Beschreibung der Videos

In den beiden Türmen der mächtigen Doppelturmfassade befinden sich insgesamt sieben Glocken, der linke Nordturm trägt die beiden großen Glocken und der Südturm die fünf kleineren. Die drei kleineren Glocken im Südturm, die zu normalen Gottesdiensten mit den beiden historischen Glocken 3+4 läuten, stammen wie die beiden großen Glocken von Bachert. Die Glocken 3 und 4 wurden von Ignatius Höhn zu Bamberg 1747 gegossen. Zusammen bilden sie ein gewaltiges und ergreifendes Septett.

Gl. 1 | Dreifaltigkeit | a° | 4020 kg | Bachert/Heilbronn (1998)
Gl. 2 | Maria | c1 | 2601 kg | Bachert/Heilbronn (1998)
Gl. 3 | namenlos | d1 | 1549 kg | Ignatius Höhn/Bamberg (1747)
Gl. 4 | namenlos | e1 | 915 kg | Ignatius Höhn/Bamberg (1747)
Gl. 5 | Heinrich Kunigund | g1 | 1053 kg | Bachert/Heilbronn (1998)
Gl. 6 | Sankt Franziskus | a1 | 968 kg | Bachert/Heilbronn (1998)
Gl. 7 | Sankt Josef | h1 | 862 kg | Bachert/Heilbronn (1989)

Mitten im Ort Gößweinstein, Mitten im Herz der Fränkischen Schweiz, Mitten in Deutschland - hier steht sie, die gewaltige Wallfahrtsbasilika zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Anziehungs- punkt für mehr als 150 Wallfahrtsgruppen pro Jahr. Erstmals erwähnt wurde eine Kirche in Gößweinstein im Jahre 1308 - damals dürften schon einige Pilger nach Gößweinstein gekommen sein. Leider sind aber alle weiteren Unterlagen im dreißigjährigen Krieg vernichtet worden. Aus dem Jahre 1624 stammt allerdings ein Bericht, der besagt, dass ein Taufstein von den vielen Pilgern in der zu kleinen Kirche umgestoßen wurde. Bald darauf wurde unter den Plänen des berühmten Architekten Balthasar Neumanns eine prächtige Wallfahrtsbasilika erbaut. Sie wurde 1739 eingeweiht, doch erst 1770 endgültig fertiggestellt. Wer durch das Eingangsportal unterhalb der Doppelturmfassade geht wird staunen: Die prunkvollen Altäre, die Kanzel, die Deckengemälde und schließlich der im Zentrum der Gnadenaltar mit dem Gnadenbild.

Ein ganz herzliches Dankeschön geht vor allem an Pater Flavian Michali OFM für die einmalige Ermöglichung dieser Aufnahmen in den beiden Türmen der Wallfahrtsbasilika ! Desweiteren auch noch ein Dankeschön an den Sakristan. Für die tatkräftige Unterstützung danke ich ebenso zwei weiteren Personen. ;-) Eine Tonaufnahme entstammt dem Gerät von B.S - ich befand mich während der Aufnahmetage selbst mit einer Wallfahrt in Gößweinstein.

Mit diesem Video wünsche ich allen ein gesegnetes, besinnliches und frohes Weihnachtsfest 2017 !


Es läuten die acht #Glocken der neuen Pfarrkirche St. Martin in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern.

Die alte Garmischer Martinskirche, Mutterkirche des Werdenfelser Land geht in ihrem Kern auf das Jahr 802 zurück. Mehr zur abwechslungsreichen Kirchen- und Glockengeschichte, sind im Video der Alten Pfarrkirche (https://youtu.be/silOegkVjjM) zu finden.
Im 18. Jahrhundert war die Kirche für die Gemeinde zu klein und baufällig geworden, sodass die Garmischer einen Kirchenneubau auf der anderen Seite der Loisach an Stelle einer alten Nikolauskapelle in Angriff nahmen. Die feierliche Grundsteinlegung und damit den Start des Großprojektes vollzog am Fest der Himmelfahrt Mariens 1730 der Propst Stiftes Rottenbuch. In den folgenden drei Jahren wurde der barocke Saalbau errichtet, der wie die Alte Kirche den Hl. Martin als Schutzpatron erhielt. Ursprünglich waren zwei identische Türme geplant, wovon der Freisinger Fürstbischof allerdings nur einen genehmigte. Doch auch der Bau des einen Turms verzögerte sich aus finanziellen Gründen, und konnte erst 1742 fertiggestellt werden. Von 2007-2011 wurde St. Martin innerlich wie äußerlich für vier Millionen Euro saniert und erstrahlt nun im Inneren in neuem Glanz.

