Beschreibung der Videos

Erst 1935 wurde der Römerhof um einen Pfarreisaal erweitert, um die 1907 gegründete Kirchgemeinde St. Marien aufzunehmen. Einen weiteren Umbau erfuhr die Kirche 1957, erst danach wurde die Kirche dann auch offiziell geweiht. Auch 1957 erhielt die Kirche ein neues 4-stimmiges Geläute, welches die Platzverhältnisse im Turm maximal ausfüllt. Es wurde von Czudnochowsky gegossen und kann durch die relativ leichte Rippe auch etwas tontiefer sein als das Geläute der reformierten Kirche.

Daten zum Geläut:

Disposition: a° c' d' f'
Gussjahr: 1957 von Czudnochowsky

Ein herzlicher Dank geht an den freundlichen Sakristan für das Öffnen des Turmes, wenn auch zunächst vergessen wurde, die Automatik wieder einzuschalten.

Besuche auch meinen Instagramkanal für Impressionen zu meinen Touren: https://www.instagram.com/glockentv.schweiz/


Es ist das Vollgeläute der luth. Kirche St. Ansgarii in dem zum Stadtteil Schwachhausen zählenden Ortsteil Barkhof der norddeutschen Großstadt Bremen zu hören. Die nicht zum Hauptgeläute zählende Margarethenglocke dient ausschließlich als Konzertglocke und konnte hier deshalb nicht näher präsentiert werden.

Technische Daten über die Glocken: https://docdro.id/uC7pA2P

Ein herzliches Dankeschön geht an Pastorin Oetken und Küsterin Kostia-Mielke für die Ermöglichung der Aufnahme sowie an Matthias für die Begleitung! Bitte auch sein Video anschauen unter: https://www.youtube.com/watch?v=VSiUiufO4nQ

Hiermit wünsche ich allen eine gesegnete Osterzeit!

