Beschreibung der Videos
Es läuten die 6 Glocken der neuen Pfarrkirche zu den heiligen Ingenuin und Albuin aus Innsbruck-Hötting in Tirol.
Töne: A° H° d' fis' a' h'
Glocke 1: Franz Oberascher, Salzburg 1962
Glocke 2: Franz Oberascher, Salzburg 1957
Glocken 3-6: Franz Oberascher, Salzburg 1952
Die Neue Höttinger Pfarrkirche wurde 1909–1911 nach Plänen von Leopold Heiss errichtet und 1924 geweiht. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre wurden in den Jahren 1989–1991 durch den Tiroler Bildhauer Rudolf Millonig geschaffen. Die Alte Höttinger Pfarrkirche wurde noch vor dem 1. Weltkrieg profaniert. Erst in den 1950er Jahren wurde sie vor dem Zerfall gerettet und 1957 wiederum feierlich eingeweiht.
Tonaufnahme und Fotos: Arlberg09
Der Bochumer Stadtteil Werne, gleichnamig mit der Stadt Werne, ca. 60 km nordöstlich von Bochum, befindet sich im Osten der Stadt und schließt nördlich an den alten Bahnhof Langendreer an. 1929 erfolgte die Eingemeindung nach Bochum.
Eine kleine Kapelle gab es in Werne wohl schon zu vorreformatorischer Zeit. Diese war zu Beginn des 19. Jhd. so baufällig, dass 1810 ein Nachfolgebau errichet wurde. Eine eigene ev. Gemeinde erhielt der Stadtteil aber erst um 1891 mit dem im Bergbau begründeten Aufschwung. Diese spaltete sich 1893 endgültig von der Lütgendortmunder Muttergemeinde ab und erbaute ein Jahr später die heutige ev. Kirche Werne. Das Gebäude von 1810 wurde nach dem Neubau abgebrochen. Der Architekt Gerhard August Fischer, der sich auch für zahlreiche weitere Sakralbauten der Region verantwortlich zeigte (wie z. B. St. Marien in Bochum, St. Bonifatius in Herne oder St. Suitbertus in Wuppertal-Elberfeld), entwarf eine neugotische Backsteinkirche in Anlehnung an die nordostdeutschen Kirchen desselben Stils. Mit leichten Veränderungen beim Wiederaufbau überstand die Kirche die beiden Kriege ansonsten größtenteils unbeschadet. Während der Aufnahme wurde ein Absacken des nördlichen Kirchenschiffs festgestellt [1:10].
1896 erhielt die Kirche zunächst drei Glocken des Bochumer Vereins, die im damals typischen verminderten Dreiklang gegossen wurden. 1903 stiftete Hugo Wilhelm von Waldthausen, ein Werner Industrieller, schließlich die vierte und heute größte Glocke des Geläuts. Die gesamte Anlage ist noch fast vollständig erhalten, jedoch sind die Klöppel ausgetauscht worden, zuletzt bei Glocke 4 kurz vor Ostern, nachdem der vorherige Klöppel gebrochen ist [6:40].
Das Geläut der Werner Kirche (bzw. die drei Glocken von 1896) ist das älteste, sich regelmäßig in Betrieb befindliche, große Stahlgeläut der Stadt Bochum!
Glocke 1: ais°, 1903, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 2600 kg, ~1882 mm
Glocke 2: cis', 1896, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 1600 kg, ~1570 mm
Glocke 3: e', 1896, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 1100 kg, ~1385 mm
Glocke 4: g', 1896, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 750 kg, ~1175 mm
Ablauf:
0:00 - Bilder der Kirche & Glocke 4
1:20 - Vollgeläut
6:00 - Inschriften & Bilder der Glocken
7:00 - Vollgeläut
Ein herzlicher Dank gilt Frau Estel für die Erlaubnis, Herrn Heller für die Ermöglichung und den netten Empfang, sowie "stahlglocke" für den gelungenen Tag in Bochum!
Seine Außenaufnahme ist unter folgendem Link zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=Qc60G9qEw4I
Quellen:
1+2: Wikipediaartikel: "Werne (Bochum)"
(aufgerufen am 23. September 2022)
"Hugo Wilhelm von Waldthausen"
(aufgerufen am 24. September 2022)
3: Christel Darmstadt (Hrsg.): Sakrale Baukunst in Bochum, Verlag Schürmann + Klagges, Bochum 2003
4: S. Schritt: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation Bochum (BVG) 1851-1970, Vorläufiges Gesamtverzeichnis für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland, mit fortlaufender Ergänzung
Aufnahme:
Samstag, den 20. August 2022, um 19 Uhr (Sondervollgeläut zum Sonntagseinläuten)
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