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Unter den zahlreichen klangvollen Geläuten der Kölner Innenstadt sticht jenes der Basilika St.Ursula besonders hervor.
Weitere Informationen zur Basilika St.Ursula und ihrer Baugeschichte sind bitte hier zu entnehmen: https://altes-koeln.de/wiki/St._Ursula
St.Ursula wird schon im Mittelalter ein repräsentatives Geläut besessen haben. Jedoch liegen darüber keine Informationen vor, da sämtliche Glocken beim Turmbrand des Jahres 1680 zerstört worden sind. Vier Jahre später entstanden durch Laurenz Wickrath mindestens zwei neue Glocken. Ob die dritte Glocke des Geläutes aus dem gleichen Guss stammte oder erst später hinzukam, ist leider nicht mehr nachweisbar. Fest steht, dass die kleine Glocke im Jahr 1753 durch Bartholomäus Gunder umgegossen wurde. Ein weiterer Glockenguss, zu dem ebenfalls jedwede Informationen fehlen, soll wohl 1796 erfolgt sein. Dieser historische Bestand erfuhr 1862 durch den Umguss der mittleren Glocke durch Christian Claren in Sieglar die letzte Änderung. Gegen Ende einer in der Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführten umfassenden Restaurierung von St.Ursula entschied man sich, das bisherige Geläut durch ein neues zu ersetzen. So entstanden 1884 durch François Goussel aus Metz (F) vier neue Glocken, für die das bisherige Geläut eingeschmolzen wurde. Das Geläut war für seine außergewöhnlich hohe musikalische Qualität bekannt. Deswegen überstand es auch den Ersten Weltkrieg ohne Dezimierungen. Nur wenige Jahre nach dem Guss des großen Hauptgeläutes folgte aus der gleichen Gießerei noch ein Glöckchen für den damals vorhandenen Dachreiter auf dem Mittelschiff. Besonders tragisch ist dann die Glockengeschichte im Zweiten Weltkrieg. Die drei kleineren Glocken des großen Geläutes wurden demontiert und eingeschmolzen, während die Dachreiterglocke hängen und die große Glocke, die nach dem damaligen Domkapellmeister Prof. Johannes Mölders die klangschönste Glocke des 19. Jahrhunderts im Rheinland war, im Turm verbleiben durfte. Beim großen Peter und Paul-Angriff auf Köln im Jahr 1943 ging nicht nur die für ihre Klangschönheit gerühmte große Glocke von St.Ursula verloren. Auch Prof. Mölders verlor bei diesem Angriff sein Leben. Nach Kriegsende läuteten vorübergehend zwei Leihglocken im Turm von St.Ursula. Dieses Provisorium sollte jedoch keine Dauerlösung sein. So wurden 1962 im westfälischen Gescher sechs neue Glocken gegossen. Die große Ursulaglocke ist eine Stiftung des Rates der Stadt Köln. Darum trägt sie auch ein übergroßes Relief des Kölner Stadtwappens. Beim Erstläuten nach der Weihe waren viele Menschen zu Tränen gerührt, hatte doch ihre Kirche wieder eine Stimme bekommen, deren Klangschönheit des im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Geläutes mit Sicherheit in Nichts nachsteht. Vor einigen Jahren wurden die alten Läutemaschinen entfernt und durch Linearantriebe ersetzt. Ständige Defekte und die teils sehr langen Einschwingzeiten sind ein guter Beweis dafür, dass auch die neueste Technik eben nicht für alles geeignet ist.
In der Laterne auf dem Turm befindet sich ein 2003 von Royal Eijsbouts in Asten (NL) gegossenes elfstimmiges Glockenspiel, welches ausschließlich aus Duroktavglocken besteht.

Ursulaglocke, Schlagton a°±0, Gewicht ca. 3.200 kg, Durchmesser 1786 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.

Marienglocke, Schlagton c'+1, Gewicht ca. 1.900 kg, Durchmesser 1507 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.

Kunibertsglocke, Schlagton d'+1, Gewicht ca. 1.350 kg, Durchmesser 1340 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.

Heinrichsglocke, Schlagton f'+1, Gewicht ca. 860 kg, Durchmesser 1135 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.

Hermann Josef-Glocke, Schlagton g'+1, Gewicht ca. 600 kg, Durchmesser 1011 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.

Hedwigsglocke, Schlagton a'±0, Gewicht ca. 420 kg, Durchmesser 897 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.

Ein herzlicher Dank für die Ermöglichung der Aufnahme gebührt Herrn Basilikaorgelschläger Prof. Dr. mult. Alessandro Verde, der mit heutigem Tage seinen neuen Dienst als Regionalkantor von Rheinhessen an der Basilika St.Martin zu Bingen am Rhein antritt. Mögen die Glocken von St.Ursula für dich nicht nur zum Abschied, sondern auch zum Neuanfang läuten!


Es läuten die Glocken der kath. Kirche St. Konrad im Zürcher Stadtteil Albisrieden.

6 Glocken:
As° c' es' f' g' b'
Motiv: Septimakkord
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gussjahr: 1959

Ein sehr kräftiges und klangvolles Geläut, welches von der hervorragenden Turmakustik profitiert. Die grosse Glocke muss über Eck schwingen, da sie sonst keinen Platz hätte. Beim Eintritt in den Turm unten würde man niemals ein solches Geläut erwarten, obwohl es von aussen plausibel scheint. Die grosse Glocke war ursprünglich nicht geplant, konnte aber durch Spenden von Gemeindemitgliedern finanziert werden.

Zur Kirche: (Aus Wikipedia)
Von 1953 bis 1955 konnte die heutige Kirche nach Plänen der Architekten Ferdinand Pfammatter und Walter Rieger dank grosszügiger Spenden der Zürcher und der Innerschweizer Katholiken gebaut werden. 1956 folgten der Kirchturm und das Pfarrhaus, 1974 die hinter der Pfarrkirche gelegene, von Architekt Rudolf Mathys gebaute Kapelle. 1988 wurde das neu erbaute Pfarreizentrum eingeweiht.
Die Pfarrei St. Konrad ist mit 6'391 Mitgliedern (Stand 2012) eine der mittelgrossen katholischen Kirchgemeinden der Stadt Zürich.
Aufgrund der rhythmisierenden Betonpfeiler und Betongurten, der grossen Kirchenfenster und der dekorativen Betongitterwerke zählt man die Kirche St. Konrad zusammen mit den drei anderen von Ferdinand Pfammatter und Walter Rieger im Grossraum Zürich erbauten Kirchen -- Dreikönigen (Zürich-Enge), Maria Frieden (Dübendorf) und St. Gallus (Zürich-Schwamendingen) -- zur „Betongotik".

Herzlichen Dank an den Sakristan für die Ermöglichung der Aufnahme!

Albisrieden ist ein Stadtteil im Westen der Grossstadt Zürich, Hauptstadt des Kantons Zürich. Zürich liegt am nördlichen Ende des Zürichsees. In Zürich finden sich unter anderem 14 As°- Geläute und 16 B°- Geläute.

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