Die Anfänge von St. Ansgarii reichen zurück bis in das Jahr 1229, wo in Bremen das Pfarrgebiet der damaligen Stadtpfarrei Unser Lieben Frauen in drei Gemeindebezirke aufgeteilt wurde (darunter St. Martini & St Ansgarii). Um ein würdiges Gotteshaus zu schaffen, wurde bis 1243 eine Basilika mit Querschiff und Chor errichtet. Bereits gegen Ende des 14. Jhdts. hat man den Sakralbau zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut und den Turm fertiggestellt. 1403/22 folgte der Anbau einer Kapelle an der Südwand des Chores. Die erste protestantische Predigt in der Kirche (bwz. der Seitenkapelle) und darüber auch die erste in Bremen hielt Heinrich von Zütphen 1522. Ein Brand verwüstete die Kirche 1590. Der Turm erhielt anschließend eine welsche Haube und war mit einer Höhe von 97 Metern der höchste Bremens. Im 2. Weltktieg erlitt die Kirche starke Schäden. Obwohl die Kirche teils wiederaufbaufähig war, entschied man sich gegen den Willen von Teilen der Bevölkerung die Ruine abzutragen. An ihren Standort trat ein Kaufhaus. Nach mehreren Notunterkünften konnte die Kirchengemeinde ihre Gottesdienste ab 1948 in einer auf dem Grundstück der heutigen Kirche in Schwachhausen errichteten Notkapelle feiern. Schließlich wich die Notkirche der 1955/57 errichteten heutigen Ansgariikirche. Als Architekt wählte man Fritz Brandt, dessen Pläne Elemente der Moderne mit jenen aus historischen Architekturepochen verknüpft. So handelt es sich um die neue Ansgariikirche um eine dreischiffige Basilika, die an die Bauweise der alten Kirche erinnern soll. Der Turm wurde nach italienischen Vorbildern geplant. Diverse Ausstattungsgegenstände der alten Kirche, die den Krieg überstanden haben, wurden in die neue Kirche mitübernommen. Eine Sanierung und Neugestaltung erfolgte 1994.
Der von Chup Friemert entworfene Altar kam zur Zeit der Sanierung in die Kirche. Er enthält ein über 400 Jahre altes und aus dem fränkischen Raum stammendes Kruzifix, eingerahmt von drei Bronzeplatten.
Vom gleichen Schöpfer stammt das 2010 angeschafften und komplett aus Bronze bestehende Taufbecken im Chor und der Ambo.
Die Kanzel ist von 1592 und gehörte damit einst zum Inventar der alten Kirche. Die Wangen des veirteiligen Kanzelkorbes enthalten Figuren der vier Evangelisten und ihrer Symbole.
Das Werk der Hauptorgel wurde 1958 von Alfred Führer geschaffen. Das im Prospekt des von Marten de Mare im Jahr 1611 geschaffene Vorgängers integrierte Werk verfügt über 61 Register auf vier Manualen und Pedal und ist somit die zweitgrößte Orgel Bremens. Vom gleichen Orgelbauer stammt auch die Chorogel, dessen einmanualiges und achtmanualiges bestehendes Werk in das Gehäuse eines Schnitger-Positivs installiert wurde, dessen Orgel sich einst im Bremer Waisenhaus befand.
Die 1965 von Helmut Ammann geschaffenen Motivfenster in den Seitenschiffen zeigen Szenen aus dem Leben des Hl. Ansgars.
Das Geläut der alten Kirche bestand bis zum 2. Wk. aus insgesamt vier Glocken, darunter zwei Uhrschlagglocken. Gegossen wurden sie zwischen 1434 und 1618. Im 1. Wk. wurden zwei Glocken eingezogen. Im 2. Wk. durften die noch vorhandenen Glocken zwar verbleiben, fielen allerdings dem Einsturz der alten Kirche zu Opfer. 1957 erhielt die neue Ansgariikirche ihr heutiges Geläut, welches das zweitgrößte Ensemble Bremens bildet. Die Margarethenglocke war anfangs Bestandteil der mittlerweile abgetragenen Wilhadikapelle in der Bremer Innenstadt. Nach dessen Abriss gelang die Glocke zuerst in das Detentionshaus und anschließend in das Focke-Museum, ehe sie in den Turm der neuen Ansgariikirche gehängt wurde. Dort fristete die Glocke lange Zeit ein Schattendasein, da ihr Klöppel und Antrieb fehlten. 2013 wurde eine Sanierung von der Firma Beck durchgeführt, bei welcher die Glocken neue Armaturen erhielten und auch die Margarethenglocke läutbar gemacht wurde. Das Ergebnis der Sanierung kann dennoch als mangelhaft bezeichnet werden, da die neuen Holzarmaturen das Geläut klanglich stark beeingrächtigen.

Quellen: Matthias Dichter, Website der KG & Wikipedia
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Matthias Dichter (Audiobearbeitung & Glockebilder), Website der KG (altes Luftbild), Wikipedia (Federzeichnung) & Nils Huschke (weitere historische Bilder)
Musik: Op. 23 von August Gottfried Ritter, gespielt von Atsuko Takano an der Müller-Orgel von St. Bavo in Gent

Tags

Mehrere Videos parallel von GlockenTV, Prianteltix mit Glocken, Turm, Geläut, Glocke, CH, Schweiz, Kirche, glockengeläut, bells, cloches, glocken läuten, glocken sound, church, eglise, sonnerie, sonnerie des cloches, tour, tower, bell ringing, suisse, switzerland, ZH, Zürich, Winterthur, Oberwinterthur, kath, katholisch, St. Marien, glocken, vollgeläute, bells, cloches, campanas, sinos, dzwony, zvony, kirkekklokker, kerkklokken, kirchenglocken, glockenläuten, glockengeläut, kirche, bremen, schwachhausen, deutschland, norddeutschland, nord, northern, germany, ansgarii, klinghe, otto, groß, großgeläute, modern, mittelalterlich, medieval, gotisch, gotik, gothic