Beschreibung der Videos

Die Münsterkirche zu Herford ist die Kirche des dort ansässigen Frauenstifts. Die ersten Teile der Kirche wurden von 1220 bis 1250 erbaut, die Westfassade mit den beiden Türmen wurde ab 1270 innerhalb von zehn Jahren auf die Höhe des heutigen Nordturmes erbaut. Der Südturm wurde in voller Größe erst 1490 vollendet. Der Name der Kirche geht auf die Vorgängerkirche zurück, die eine Marienkirche war. Nach der Reliquienübertragung der heiligen Pusinna in die Marienkirche wurde sie fortan St. Marien- und Pusinnenkirche genannt. Durch indirekte Bombenschäden wurde die Kirche stark beschädigt.
Der Südturm enthält einen äußerst besonderen Glockenbestand in vielerlei Hinsicht. Die älteste Glocke ist die Kalandsglocke, die um 1200 gegossen wurde. Sie hing lange Zeit in einem kleinen Turm an der Nordseite der Kirche. Des Weiteren beherbergt der Turm vier weitere mittelalterliche Glocken, von denen die drei Großen ein sehr besonderes Klangerlebnis bilden. Die Glocken stehen in etwa im Viertelton-Abstand zueinander. Sie hingen in der unteren Glockenstube nebeneinander, die Pusinna diente als Uhrglocke und hing in einem Fenster in der oberen Glockenstube. 1956 wurden dann zwei Glocken von der Firma Rincker gegossen, die von der Familie Tengelmann aus Herford gestiftet wurden. Beim Einbau der Glocken wurde der historische Glockenstuhl zersägt und durch einen aus Stahl ersetzt. Dieser blieb jedoch keine 50 Jahre im Turm, da im Jahr 2001 ein Spender den Wunsch äußerte, eine neue große Glocke zu spenden. Da der Turm im zweiten Weltkrieg jedoch ebenfalls beschädigt wurde, war dies nicht möglich. Stattdessen wurde der Plan gefasst, vier kleine Glocken zu gießen und die kleinen mittelalterlichen Glocken in das Geläut mit einzubeziehen. Man holte die Kalandsglocke aus dem kleinen Nordturm und ließ sie gemeinsam mit den drei großen Glocken bei Lachenmeyer schweißen. Die neuen Glocken und die kleinen mittelalterlichen Glocken wurden in seperate Glockenstühle gehangen. Die großen Glocken hing man wieder in die untere Glockenstube und versah sie mit schweren Jochen und Klöppeln sowie einem Zahnriemenantrieb statt einem Kettenantrieb. Dieser ist jedoch eher Nachteilhaft, da durch das arbeitende Holz sich die Konstruktion verzieht, wodurch die Zahnriemen vor allem bei den großen Glocken quietschen. Alles in allem ist das Geläut ein umwerfendes Klangerlebnis, welches seinesgleichen sucht. Es hat definitiv Anhörungswert für jeden, da hier sowohl Fans für historische und moderne Glocken aus ihre Kosten kommen.

Ablauf:
Außenaufnahme des Geläuts mit Bildern der Glocken: 0:00
Glocke 11 (c'''): 3:11
Glocke 10 (b''): 4:45
Glocke 9 (g''): 6:24
Glocke 8 (es''): 8:04
Glocke 7 (c''): 9:39
Glocke 6 (b'): 11:22
Glocke 5 (as'): 13:32
Glocke 4 (fes'): 16:01
Glocke 3 (fes'): 18:21
Glocke 2 (es'): 21:42
Glocke 1 (c'): 24:53
Die drei großen mittelalterlichen Glocken: 28:00
Vollgeläut: 34:20

Glockendaten:

Glocke 1: Auferstehungsglocke
Ton: c‘-4
Durchmesser: 1.644 mm
Gewicht: 2.585 kg
Gießer: Rincker / Sinn
Gussjahr: 1956

Glocke 2: Gloriosa
es‘+3
1.467 mm
2.430 kg
Unbezeichnet
Um 1300

Glocke 3: Benedicta
fes‘-3
1.395 mm
1.980 kg
Unbezeichnet
Um 1300

Glocke 4: Predigt-, Jesus- und Marienglocke
fes‘+5
1.269 mm
1.130 kg
Unbezeichnet
1444
Glocke 5: Krone des Lebens
as‘-6
1.079 mm
815 kg
Rincker / Sinn
1956

Glocke 6: Liebe
b‘-4
960 mm
685 kg
Bachert / Heilbronn
2001

Glocke 7: Taufe
c‘‘-5
877 mm
525 kg
Bachert / Heilbronn
2001

Glocke 8: Kalandsglocke
es‘‘+6
703 mm
230 kg
Unbezeichnet
Um 1200

Glocke 9: Maria und Pusinna
g‘‘-3
607 mm
165 kg
Unbezeichnet
Mitte des 15. Jahrhunderts

Glocke 10: Sanctus
b‘‘-3
498 mm
95 kg
Bachert / Heilbronn
2001

Glocke 11: Lob Gottes
c‘‘‘-4
433 mm
60 kg
Bachert / Heilbronn
2001


Motiv: Eigenständig

Vielen Dank an die Münsterkirchengemeinde für die Aufnahmeerlaubnis und an Matthias und Leon für diesen gelungenen Tag! Die acht Stunden auf dem Turm waren wirklich sehr toll!

Aufnahmedatum: 30.10.2021 (Sonderläuten)


Es läuten die fünf klangvollen Glocken der Römisch-Katholischen Kirche in Weinfelden, Kanton Thurgau.

Stimmung: B° des' f' as' b'
Giesser/ Gussjahr:
Glocke 1: H. Rüetschi AG, Aarau, 1932
Glocken 2-5: Hermann Rüetschi, Aarau, 1903

Der Kirchturm der Pfarrkirche St. Johannes ist bereits von weitem zu sehen. Er trägt fünf klangvolle Glocken in sich. Vier davon wurden 1903 von Hermann Rüetschi in Aarau gefertigt. Jene wurden auch an Gussstahljochen aufgehängt. Genau 29 Jahre später folgte der Guss der heute grössten Glocke im Kirchturm. Ihr klangvoller kerniger Klang sagt einiges über die Entstehungszeit aus.

Die Kirche wurde am 29. Oktober 1903 durch Bischof Leonhard Haas eingeweiht.

Das Hochaltarbild ist dem Kirchenpatron geweiht. Es zeigt als Hauptbild «Die Taufe Jesu durch Johannes». Das Bild ist in Lindenholz geschnitzt. Als Statuen auf beiden Seiten des Altares figurieren auf der rechten Seite der Hl. Mauritius, der als Befehlshaber der thebäischen Legion im Wallis hingerichtet wurde und auf der linken Seite der Hl. Theodor, der, als die Bruderschaft «Maria Trost» in Weinfelden noch bestand, erster Patron derselben war.

Herzlicher Dank gilt dem sehr freundlichen Mesmer für die Begleitung und das öffnen des Turmes. Ebenso sei ein Dank an User GlockenTv und Lilienglocke1427 ausgesprochen.

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