Das Geläut der Neuen Kirche kann ebenfalls auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die älteste unter ihnen - 1513 gegossen – hat bereits fünf Mal ihren Standort von Alter zu Neuer Kirche gewechselt. Das erste Mal samt zweier kleineren Glocken nach Fertigstellung des Turmes 1742. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts nahm das Geläut durch Blitzeinschläge und andere, allzu menschliche Einflüsse einigen Schaden. So ist 1871 die Uhrglocke „durch mutwilliges Läuten von hierzu unberufenen Burschen zur Harmonie des Geläutes unbrauchbar gemacht worden“. Im Juni wird die Glocke (d‘) bei Grassmayr neu gegossen. Doch die Freude währt nicht lang, denn im November springt die nächste Glocke. So beschließen die Garmischer ein gänzlich neues Geläut, ebenfalls bei Grassmayr, gießen zu lassen. Das Quartett in den Tönen d‘-f‘-b‘-d‘‘ wird im Folgejahr feierlich geweiht, die Rudorffer-Glocke in die Alte Kirche verbracht. 1901 ersetzte eine Glocke von Bachmair aus Erding, die inzwischen gesprungene Glocke 3. Im ersten Weltkrieg verlor das Geläut lediglich die kleinste Glocke. Die größte Glocke zersprang, als 1916 die Schidamglocke auf sie stürzte, sodass das Geläut effektiv auf zwei Glocken zusammengeschrumpft war. Bereits 1920 wurde dieses von Oberascher aus München um drei Glocken (zu eine d'-f'-b'-d''-f'') erweitert. Die gesprungene Große wurde umgegossen und zwei neue in den Bestand eingefügt. Acht Jahre darauf vervollständigte die gleiche Gießerei das Garmischer Geläut zu einem neunstimmigen Glockenchor in der Tonfolge b°-d'-f'-g'-a'-b'-c''-d''-f'', dass ab 1928 die Garmischer erfreute. Diese Freude fand jähes Ende, als 1942 alle Glocken (bis auf die von 1513) zum Einschmelzen bestimmt wurden. Keine dieser Glocken überlebte den Krieg, sodass sich die Gemeinde bereits 1946 sechs neue Eisenhartgussglocken bei der Fa. Weule gießen ließ. Der einflussreiche und wohlhabende Volkstrachtenverein wollte "seiner" Kirche aber wieder zu einem stattlichen Bronzegeläut verhelfen, und sorgte dafür, dass 1958 ein siebenstimmiges Geläut in Erding gegossen wurde. Im Oktober erschallen die Glocken (as°-c'-es'-f'-as'-b'-c''-es'') zum ersten Mal über der Marktgemeinde. Am Osterfest 1959 springt die große Festglocke und wird deshalb neu gegossen. Seither läuten an Festtagen wieder alle acht gemeinsam zur Ehre Gottes und Freude der Menschen. Seit der Sanierung leider nur mehr sehr leise...

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as°-c'-es'-f'-as'-b'-c''-es''

Glocke 1
Christus König
Ton: as°+2
Gewicht: 4040 kg
Durchmesser: 189,6 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1959

Glocke 2
Hl. Martin
Ton: c'-1
Gewicht: 2062 kg
Durchmesser: 151 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958

Glocke 3
Hl. Maria
Ton: es'
Gewicht: 1095 kg
Durchmesser: 125,5 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958

Glocke 4
Hl. Josef
Ton: f'
Gewicht: 785 kg
Durchmesser: 112 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958

Glocke 5
Hll. Nikolaus, Christophorus und Johannes Nepomuk
Ton: as'+3
Gewicht: 590 kg
Durchmesser: 98 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958

Glocke 6
Hl. Martin
Ton: b'+2
Gewicht: 600 kg
Durchmesser: 95 cm
Gießer: Rudorffer, München
Gussjahr: 1513

Glocke 7
Hl. Michael
Ton: c''+2
Gewicht: 325 kg
Durchmesser: 79,5 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958

Glocke 8
Hll. Aloysius und Fraziskus Xaverius
Ton: es''+1
Gewicht: 175 kg
Durchmesser: 68,4 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958

Inschriften sind in den Kommentaren zu finden.

Am Ende des Videos sind drei Teilmotive zu hören.

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An dieser Stelle sei Herrn Pfr. Konitzer für die Ermöglichung der Aufnahme gedankt. Ein besonderes Dankeschön gilt Herrn Woizich für den freundlichen Empfang in Garmisch und das Läuten.
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Allen einen gesegneten Martinstag!

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