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Geläute der Pfarrkirche St. Sebastian aus Schwarzach in Vorarlberg

4 Glocken

Stimmung: des' es' f' as'

Gießer: Böhler/Kapfenberg 1922

Eines der schönsten Stahlgeläute Österreichs!

Die Gemeinde Schwarzach ist eine der Gemeinden Vorarlbergs mit den wenigsten Nachbargemeinden. Nur drei andere Gemeinden haben eine gemeinsame Gemeindegrenze mit Schwarzach. Dies sind die Marktgemeinde Wolfurt und die Gemeinde Bildstein im Bezirk Bregenz sowie die Stadt Dornbirn im gleichnamigen Bezirk.

Schwarzach wurde erstmals 1249 urkundlich erwähnt als „Swarzahe".
Der Ort gehörte zum Niedergericht Hofsteig und kam zusammen mit dem ersten Teil der Herrschaft Bregenz 1451 an Österreich. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schwarzach seit der Gründung 1918.

1468 stand in Schwarzach eine erste Sebastianskapelle und 1901 bis 1903 erfolgte ein stattlicher Neubau nach Plan von Peter Huter. Baumeister Josef Kröner aus Feldkirch leitete den Neubau. Die reiche neugotische Ausstattung beherrscht den Innenraum der Pfarrkirche. Die neue Orgel entstand 1995 und wurde durch die seit 1946 in Schwarzach ansässige bekannte Orgelbaufirma Rieger errichtet.

Schwarzach liegt zwischen Dornbin und Wolfurt.

Aufnahmedatum: Samstag, 30. September 2017 18 Uhr 55 Minuten und 00 Sekunden


Direkt westlich der Gelsenkirchener Altstadt schließt die heutige Feldmark an, ein Stadtteil, der in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. im Zuge des Bergbaus aus der Bauernschaft Schalke erwuchs. Zunächst einfach den südwestlichen Teil von Schalke darstellend, entwickelte sich in der Feldmark mit der Jahrhundertwende durch Bau von "Stadtteilzentren", wie z. B. der kath. Schule (bis 1896), der evangelischen Schule (bis 1901), sowie der ev. Kreuzkirche [21:35] (bis 1906) ein eigener Stadtteil. Die Eingemeindung Schalkes nach Gelsenkirchen 1903 verstärkte diesen Effekt.

Bereits 1892 wird für den Schalker Westen ein eigener Kirchbauverein gegründet, der aber kein passendes Grundstück auftreiben kann. Erst einige Jahre später wird 1899 ein zweiter, neuer Verein gegründet. Diesem wird direkt am Feldmarker Zentrum, dem Schillerplatz, ein Grundstück geschenkt, welches wegen fehlenden Geldern aber noch nicht bebaut werden konnte. So sollte es noch bis nach dem ersten Weltkrieg dauern, bis 1918 im Saal der nahen Gaststätte Laarmann eine kleine Notkirche geweiht wird. Erst ab 1923, 31 Jahre nach den ersten Planungen, wurde die heutige Kirche St. Antonius errichtet. Die markante Doppelturmfront folgte 1928/29 (ab 20:50). Nach schwerer Kriegszerstörung zeigt sich das Kirchenschiff heute als 1951-1953 errichteter Bau des Soester Architekten Heinrich Schäfer.
Von 2007 an bis zur ihrer Schließung war St. Antonius Kirchort der zusammengelegten Pfarrei St. Joseph Schalke, die seit 2021 in ihrere Gesamtheit zur Propsteipfarrei St. Augustinus Gelsenkirchen gehört.

Die letzte offizielle Messe in St. Antonius war am 29. Dezember 2019, danach fanden aber noch kleinere Gottesdienste, z. B. in Form von Schulgottesdiensten statt. Auch läutete es noch täglich zum Angelus. In naher Zukunft soll das Gebäude schließlich verkauft werden, anscheinend sollen dann für das Kirchenschiff Wohnungen entstehen, die Türme bleiben aber auf jeden Fall bestehen, das ist Kaufvoraussetzung.

Das erste Geläut erhielt die Kirche 1928 in Form von fünf Glocken der Hemelinger Gießerei Otto in der Tonfolge des'-es'-f'-as'-b' mit einem Gesamtgewicht von 6418 kg. Von diesen Glocken hat nur die kleinste die Zeit überdauert, die anderen wurden vermutlich im zweiten Weltkrieg abgeliefert. 1956 ersetzte der Bochumer Verein die abgegangenen Glocken in gleicher Tonfolge, vermutlich stammt aus dieser Lieferung auch die ungenutzte Uhrschlagglocke im Nordturm [23:50].

Leider nennt schon seit geraumer Zeit ein ganzer Taubenschwarm die Türme sein Zuhause, sodass sich die Anlage beim Ortsbesuch entsprechend verschmutzt darstellte. Dennoch handelt es sich um ein wunderbares und klangschönes Geläut in einer für den Bochumer Verein nicht allzu häufigen Tonfolge.


Glocke 1: Dreifaltigkeit, des'-2, 1956, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
1518 kg, 1600 mm

Glocke 2: Christus, es'±0, 1956, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
1097 kg, 1426 mm

Glocke 3: Antonius, f'±0, 1956, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
755 kg, 1260 mm

Glocke 4: Josef, as'+1, 1956, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
435 kg, 1051 mm

Glocke 5: b', 1928, Glockengießerei Otto, Bremen-Hemelingen
587 kg, 893 mm

Glocken 2-5 im Südturm (links) in nord-südlicher Läuterichtung, Glocke 1 im Nordturm (rechts) mit selbiger Läuterichtung.


Ablauf:
00:00 - Bilder der Kirche & ungenutzte Schlagglocke
01:25 - Glocke 5
04:44 - Glocke 4
07:30 - Glocke 3
10:40 - Glocke 2
14:10 - Glocke 1
18:30 - Vollgeläut


Ein herzliches Dankeschön gilt Herrn Schmidt-Kuhl für die Erlaubnis, Herrn Fuchs für den sehr netten Empfang und die Geduld, sowie Winnie für die Einladung und den schönen Tag in Gelsenkirchen!
Seine Außenaufnahme ist unter folgendem Link zu finden: https://youtu.be/haAfHh76WZE

Quellen:
1: Gelsenkirchen-Wiki, Eintrag zum Stadtteil Feldmark: https://www.gelsenkirchener-geschichten.de/wiki/Feldmark

2: Gelsenkirchen-Wiki, Eintrag zur Kirche St. Antonius: https://www.gelsenkirchener-geschichten.de/wiki/St._Antonius

3: WAZ-Artikel über die letzte Messe: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/die-letzte-messe-in-st-antonius-in-gelsenkirchen-feldmark-id227765987.html
(alle aufgerufen am 8. Juli 2023)

4: Gerhard Reinhold: OTTO GLOCKEN, Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto, Essen 2019

5: G. Hoffs: Glockenkatalog des Bistums Essen (Vorläufer zum Glockenbuch), bearbeitet von S. Schritt (Trier), ohne Jahreszahl


Aufnahmen:
Samstag, den 25. März 2023 (Sonderläuten)

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