Beschreibung der Videos
Es läuten die sechs Glocken der Katholischen Stadtkirche zu Bremgarten, Kanton Aargau.
Stimmung: B° d' f' g' b' c''
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gussjahr: 1986
1986 wurde das historisch bedeutende Geläut der Stadtkirche, ein buntes Gemisch von sieben Glocken verschiedener Jahrhunderte und Giesser, bei einem verheerenden Kirchenbrand komplett vernichtet. Die alte Grundglocke von 1743 steht in ihrem durch Hitze verformten und geborstenen Zustand noch neben der Kirche.
Im Turm hängt ein neues Geläut, bis heute immer noch das grösste Gesamtgeläut der Schweiz, das seit dem deutlichen Rückgang neuer Kirchenbauten um 1970 gegossen worden ist.
Am Nachmittag des 28. März 1984 brannte die Kirche bei Renovationsarbeiten nieder. Die Arbeiter behandelten die Balken im Chor mit einem Holzschutzmittel, das brandgefährliche Dämpfe emittierte. Kurz nach dem Einspritzen des Gebälks trennte ein Arbeiter um 13:50 Uhr mit einer Trennscheibe eine Schraube ab, die noch aus dem Gebälk hervorstand. Der Funkenflug entzündete die Dämpfe des Holzimprägnierungsmittels schlagartig und im Chor kam es zu einer Explosion. Verletzt wurde niemand. In den darauffolgenden Stunden breitete sich das Feuer vom Chor über den Dachstuhl bis zum Hauptportal aus. Da die Tür zum Turm offen stand, konnte das Feuer auch dort vordringen und setzte den ganzen Turm in Brand. Um 16 Uhr, als der Turm in Vollbrand stand, läutete die grosse Glocke das letzte Mal. Nach Einstellen der Löscharbeiten um 17:30 Uhr stürzten die Glocken in die Tiefe und brachten das Feuer nochmals zum Auflodern. Bis auf eine schmolzen alle Glocken. Damit verlor Bremgarten die damals älteste Glocke des Kantons Aargau. Die Glocke, die den Brand schwer beschädigt überstand, steht nun ausserhalb der Kirche als Branddenkmal. Die Sakristei blieb vom Feuer verschont, da die Tür vom Chor zur Sakristei verschlossen war. Das Kirchendach, die Orgel und die Orgelempore sowie der Überbau der Altäre wurden Opfer der Flammen.
Ein unbekannter Glockengiesser stellte 1515 für die Kirche drei Glocken her. Diese sind nicht bis ins 20. Jahrhundert erhalten geblieben. Im Jahr 1641 produzierten die Lothringer Glockengiesser Honoré les Rossier, Claude les Rossier und Jean de Norge neue Glocken, um in der Kirche einen siebenstimmigen Akkord mit den Glocken aus dem 16. Jahrhundert zu vollenden. Im Jahr 1741 verlangte der Kirchenrat, dass drei gesprungene Glocken umzugiessen seien. Er gelangte zuerst an den Glockengiesser Peter Ludwig Keiser, erzielte mit ihm aber keine Einigung. So restaurierten die beiden Enkel der Giesser von 1641, Louis und Nicolas les Rossier, die grösste Glocke und ersetzten die zweitgrösste. Die Bremgartner Stadtkirche erhielt 1771 eine Totenglocke, die von Joseph Anton Brandenberg aus Zug gegossen wurde.
Daten zum heutigen Geläut:
Glocke 1
Name: Nikolaus von Myra
Ton: B°
Gewicht: 3'013 Kg
Inschrift: St. Nikolaus - Bischof von Myra, ein Mann der Güte und Hilfsbereitschaft.
Glocke 2
Name: Maria Magdalena
Ton: d'
Gewicht: 1'493 Kg
Inschrift: Maria Magdalena - Nachdem Jesus auferstanden war erschien er zuerst Maria Magdalena.
