Beschreibung der Videos
Es läuten die 5 Glocken der Filialkirche zum Hl. Vigilius aus Altenburg (Gem. Kaltern) in Südtirol.
Stimmung:
g' a' c'' es'' as''
Gießer:
Gl. 1 und 2 Daciano Colbachini, Padua (1929)
Gl. 3 Bartholomäus Chiappani, Trient (1884)
Gl. 4 Daciano Colbachini, Padua (1930)
Gl. 5 Daciano Colbachini, Padua (1929) ehemalige Sterbeglocke
Die kleine Glocke erklingt separat ab 12:15.
Sie ist nicht an das Stromnetz angeschlossen und kann nur per Hand gezogen werden.
*Sondergeläute*
Das Dorf Altenburg liegt im Überetsch und ist mit einer Seehöhe von 614 m s.l.m. die höchstgelegene Fraktion der Gemeinde Kaltern.
Die Kirche wird bereits im sog. Vigiliusbrief, einer urkundlichen Aufzeichnung aus der Mitte des 9. Jahrhunderts, die nur in einer Überarbeitung aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts überliefert ist, als „ecclesia sancti Uigilii de Castello“ genannt und als Filialkirche der Pfarre Kaltern samt ihrer Ausstattung an Gütern und Reliquien durch die Bischöfe von Trient detailliert beschrieben. Später ist ein Kirchenbau für 1288, 1326 und 1390 belegt. 1332 erscheint ein eigener Mönch namens Ullin als Kirchenverwalter. Die heutige Kirche wurde im spätgotischen Stil 1491–97 errichtet und 1510 geweiht.
An der nördlichen Außenseite hat sich in Resten ein großes Christophorus-Außenfresko von 1360/80 erhalten. Ein in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts an der Westseite entstandenes, durch unsachgemäßes Restaurieren verdorbenes Außenfresko zeigt eine sogenannte Kümmernis-Darstellung: Neben einem Kreuz mit Christusfigur, die an das Volto Santo von Lucca erinnert, sind je zwei heilige Frauen und Männer zu sehen, darunter sicher der Abt Antonius und wohl die Märtyrerin Barbara. Ein Medaillonfries mit den Vierzehn Nothelfern ist zur Gänze verblasst.
Der Hochaltar von St. Vigil in Altenburg
Die Ausstattung besticht durch ihren geschnitzten, in Gold und Farbe gefassten neugotischen Flügelaltar von 1912 mit Statuen und vier Reliefs, 7 m hoch, ein Gemeinschaftswerk von Stanis Gruber († 1933) aus Eppan, von dem der Entwurf stammt, und dem Grödner Schnitzer Jakob Mussner. Dargestellt ist das Leben und Sterben des Kirchenpatrons, des Diözesanheiligen von Trient. Vom ursprünglichen barocken Hochaltar hat sich das Altarbild erhalten, 1816 oder 1818 in Öl von Josef Arnold dem Älteren gemalt und ebenfalls den Kirchenpatron zeigend. Die Glasmalereien stammen aus dem 19. Jahrhundert und zeigen die heiligen „Brüder“ des Vigilius, nämlich Claudian und Magorian, sowie die Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Der im Westen stehende Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert und das Kirchendach sind mit farbig glasierten, in Rautenmustern verlegten Biberschwänzen gedeckt.
Das Kirchlein ist eine beliebte Hochzeitskirche.
Quelle: (https://de.m.wikipedia.org/wiki/St._Vigil_(Altenburg)
Mein herzlicher Dank gilt der freundlichen Mesnerin von Altenburg sowie meinem Begleiter!
Allen Zuschauern einen schönen dritten Advent!
