprünge an den Seitenwänden künden von einer Erhöhung der Mauern des Schiffes, auch der Turm war einstmals Teil des Kirchenschiffes und wurde später versetzt. Das helle Innere wird von einer schlichten dunklen Balkendecke überspannt und von Emporen in Lang- und Querhaus umfasst. Liturgisches Zentrum ist der schlichte Altartisch, hinter dem der barocke Hochaltar mit einer Kreuzigungsszene sowie Christus mit Siegesfahne als Bekrönung und einer Abendmahlsdarstellung in der Predella zu sehen ist. Links ebenerdig steht ein barocker Kanzelkorb mit Knorpelwerk und den Namen der Evangelisten. Dunkle Holzfassungen bilden einen wirksamen Kontrast im schlichten Innenraum zu den hellen Wänden. Die Orgel schuf 1821 August Zabel, später wurde sie durch Voigt/Stendal auf die Westempore umgesetzt und auf 20 Register erweitert. Sie wurde durch H.Eule saniert und wird heute rege in Konzerten genutzt.
Einige Bronzeglocken der Kirche schmolzen bereits beim Stadtbrand 1767, nach erfolgtem Neuguss mussten zwei wiederum 1917 zu Rüstungszwecken abgegeben werden. 1924 goss die Gießerei Schilling/Lattermann ein Eisengeläute, welches heute wohl das Größte der Region ist: 66, 44,27 und 12 Zentner wiegen die Glocken (c'-d'-f'-a') laut Werksangabe, 1940 wurde ein elektrisches Läutewerk eingebaut. 1995 erfolgte die Reparatur dreier Klöppel, ebenso erhielt in den vergangenen Jahren die kleinste Glocke ein neues, geschweißtes Joch, die anderen Glocken besitzen noch genietete Stahljoche und HEW-Läutemaschinen mit Bremse und beidseitigem Zug.
Ein herzlicher Dank sei der Gemeinde um Pfarrerin Obara für die Genehmigung der Aufnahme und der Dokumentation dieses einmaligen Geläutes gesagt, sowie an Hrn. Vinzelberg für das Programmieren der großen Glocke!
Die Inschriften sind im angepinnten Kommentar wiedergegeben.


Glocke 4
Durchm.: 114,6cm
Schlagton: a'


Gl.3
Durchm.: 146,1cm
Schlagt.: f'


Gl.2
Durchm.: 175,9cm
Schlagt.: d'


Gl.1
Durchm.: 198,3cm
Schlagt.: c'


Video, Audio, Bild und Schnitt: JRorgel, 2021


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