Glocke 3
Name: Angelusglocke
Ton: f'
Gewicht: 913 Kg
Inschrift: Angelusglocke - Maria Sprach: "Siehe ich bin des Herrn Magd, mir geschehe nach deinem Wort"
Glocke 4
Name: Synesius
Ton: g'
Gewicht: 630 Kg
Inschrift: Synesius - Katakomben Heiliger, seit 1653 in Bremgarten verehrt.
Glocke 5
Name: Óscar Romero
Ton: b'
Gewicht: 370 Kg
Inschrift: Bischof Oscar Romero - Kämpfer für Gerechtigkeit, Opfer der Gewalt in San Salvador † 1980.
Glocke 6
Name: Mutter Teresa
Ton: c''
Gewicht: 270 Kg
Inschrift: Mutter Teresa - Mutter der ärmsten und sterbenden in Kalkutta.
Es ganzes Städtli das schreckt uf, wo d Chile afot bränne, de Mittagschlaf isch plötzli us und s ganze Volk chunnt z ränne, und jede rüeft em andere zue, au dem, woner nid kännt: "Lueg d Chile brännt!"
So stönd sie zäme still vereint, i dere Unglücksstund, vom Feischter, Balkon redt der eint, vo dere Schreckenskund, und scho erfindets Brandursach mit verschränkte Händ, und d Chile brännt, ja, d Chile brännt!
Scho stoht de ganzi Turm in Brand, es wird mer schwer ums Herz, nid wäg de Chöschte - s isch fatal, mich drückt en andere Schmerz, wie - wenn das nur es Zeiche wär, ich dänkes ungern z Änd, dass d Chile brännt!
Wie, wenn das alles zämefallt, grad wie de Turm vor mir, was Mönschehand a Machtstruktur hät ufbaut mit viel Gier, es Christetum, ewäg vom Volk, wie s Jesus nie hät kännt, d Chile brännt.
Au d Glogge schlot jetzt d Todesstund, stürzt ab mit wehem Klang so, wie n e Mahner erscht verstummt churz vorem Untergang, doch hoff i glich, will immer meh mer sich derzue bekännt, dass d Chile brännt, ja, d Chile brännt.
Nur no d Ruine stönd vom Bau, de Schauplatz händs verloh, doch tüüf im Herz, do glaub ich au, dass drus cha Neus entstoh, en Chile wo dörf Mitti si und ihre Uftrag kännt, es Füür wo brännt, es Füür wo brännt.
Irma Marti - Liedermacherin
Zu hören sind die 3 #glocken der Evangelischen St.-Jakobikirche im Bremer Stadtteil Neustadt/Buntentor.
Die Evangelische Jakobikirche wurde in den Jahren 1875-1876 nach Plänen des Architekten Johannes Rippe erbaut. Die Kirche wurde im Stil der Neugotik erbaut. Sie wurde mit roten Ziegelsteinen gedeckt. Die Maße der Kirche sind wie folgt: Länge, 25m/Breite, 16m. Das Kirchendach wurde im Jahre 1994 mit neuem Naturschiefer eingedeckt. Der sehr imposante Innenraum wird von einer Holzdecke überspannt. Der Innenraum erscheint trotz der Außenmaße der Kirche quadratisch. Im nordöstlichen Bereich der Kirche befindet sich der Altarraum. Er ist durch drei Holzstufen leicht abgesetzt. Das imposante Kruzifix, welches hängend über dem Altar hängt ist ein Geschenk aus der katholischen Nachbargemeinde. Seid dem Jahre 1980 steht die Kirche unter Denkmalschutz.
Der dreigeschossige, markante, quadratische Westturm weist mit der etwa 1,5 Meter hohen Wetterfahne eine stolze Höhe von 47,2 Meter auf. Der achteckige Turmhelm mit dem Glockenstuhl ist mit Kupferplatten gedeckt. Ein besonderes Schmuckstück weist der Turm noch auf, die Turmuhr, welche auf allen vier Seiten montiert ist, ist ein besonderes Schmuckstück der Gemeinde.