Etwa 8 km südlich von Helmstedt liegt der Stadtteil Büddenstedt (neu). Die erste urkundliche Erwähnung Büddenstedts erfolgte 1121 als Badenstedi. Aufgrund des Tagebaus "Treue" sollte das Dorf bereits 1935 abgebaggert werden, allerdings verlief die Umsiedlung so zäh, dass die letzten Einwohner (z. T. auch noch nach 1935 Zugezogene) erst 1947 ihre Häuser verließen. Mit dem Bau der Siedlung Neu-Büddenstedt war dennoch schon 1935 begonnen worden. Der Tagebau Treue ist heute mit Material anderer Tagebaue in der unmittelbaren Umgebung wieder verfüllt (siehe Helmstedter Braunkohlerevier: https://de.wikipedia.org/wiki/Helmstedter_Braunkohlerevier). Neu-Büddenstedt schloss sich 1974 mit den umliegenden Dörfen zur Gemeinde Büddenstedt zusammen, die seit 2017 wiederum zur Stadt Helmstedt gehört.
Die Alt-Büddenstedter Dorfkirche, in ihren Grundzügen von ~1115, fiel zusammen mit dem gesamten Dorf dem Tagebau zum Opfer. Sie wurde Karfreitag 1943 gesprengt! Abbildungen sind unter Quelle 2 zu finden. Bis zum Bau der heutigen Martin-Luther-Kirche, die am 11.09.1955 eingeweiht wurde, mussten somit alle kirchlichen Handlungen in einer Gaststube abgehalten werden. Der Neubau zeigt sich als typisch-schlichter Bau seiner Zeit, passt sich damit aber auch gut in das Gesamtbild des Ortes ein.
Der wertvollste Besitz der Kirche ist ohne Zweifel die kleine Zuckerhutglocke im Turm. Diese stammt von ~1300 und läutete bis zum zweiten Weltkrieg im Turm der alten Dorfkirche. Ursprünglich wurde sie wohl für die Kirche in Hohnsleben gegossen, die allerdings nur bis zum Ende des 14. Jhd. existierte. Die zweite Büddenstedter Glocke (18. Jhd.?) [12:30], wurde im zweiten Weltkrieg abgeliefert und vernichtet. Eigentlich sollte auch die wertvolle Zuckerhutglocke unsinnigerweise eingeschmolzen werden, aber als sie abgeholt werden sollte, war sie verschwunden! Offiziell wusste niemand von dem Verbleib, in Wirklichkeit aber hatte das Gemeindemitglied Wilhelm Kuhlmann sie im Schafstall versteckt. Nach dem Krieg läutete sie in einer behelfsmäßigen Konstruktion, bis 1950 in Bockenem drei weitere Glocken aus Bronze für Büddenstedt gegossen wurden. Mit dem Neubau der Kirche wurde das nun vierstimmige Geläut im Turm installiert und läutet seitdem zu den Gottesdiensten.
Glocke 1: c"-3, 1950, J. F. Weule, Bockenem
ca. 250 kg, 708 mm
Glocke 2: es"-7, 1950, J. F. Weule, Bockenem
ca. 175 kg, 642 mm
Glocke 3: f"-8, 1950, J. F. Weule, Bockenem
ca. 100 kg, 545 mm
Glocke 4: g"±0, um 1300, unbezeichnet
ca. 120 kg, 572 mm
Ablauf:
00:00 - Bilder der Kirche & Stundenschlag
01:05 - mech. Turmuhr
01:35 - Glocke 4
04:15 - Glocke 3
05:45 - Glocke 2
07:10 - Glocke 1
08:50 - Vollgeläut
12:00 - Vollgeläut von außen
13:00 - Vollgeläut
Ein herzliches Dankeschön gilt Frau Pätow für die freundliche Erlaubnis zur Aufnahme, Frau Volkmar für die Ermöglichung und Sebastian für das tolle Wochenende!
Quellen:
1: Wikipediaeintrag "Büddenstedt": https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCddenstedt
2: Internetauftritt der Kirchengemeinde: https://www.kirchengemeinde-bueddenstedt.de/gemeinden/bueddenstedt/
(beide aufgerufen am 16. Dezember 2023)
3: Datensammlung S. W.
Aufnahmen:
Sonntag, den 13. August 2023 (Sonderläuten)
Die Außenaufnahme von S. W. mit OKM.
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