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Inmitten von Obertraubling, einer Gemeinde am südlichen Stadtrand von Regensburg, erhebt sich die neobarocke Pfarrkirche St. Georg, in deren Turm sich das größte Geläute des Landkreises Regensburg befindet. Die Geschichte der Glocken von St. Georg lässt sich bis zum Jahre 1659 zurückverfolgen, als der Regensburger Johann Schelchshorn mit dem Guss von drei neuen Glocken für die alte Pfarrkirche beauftragt wird. Exakt 200 Jahre später, 1859, waren zwei Glocken gesprungen und wurden noch im gleichen Jahr von den Gebr. Spannagl in der Domstadt umgegossen. Erst als das heutige Gotteshaus 1908 auf dem Grund der alten Barockkirche erbaut wurde, mussten die drei Instrumente einem repräsentativen Geläute weichen - so fanden sie ihren Weg in das nahegelegene Gailsbach, während noch im Frühjahr 1908 die fünf neuen, von den Gebr. Hamm in Regensburg gegossenen, Klangkörper (Tonfolge: d' f' g' a' c'') ihren Dienst in Obertraubling aufnehmen konnten. Wohl wegen ihrer außerordentlichen Qualität blieben die Glocken zwar im 1. Weltkrieg von der Ablieferung zu Rüstungszwecken freigestellt, mussten jedoch unter dem nationalsozialistischen Regime 1942, mit Ausnahme der kleinen Familienglocke, den Kirchturm verlassen. Diese wurde ab 1943 von zwei gebrauchten Stahlglocken ergänzt, deren Spuren sich jedoch nach Kriegsende verlieren. Nur dem unermüdlichen Einsatz von Pfarrer Franz Xaver Schaller ist es zu verdanken, dass man sich in Obertraubling nach Kriegsende zeitnah und erfolgreich um die Finanzierung eines neuen Geläutes bemühte. So konnten bereits am 30. Mai 1947, also nur zwei Jahre nach Kriegsende, fünf neue Glocken von Josef Feldmann in der Werkstätten der Gebr. Petit & Edelbrock im westfälischen Gescher gegossen werden - das, mit einem Gesamtgewicht von 5079 kg bis in die Gegenwart schwerste Geläute des Landkreises Regensburg. Völlig überraschend kehrte im Juni 1948 die große Hamm-Glocke des Geläutes von 1908 vom Hamburger Glockenfriedhof zurück - da man für sie vor Ort keine Verwendung mehr fand, läutet sie heute in Regensburg-Burgweinting. Das Material der alten Familienglocke wurde bereits 1947 der Fa. Petit & Edelbrock für den Guss zur Verfügung gestellt. Über das klanglich durchaus überzeugende Geläute aus Gescher, das in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag begehen darf urteilt Franz Magerl auch 2014 noch: "Ein klares musikalisches Bild und eine milde, warme Tongebung zeichnen es aus [...]". Die Geschichte der Obertraublinger Glocken ist hiermit aber nicht zu Ende: Bis 2023 soll das fünfstimmige Geläute zum 1150-jährigen Jubiläum der Gemeinde um ein 25-stimmiges Glockenspiel der Fa. Perner, Passau (chromatisch von h'-c'''') erweitert werden, das in der Etage oberhalb der Glockenstube seinen Platz finden und über 100 Melodien, darunter das Obertraublinger Heimatlied, zum Klingen bringen können soll. So ist der Pfarrgemeinde ein gutes Gelingen bei ihrem Projekt "Dem Ortsbild ein Klangbild schenken" zu wünschen: "St. Georg, schütz Obertraubling treu, dass alles gut gedeih" (Inschrift der Georgsglocke).