Die Orgel
Die erste Orgel wurde im Jahre 1880/81 von der Firma Walker und Söhne hergestellt. Über die ist nichts bekannt. Im Jahre 1962 wurde eine neue Orgel mit 1522 Pfeifen der Firma Alfred Führer aus Wilhelmshaven eingebaut. Viele Bauteile stammen von 1921 und wurden von den Vorgängerorgeln integriert. 2019 konnte die Orgel durch großzügige Spendengelder renoviert werden. Sie besitzt 23 klingende Register und 2 Tremulante. Außerdem besitzt die Orgel einen funktionierenden Zimbelstern. Die Orgel wird auch liebevoll „Emma“ genannt. Dies nahm der Kantor Steffen Pusch zum Anlass an ihrem 50. Geburtstag. In Andenken an die langjährige Organistin Emma Volkmann fiel die Wahl auf den Namen „Emma“
Die Geschichte der Glocken
In dem ca. 43 Meter hohen Glockenturm hängen 3 Glocken an gekröpften Jochen übereinander. In der sehr engen Glockenstube ist ein richtiges Laufen unmöglich. Die Kirche weißt auf einen sehr besonderen Schatz hin. Im obersten Teil der Stube hängt die letzte erhaltene Otto-Glocke aus der Anfangszeit. Die beiden anderen Otto-Glocken stammen aus neuerer Zeit. Die drei Glocken erklingen als Te Deum in folgender Disposition: e‘-g‘-a‘. Von außen sticht die alte Glocke sehr hervor. Die anderen beiden Glocken werden leicht unterdrückt. Aufgrund der übereinander liegenden Armaturen war es fast unmöglich eine gute Vollgeläut-Aufnahme zu erstellen. Deshalb habe ich mich für die Bild-in-Bild Präsentation beim Vollgeläut entschieden.
Zu den Glocken
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Glocke 3 Bilder bei Minute 04:56
Name: Vater-Unser Glocke
Gießer: F. Otto, Hemelingen
Gussjahr: 1876
Durchmesser: 82cm
Gewicht: 350kg
Schlagton: a‘
Inschrift: „+ St. Jakobi Kirche in Bremen 1876 🌸 Ehre sei Gott in der Höhe! +“
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Glocke 2 Bilder bei Minute 06:50
Name: Friedensglocke
Gießer: F. Otto, Hemelingen
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 97cm
Gewicht: 590kg
Schlagton: g‘
Inschrift: „Friede auf Erden. + 1953 +“
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Glocke 1 Bilder bei Minute 08:50
Name: Totenglocke/Wortglocke
Gießer: F. Otto, Hemelingen
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 120cm
Gewicht: 1100kg
Schlagton: e‘
Inschrift: „+ Land, Land, Land, Höre des Herrn Wort + Otto 1953“
Motiv: TeDeum
Ablauf des Videos
00:00-04:14 Bilderstrecke
04:14-06:07 Glocke 3 I a‘ I Vater-Unser-Glocke
06:07-08:00 Glocke 2 I g‘ I Friedensglocke
08:00-10:13 Glocke 1 I g‘ I Totenglocke
10:13-10:38 Stundenschlag 15 Uhr
10:38-12:14 TeDeum I e‘ g‘ a‘ I Plenum
12:14-14:22 Plenum von außen
14:22-16:02 TeDeum I e‘ g‘ a‘ I Plenum
Einen großen Dank möchte ich an den Pastor Herrn Christian Naegeler richten! Außerdem möchte ich auch Herrn Torsten Noack für die Begleitung danken!
Die Aufnahme entstand am 24.02.2023 um 14.30 zu einem Sonderläuten
Anschrift: Kirchweg 55-57, 28201 Bremen
©2023, Glockenlandschaft Niedersachsen
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