Beschreibung der Videos

Südlich von Rinteln und westlich von Hohenrode befindet sich das ehemals selbständige Dorf Exten. Exten ist eines der größten und ältesten Dörfer (15:37) in der Umgebung und heute somit der größte Rintelner Ortsteil. Namensgebend für den Ort ist der kleine Fluss Exter, welche diesen durchfließt und direkt bei der Rintelner Innenstadt in die Weser mündet.

Die Kirche von Exten ist das älteste Gotteshaus im Schaumburger Wesertal. Der heutige Bau stammt größtenteils noch aus dem 12. Jahrhundert. Eine erste Kirche soll aber schon zwischen 770 und 790 erbaut worden sein. Als Mittelpunkt der Missionsarbeit zur Zeit der Christianisierung befindet sich in Exten somit die Urpfarrei der gesamten Umgebung, gegründet wurde die Gemeinde wohl von Missionaren aus Würzburg. Bis zum 13. Jahrhundert unterstand das Gotteshaus dem Patronat des Hl. Kilian, dann erfolgte aus unbekannten Gründen der Wechsel zum heutigen Patronat. Im 16. Jahrhundert stürzte der alte Turm bis auf die Ostwand ein und wurde unter Beibehaltung der noch stehenden Mauer 1548 wieder aufgebaut. Dies ist heute gut an den verschiedenen Schallfenstern zu erkennen.

Zu den ältesten Ausstattungsstücken zählen der 1200 Jahre alte Altar, sowie zwei Kruzifixe des 12. Jahrhunderts, welche sich heute allerdings im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Universität Marburg befinden.
Die Orgel der Kirche wurde 1968 vom Orgelbauer Christian Eickhoff (Inhaber der Firma Emil Hammer) aus Hannover unter Einbindung des Prospekts vom 1733 und einigen Pfeifen des 16. Jhd. erbaut. Das Instrument hat bei einem Manual 12,5 Register.

Die älteste bekannte Glocke des Geläuts und wurde zur Reformation 1587 gegossen. Sie war Teil eines einst dreistimmigen Geläuts, von dem der Verbleib der anderen beiden Glocken unbekannt ist. Laut Quelle 2 und 3 erhielt die Kirche 1870 eine kleine Stahlglocke cis“ des Bochumer Vereins, laut Quelle 4 handelte es sich um 2 Instrumente. Als Ersatz für die im ersten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke von 1587 wurden 1925 zwei Eisenglocken bestellt und von Weule in Bockenem in den Tönen f‘ und a‘ gegossen. So bestand das Geläut bis in die 1960er Jahre. 1967 wurden die Eisenglocken stillgelegt und 1968 durch die heutigen Glocken ersetzt. Seitdem befindet sich eine Stahlglocke in der Turmhalle (15:30), der Verbleib der zweiten – falls es sie überhaupt gegeben hat – ist unbekannt.


Glocke 1: e'-1, 1968, Gebr. Rincker, Sinn
1131 kg, 1218 mm

Glocke 2: g'+1, 1968, Gebr. Rincker, Sinn
802 kg, 1087 mm

Glocke 3: c''±0, 1968, Gebr. Rincker, Sinn
430 kg, 855 mm

Glocke 4: d''±0, 1968, Gebr. Rincker, Sinn
349 kg, 768 mm


Ablauf:
00:00 - Bilder der Kirche
01:00 - Glocke 4
02:40 - Glocke 3
04:30 - Glocke 2
07:30 - Glocke 1
10:40 - Vollgeläut
15:00 - Vollgeläut von außen
16:00 - Vollgeläut

Ein herzliches Dankeschön gilt Frau Schacht-Wiemer für die Erlaubnis und Ermöglichung der Aufnahme!

Quellen:
1: Wikipediaartikel "Exten": https://de.wikipedia.org/wiki/Exten

2: Internetpräsenz der Kirchengemeinde: http://www.kirche-exten-hohenrode.de/geschichte/die-kirche-st-cosmae-et-damiani-zu-exten

3: Kirchengemeindelexikon der Landeskirche Hannover, EIntrag zur Kirchengemeinde Exten: https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/exten/
(alle aufgerufen am 8. Oktober 2022)

4: S. Schritt: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation Bochum (BVG) 1851-1970, Vorläufiges Gesamtverzeichnis für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland, mit fortlaufender Ergänzung

5: Glockenkartei der ev.-luth. Landeskirche Hannovers, übermittelt durch A. Philipp.

Aufnahmen:
Dienstag, den 19. Juli 2022 (Sondergeläut)


In Rieden erklingt mit es´ ges´ as´ b´ ein wunderschönes Geläut der Glockengießerei Hahn aus Landshut.
Bis um 1900 zählte der Ort nur etwa 300 Einwohner. Dies änderte sich, als nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Heimatvertriebene vor allem im Ortsteil Zellerberg angesiedelt wurden.

Der Chor und der Turm der Pfarrkirche St. Martin in Rieden wurde ab 1472 errichtet, das Langhaus im 17. Jahrhundert erneuert und 1762 eingewölbt. Die Altäre wurden später umgestaltet. Die Figuren der Heiligen Ulrich und Afra am Hochaltar und des Heiligen Johannes des Täufers und eines Evangelisten an den Seitenaltären entstanden um 1760/70.

Dem Kirchenpfleger ergeht mein herzlicher Dank für die Ermöglichung dieser Aufnahme. Ebenso danke ich mein Kumpel Manuel fürs dabeisein.

Info:
Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber ab.

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