Gl. 1 | des'-7 | Herz Jesu | 1990 kg | 1487 mm | Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher (1947)
Gl. 2 | es'-9 | St. Maria | 1236 kg | 1306 mm | Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher (1947)
Gl. 3 | f'-14 | St. Michael | 932 kg | 1162 mm | Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher (1947)
Gl. 4 | as'-7 | St. Josef | 549 kg | 970 mm | Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher (1947)
Gl. 5 | b'-7 | St. Georg | 372 kg | 860 mm | Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher (1947)

Erstmals erwähnt wird Obertraubling im 9. Jhdt., während die Pfarrei St. Georg erst für das Jahr 1326 urkundlich bezeugt ist. Dass schon zuvor ein romanischer Kirchenbau bestanden hat, gilt als anzunehmen, wenn auch nicht gesichert. Über das gotische Gotteshaus aus dem 14. Jhdt. ist ebenfalls kaum etwas bekannt. Nachdem dieses jedoch stark baufällig geworden war, begann man 1759 mit dem Bau einer Barockkirche, die noch im selben Jahr geweiht werden konnte. Trotz der beiden Sanierungen von 1845 und 1889 war der Kirchenbau jedoch bald zu klein für die wachsende Gemeinde geworden und in desolaten Zustand geraten. Nachdem eine Erweiterung seitens der Diözese ausgeschlossen wurde, strebte man einen Neubau im neobarocken Stil an. So wurden in den Jahren 1907/1908 die alte Kirche abgerissen und zugleich das heutige Gotteshaus nach Plänen des Architekten Johann Schott errichtet. Mit Ausnahme des Taufsteines und der Pieta aus spätgotischer Zeit entstammt die prächtige Ausstattung der eindrucksvollen Kirche allerdings in großen Teilen dem 20. Jhdt.

Ablauf der Vorstellung:
00:00 Eindrücke der Kirche, Geläute "von außen"
02:15 Einzelglocken
13:45 Vollgeläut

Herzlichen Dank an Michael Wagner für die freundliche Ermöglichung der Aufnahme!
Quellen:
1* Magerl, Franz: Die Glocken der Pfarrkirche St. Georg in Obertraubling. 2014.; 2* Chronologie Pfarrkirche St. Georg, https://www.obertraubling.de/media/23879/kirche_chronologie.pdf Stand: 30.04.2022.
Text, Ton und Bild: Ben Schröder, "Glockenzeit". #glocken


Es sind die Glocken der Stadtpfarrkirche zum hl. Apostel Jakobus d. Ä. aus Leibnitz in der Südsteiermark zu hören und zu sehen.

Programm:
00:00 Stundenschlag
00:41 Angelus 2020 (Glocke 1)
02:45 Glocke 5
03:45 Glocke 4
04:54 Glocke 3
06:11 Glocke 2
07:30 Glocke 1
09:37 Vollgeläute

Die Stadt Leibnitz liegt in der Südsteiermark, ungefähr eine halbe Stunde der Landeshauptstadt Graz entfernt, im gleichnamigen Leibnitzer Feld. Im schönen Ortskern steht majestätisch die Stadtpfarrkirche Leibnitz, welche dem Heiligen Jakobus d. Ä. geweiht ist. Der Kirchenbau besitzt gotische Elemente, jedoch stammt das Meiste der Innenaustattung aus der Barockzeit. So ist auch der barocke Abschluss des Turmes in jener Zeit entstanden. Nicht aus der Barockzeit stammt allerdings das Geläute der Leibnitzer Stadtpfarrkirche. Dieses wurde 1950 in der Glockengießerei Oberascher in Salzburg gegossen. Gerade die beiden großen Glocken zeichnen sich durch ihren für die Sonderlegierung typischen Klang aus. Über eine kleine Niesche kann man auch auf eine Art "Aussichtsplattform" gelangen und einen besonderen Blick über die Stadt Leibnitz und das Umfeld erhaschen.

Die Glocken:
1: Oberascher, Salzburg - 1950 - d'
2: Oberascher, Salzburg - 1950 - fis'
3: Oberascher, Salzburg - 1950 - a'
4: Oberascher, Salzburg - 1950 - h'
5: Oberascher, Salzburg - 1950 - d"

Ein herzliches Vergelt's Gott sei der Stadtpfarre Leibnitz, sowie Stadtpfarrer Anton Neger für die Genehmigung der Dokumentation sämtlicher Geläute im Seelsorgeraum Leibnitz zu sagen!

Fotos, Video und Tonaufnahme: M. R.

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